(1) 1Zur landwirtschaftlichen Nutzung gehört auch die Tierzucht und Tierhaltung von Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften (§ 97 Abs. 1 Nr. 2 BewG), von Gesellschaften, bei denen die Gesellschafter als Unternehmer (Mitunternehmer) anzusehen sind (§ 97 Abs. 1 Nr. 5 BewG), oder von Vereinen (§ 97 Abs. 2 BewG), wenn alle Gesellschafter oder Mitglieder

 

1.

Inhaber eines Betriebs der Land- und Forstwirtschaft mit selbstbewirtschafteten regelmäßig landwirtschaftlich genutzten Flächen sind,

 

2.

nach dem Gesamtbild der Verhältnisse hauptberuflich Land- und Forstwirte sind,

 

3.

landwirtschaftliche Unternehmer im Sinne des § 1 Abs. 3 des Gesetzes über eine Altershilfe für Landwirte sind und dies durch eine Bescheinigung der zuständigen Alterskasse nachgewiesen wird

und

 

4.

die sich nach § 13 Abs. 1 Nr. 1 EStG für sie ergebende Möglichkeit zur landwirtschaftlichen Tiererzeugung oder Tierhaltung in Vieheinheiten ganz oder teilweise auf die Genossenschaft, die Gesellschaft oder den Verein übertragen haben.

2Die Anzahl der von der Genossenschaft, der Gesellschaft oder dem Verein im Wirtschaftsjahr erzeugten oder gehaltenen Vieheinheiten darf die Summe der sich nach Nummer 4 ergebenden Vieheinheiten und die Summe der Vieheinheiten, die sich nach § 13 Abs. 1 Nr. 1 EStG auf der Grundlage der Summe der von den Gesellschaftern oder Mitgliedern regelmäßig landwirtschaftlich genutzten Fläche ergibt, nicht überschreiten. 3Außerdem dürfen die Betriebe der Gesellschafter oder Mitglieder nicht mehr als 40 km von der Produktionsstätte der Genossenschaft, der Gesellschaft oder des Vereins entfernt liegen. 4Die Voraussetzungen der Nummer 4 und des Satzes 2 sind durch besondere, laufend zu führende Verzeichnisse nachzuweisen (§ 51 a Abs. 1 BewG).

 

(2) Der Anwendung des Absatzes I Steht es nicht entgegen, wenn die dort bezeichneten Genossenschaften, Gesellschaften oder Vereine die Tiererzeugung oder Tierhaltung ohne regelmäßig landwirtschaftlich genutzte Flächen betreiben (§ 51 a Abs. 2 BewG).

 

(3) Von den in Absatz 1 bezeichneten Genossenschaften, Gesellschaften oder Vereinen regelmäßig landwirtschaftlich genutzte Flächen sind bei der Ermittlung der nach Absatz I Satz 2 maßgebenden Grenzen wie Flächen von Gesellschaftern oder Mitgliedern zu behandeln, die ihre Möglichkeit zur landwirtschafflichen Tiererzeugung oder Tierhaltung im Sinne des Absatzes 1 Nr. 4 auf die Genossenschaft, die Gesellschaft oder den Verein übertragen haben (§ 51 a Abs. 3 BewG).

 

(4) Bei dem einzelnen Gesellschafter oder Mitglied der in Absatz 1 bezeichneten Genossenschaften, Gesellschaften oder Vereine ist § 13 Abs. 1 Nr. 1 EStG mit der Maßgabe anzuwenden, daß die in seinem Betrieb erzeugten oder gehaltenen Vieheinheiten mit den Vieheinheiten zusammenzurechnen sind, die im Rahmen der nach Absatz 1 Nr. 4 übertragenen Möglichkeiten erzeugt oder gehalten werden (§ 51 a Abs. 4 BewG).

 

(5) Abschnitt 124 a ist entsprechend anzuwenden.

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