Rn. 23

Stand: EL 37 – ET: 09/2022

Gehört die Mehrheit der Anteile eines UN A einem anderen UN B (Kap.-Mehrheit) oder stehen diesem die Mehrheit der Stimmrechte zu (Stimmrechtsmehrheit), so ist gemäß § 16 AktG das UN A ein in Mehrheitsbesitz stehendes UN, das UN B ein an ihm mit Mehrheit beteiligtes UN. Beide sind verbundene UN. Darauf, ob mit Hilfe dieser Beteiligung Einfluss ausgeübt wird oder werden kann, kommt es nicht an. "Insoweit handelt es sich um einen an aktuelle Verhältnisse angeknüpften Typ der Unternehmensverbindung" (AktG-GroßKomm. (2017), § 15, Rn. 58). Die Verbundenheit ist stets auf das Verhältnis zwischen dem mit Mehrheit beteiligten UN und dem in Mehrheitsbesitz stehenden UN beschränkt.

 

Beispiel:

Hält z. B. UN A eine Mehrheitsbeteiligung an UN B und dieses wiederum eine Mehrheitsbeteiligung an UN C, so sind UN A und UN C im Verhältnis zueinander nach dem Tatbestand des § 16 Abs. 1 AktG keine verbundenen UN, obwohl UN B sowohl im Verhältnis zu UN A als auch zu UN C verbundenes UN ist. Allerdings werden dem UN A die von UN B an UN C gehaltenen Anteile nach § 16 Abs. 4 AktG zugerechnet, so dass letztlich auch UN A und UN C verbundene UN sind.

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