Zusammenfassung

Ehrenamtliche Mitarbeiter für die Arbeit im Verein zu haben, ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Verschiedene Berichte und Untersuchungen zeigen in diese Richtung. Auf der einen Seite ist es möglich, auf dem klassischen Weg vor Ort des Vereins Mitarbeitende zu suchen und zu finden.

Schaut man jedoch auf die neueren Entwicklungen bei freiwilligem Engagement, so wird besonders die projektorientierte Arbeit hervorgehoben. Sie ist nicht an Wahlzyklen gebunden und kann themenspezifisch eingesetzt werden. Aber auch dabei wachsen die Chancen nicht in den Himmel, das Mitarbeitsproblem für den Verein zu lösen. In der heutigen Zeit der Internetnutzung liegt es nahe zu schauen, was sich damit für neue Möglichkeiten ergeben. Dies ist Online-Volunteering, die Mitarbeit im Verein per Internet.

Allerdings muss der Verein darauf vorbereitet sein, schließlich ist es eine ganz neue Variante des Umgangs miteinander, der hier notwendig ist.

 

Die 3 häufigsten Fallen

1. Der Verein stellt sich nicht auf Online-Volunteering ein

Wenn ich einen Mitarbeiter nicht mehr vor Ort habe, um die Zusammenarbeit direkt abzuklären, braucht es klare Spielformen der Zusammenarbeit. Ohne die dazu notwendige Einstellung und Vorbereitung drohen Missverständnisse und schlechte Arbeit.

2. Bereitschaft bei den Vereinsverantwortlichen fehlt

Ein Vorstandsmitglied hat die anderen dazu gebracht, Online-Mitarbeit auszuprobieren. Jedoch fehlt die Bereitschaft, sich ein wenig mit Internettechniken auseinanderzusetzen. Unstimmigkeiten, Streitereien über die Aufgabenerledigung sind an der Tagesordnung.

3. Der Verein hat sich technisch nicht angepasst

Gute Idee, schlechte Ausführung. Um Online-Volunteering einigermaßen hinzubekommen, braucht es einige technische Mindeststandards bei dem genutzten Computer und dem Internetanschluss. Sind diese nicht vorhanden, wird die Zusammenarbeit scheitern.

1 Freiwilliges Engagement im Verein als Baustelle

Mitarbeit im Verein ist aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Da ist einmal die große Bereitschaft zum Engagement in Deutschland. Nach dem Freiwilligensurvey 2014 engagieren sich mehr als 40 % der Bevölkerung über 14 Jahre ehrenamtlich, wobei das Verständnis über das, was "ehrenamtlich" bedeutet, unterschiedlich weit gefasst ist. In diesem Beitrag geht es um das unentgeltliche und freiwillige Engagement, die Erstattung von entstandenen Auslagen wird als selbstverständlich angesehen. Die Engagementbereiche sind sehr vielfältig.

Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Hinweise, dass es an Engagement mangelt. Wahlämter und Funktionen können nicht besetzt werden, Aufgaben häufen sich bei einzelnen Aktiven. Zum Sportbereich als größtem Engagementbereich wird alle zwei Jahre der Sportentwicklungsbericht veröffentlicht. Hier werden auch die Probleme der Vereine abgefragt und seit den letzten sechs Erhebungsperioden stehen dabei die fehlenden Mitarbeiter auf den Spitzenplätzen. Einerseits ist dies ein Hinweis auf die Wahrnehmung dieses Problems, andererseits stellt sich die Frage, wieso sich in den zwölf Jahren nichts geändert hat?

Seit einigen Jahren wird das Konzept des Freiwilligenmanagements als Lösungsansatz in verschiedenen Bereichen der Vereinstätigkeit propagiert. Damit soll die Entwicklung des freiwilligen Engagements in Vereinen systematischer erfolgen, und es sollen sowohl vorhandene Mitarbeiter bei der Stange gehalten als auch leichter neue Mitarbeiter gefunden werden. Dazu gehören die Themen:

  • Sich über die Bedingungen einer engagementfreundlichen Organisationskultur klar zu werden und diese im eigenen Verein zu realisieren.
  • Freiwilliges Engagement zum Dauerthema zu machen und nicht nur zu Wahlterminen oder bei einer akuten Mitarbeitervakanz Wirbel zu machen.
  • Der Aufbau eines Freiwilligenmanagements als dauerhafte Aufgabe im Verein zu betreiben.
  • Die Klärung von Aufgabenbereichen, welche im Verein anliegen, und den damit verbundenen Anforderungen.
  • Die Betreuung neuer Mitarbeiter in der Einstiegsphase.
  • Das Kümmern um Mitarbeiter, wenn sie z. B. beruflich oder im Familienleben in Zeitnot geraten und ihre Vereinsaktivität vermindern müssen.
  • Der gesamte Bereich der Anerkennung und Wertschätzung.
  • Das Umgehen mit ausscheidenden Mitarbeitern und wie mit ihnen Kontakt gehalten werden kann und soll.

Dazu könnte man durchaus noch die strategische Weiterentwicklung von Mitarbeitsformen als grundlegende Aufgabe anfügen. Das Spektrum ist anspruchsvoll und kann einen guten Umgang mit den Mitarbeitern im Verein ermöglichen. Und dies zunächst einmal unabhängig von der Größe des Vereins. Selbst in einem kleinen Verein mit vielleicht 100 Mitgliedern kann man einmal prüfen, wie mit dem Thema Mitarbeit umgegangen wird.

 
Praxis-Tipp

Auch in einem kleinen Verein von vielleicht 100 Mitgliedern ist es sinnvoll, sich einmal intensiver mit dem Thema Mitarbeit und Mitarbeitsbedingungen auseinanderzusetzen. Schließlich hängt auch hier die zukünftige Lebensfähigkeit von der Ressource (unbezahlte) Mitarbeit ab.

Allerdings verändern sich die Rahmenbedingungen. Das Leben in der deutschen...

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