(1) 1Eine verdeckte Einlage liegt vor, wenn ein Gesellschafter oder eine ihm nahestehende Person der Kapitalgesellschaft einen einlagefähigen Vermögensvorteil zuwendet und diese Zuwendung durch das Gesellschaftsverhältnis veranlaßt ist. 2Zum Begriff der nahestehenden Person vgl. Abschnitt 31 Abs. 7. 3Der Vermögensvorteil kann in einer Vermehrung von Aktiven oder einer Verminderung von Schulden bestehen. 4Auch ein nicht entgeltlich erworbener Firmenwert kann Gegenstand einer verdeckten Einlage sein, BFH-Urteil vom 24.3.1987, BStBl II S. 705). 5Die Veranlassung durch das Gesellschaftsverhältnis ist gegeben, wenn ein Nichtgesellschafter bei Anwendung der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns den Vermögensvorteil der Gesellschaft nicht eingeräumt hätte, 6Vgl. BFH-Urteile vom 28.2.1956 (BStBl III S. 154), vom 19.2.1970 (BStBl II S. 442), vom 14.8.1974 (BStBl 1975 II S. 123), vom 26.11.1980 (BStBl 1981 II S. 181), vom 9.3.1983 (BStBl II S. 744), vom 11.4.1984 (BStBl II S. 535), vom 14.11.1984 (BStBl 1985 II S. 227), vom 24.3.1987 (BStBl II S. 705) und Beschluß des Großen Senats des BFH vom 26.10.1987 (BStBl 1988 II S. 348).

 

(2) 1Die Überlassung eines Wirtschaftsguts zum Gebrauch oder zur Nutzung kann nicht Gegenstand einer Einlage sein. 2Vgl. BFH-Urteile vom 8.11.1960 (BStBl III S. 513), vom 9.3.1962 (BStBl III S. 338), vom 3.2.1971 (BStBl II S. 408), vom 29.1.1975 (BStBl II S. 553), vom 24.5.1984 (BStBl II S. 747) und Beschluß des Großen Senats des BFH vom 26.10.1987 (BStBl 1988 II S. 348). 3Der Vorteil der zinslosen oder zinsverbilligten Darlehensgewährung an eine Kapitalgesellschaft durch ihren Gesellschafter stellt deshalb keine verdeckte Einlage dar. 4Das gilt auch, wenn der Gesellschafter ein verzinsliches Darlehen aufnimmt, um der Kapitalgesellschaft ein zinsloses Darlehen zu gewähren (Beschluß des Großen Senats des BFH vom 26.10.1987). 5Eine verdeckte Einlage liegt jedoch vor, wenn der Gesellschafter gegenüber der Kapitalgesellschaft auf Zinsen verzichtet, die in einer auf den Zeitpunkt des Verzichts zu erstellenden Bilanz der Kapitalgesellschaft als Verbindlichkeiten eingestellt werden müßten (BFH-Urteil vom 24.5.1984, BStBl II S. 747). 6Sätze 3 bis 5 sind entsprechend anzuwenden, wenn der Gesellschafter der Kapitalgesellschaft unentgeltlich oder zu einem zu niedrigen Entgelt Wirtschaftsgüter zur Nutzung überläßt oder andere Leistungen erbringt. 7Vgl. BFH-Urteil vom 14.3.1989 (BStBl II S. 633).

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