Rn 1

Die Vorschrift enthält – abweichend von den Vorschriften der ZPO – Sonderregelungen über die Kostenverteilung in den Unterhaltssachen iSv § 231 I, die Familienstreitsachen sind: Das Gericht entscheidet in Unterhaltssachen über die Kosten nach billigem Ermessen. In den fG-Unterhaltssachen des § 231 II sind die §§ 80 ff anzuwenden, die nicht von § 243 verdrängt werden. Die Kostenregelung ist sowohl im erstinstanzlichen Verfahren als auch im Beschwerdeverfahren anzuwenden (Köln FamRZ 17, 1598; KG FamRZ 11, 497; zB Zö/Lorenz § 243 Rz 11); wird die Beschwerde zurückgenommen, folgt die Kostenentscheidung aus §§ 117 II iVm § 516 III ZPO. Sie gilt sowohl im einstweiligen Anordnungsverfahren als auch im vereinfachten Unterhaltsfestsetzungsverfahren gem §§ 249 ff (BGH FamRZ 17, 816; KG FamRZ 14, 1474; Köln FamRZ 12, 1164). Die Anwendung im Arrestverfahren zur Sicherung eines Unterhaltsanspruchs wird uneinheitlich beurteilt (für eine Anwendung Prütting/Helms/Bömelburg § 243 Rz 6a; Wendl/Dose/Schmitz § 10 Rz 492; KG FamRZ 14, 148; aA [§ 113 I 2 iVm §§ 91 ff ZPO]: Bork/Jacoby/Schwab/Hütter/Kodal § 243 Rz 1; Zö/Lorenz § 243 Rz 1; ThoPu/Hüßtege § 243 Rz 4; Stuttg FamRZ 12, 324; Keidel/Weber § 119 Rz 17). Im Scheidungsverbundverfahren wird § 243 von der Sondervorschrift des § 150 verdrängt, wobei insb gem § 150 IV 1 eine Berücksichtigung des Ergebnisses der als Folgesache geführten Unterhaltssache (idR nachehelicher Unterhalt) iRd auch nach § 150 IV 1 zu treffenden Billigkeitsentscheidung ermöglicht wird.

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