Zusammenfassung

Der demografische Wandel verlangt von den Vereinen verstärkte Anstrengungen, wenn es um die Werbung jüngerer Mitglieder geht. Allerdings sollte man sein Augenmerk nicht nur auf die jüngere Generation richten. Auch Mitmenschen im Rentenalter sind heute noch so fit, dass es sich lohnt, sie für den Verein zu gewinnen. Außerdem darf die Suche nach Vereinsnachwuchs nicht so weit führen, dass man die verdienten, langjährigen Vereinsmitglieder vernachlässigt. Denn auch die etwas in die Jahre gekommenen Mitglieder stellen eine unverzichtbare Stütze im Vereinsalltag dar.

 

Die 7 häufigsten Fallen

1. Senioren wollen keine Senioren sein

Meist taucht das erste Problem schon mit der Anrede "Senior" auf. Viele "Altmeister" fühlen sich mit dieser Bezeichnung gar nicht wohl. Mit dem Begriff "Senior" wird häufig immer noch ein Mensch verbunden, der sich abseits der aktiven Gesellschaft aufhält. Die heutigen "Senioren" stehen jedoch mitten im Leben, sind neugierig und wollen ihr Umfeld aktiv mitgestalten. Wer also die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ansprechen will, sollte den Begriff "Senior" möglichst vermeiden.

2. Altmeistern wird zu wenig zugetraut

Häufig steht die Angst, ältere Menschen zu überfordern, der Integration im Weg. Hier sollte man mutiger sein. Auch im vorgerückten Alter sind die Menschen meist noch geistig aktiv und körperlich rüstig. Dass man ihnen so wenig zutraut, finden sie manchmal sogar beleidigend. Darum sollten nicht immer mehr spezielle "Seniorenprogramme" aufgelegt werden, sondern in den "normalen" Veranstaltungen der Kontakt zu Altmeisterinnen und Altmeistern gesucht werden. Natürlich muss man die älteren Vereinsmitglieder auch möglichst umfangreich in den Vereinsalltag einbeziehen.

3. Der Begriff "alt" setzt immer früher ein

Unsere Gesellschaft ist einem gewissen Jugendwahn verfallen. Daraus hat sich ein skurriler Effekt entwickelt. Wir unterscheiden nur noch zwischen "Alt" und "Jung". Dazwischen gibt es nichts mehr. Das Ergebnis ist, dass Menschen immer früher als "Alt" bezeichnet und als "Senioren" eingestuft werden. Gleichzeitig setzt aber das geistige und körperliche Alter immer später ein. So entsteht auch in den Vereinen ein Zerrbild, in dem aktive, frische Menschen schon aufs "Altenteil" abgeschoben werden. Statt der pauschalen Einteilung in "Jung" und "Alt" sollten deshalb differenziertere Maßstäbe gesetzt werden, die auch das geistige und körperliche Altern stärker berücksichtigen.

4. Ältere Menschen denken nicht in der Vergangenheit

Immer noch wird den Alten unterstellt, sie würden in der Vergangenheit leben und ihr Denken passe nicht mehr in unsere Zeit. Doch das ist falsch. Die Altmeister werden auch im Denken immer jünger. Ein Beispiel hierfür ist die Veränderung der Wertvorstellungen. Während die "Alten" in früheren Zeiten Werte wie Sparsamkeit, Bescheidenheit und Genügsamkeit hochhielten, verlieren diese Belange auch bei den älteren Mitmenschen immer mehr an Bedeutung. Moderne Werte wie Toleranz, Aufgeschlossenheit und Unabhängigkeit gewinnen dafür auch bei den Altmeistern immer mehr an Bedeutung. Werte, die für die "Jugend" ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. So wachsen die Generationen über ihre Wertvorstellungen zusammen, ohne dass die Gesellschaft das wahrnimmt. Aber gerade dieser Annäherungsprozess kommt den Vereinen als generationsübergreifende Einrichtungen zugute.

5. Vorurteil: Senioren und Jugend vertragen sich nicht

Ein oft gebrauchtes Vorurteil lautet, dass Jugend und Alter nicht harmonieren. Es stimmt zwar, dass die Interessenlage häufig unterschiedlich ist und es Anschauungs- und sogar Sprachunterschiede gibt. Das heißt aber nicht, dass junge Menschen nichts mit älteren Menschen zu tun haben wollen oder umgekehrt. Im Gegenteil, während die Älteren meist durch Ruhe und Besonnenheit glänzen und viel an Erfahrungen weitergeben, bringen die Jugendlichen ihre Dynamik und Kraft ein. Gemeinsam bilden sie hervorragende Teams, die auch dem Verein nutzen können.

6. Zwangsweiser Übergang in die "Seniorenabteilung" verärgert Mitglieder

Es kommt immer wieder vor, dass Vereine die Mitglieder ab einem bestimmten Alter automatisch dem Seniorenbereich zuordnen. Das Mitglied erhält dann einen netten Brief, in dem ihm mitgeteilt wird, dass es ab sofort zum "Seniorenteam" gehört. Viele ältere Mitglieder empfinden das als Unverschämtheit. Auf der einen Seite fühlen sie sich nicht alt und wollen deshalb gar nicht in den "Seniorenverband" des Vereins. Auf der anderen Seite empfinden sie die einseitig vorgenommene "Abschiebung" in den "Seniorenbereich" als Bevormundung. Nicht selten führt das zum Austritt langjähriger verdienter Mitglieder. Der Verein sollte deshalb den Übergang nicht verordnen, sondern lediglich als Angebot darstellen.

7. Langweilige Angebote

"Seniorenkaffee", "Tanztee" und der "Seniorennachmittag" – das sind bei vielen Vereinen die beliebtesten Veranstaltungen für ältere Mitmenschen. Aber mal ehrlich – entsprechen diese Klischee-Veranstaltungen wirklich den Ansprüchen der "Altmeist...

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