Tipp der Woche: Maßnahmen gegen den Gender Pay Gap

Ob rechtliche Neuerungen, Personalstrategien für die Post-Corona-Zeit oder Führungsthemen: Jede Woche gibt die Online-Redaktion Personal HRlern und Führungskräften mit einem Praxistipp neue Anreize. Heute mit Tipps, wie Unternehmen der Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern gegensteuern können.


Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt Diversity & Inclusion

Mit Gleichstellungsmaßnahmen den Gender Pay Gap verringern: Die Gleichberechtigung kommt weiterhin nur langsam voran. Im weltweiten Vergleich steht Deutschland zwar gut da, aber gerade der Gender Pay Gap ist hierzulande besonders hoch. Unternehmen können jedoch gegensteuern: Eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) hat gezeigt, dass in Betrieben mit Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern geringer ist, als in Betrieben ohne diese Maßnahmen. Und mehr noch: Jede zusätzliche Gleichstellungsmaßnahme geht mit einer Verringerung der Lohnlücke im jeweiligen Betrieb einher. Zu diesen Gleichstellungsmaßnahmen zählen insbesondere Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, betriebliche Kinderbetreuung sowie spezielle Programme zur Förderung von Frauenkarrieren.

Konkrete Beispiele zur Umsetzung können Sie in unseren Beiträgen "Familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen" und "Vier Schritte zur betrieblichen Kinderbetreuung" nachlesen.


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit Schwerpunkt Recruiting

Unterziehen Sie Ihre Stellenanzeigen einem Phrasen-Check: Liefern Ihre Stellenanzeigen die von potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern benötigten handfesten Informationen zur Tätigkeit und dem Gehalt, zum Unternehmen und seiner Kultur? Oder verwenden Sie wie so viele andere Unternehmen auch leere Floskeln wie "großer Gestaltungsspielraum", "flache Hierarchien" oder "die Extrameile"? Die Personalmarktforschung Index Research hat analysiert, wie oft solche Floskeln in den vergangenen zwölf Monaten in Jobinseraten vorkamen: Es nannten ganze 28.900 Unternehmen in 240.000 Stellenanzeigen den "großen Gestaltungsspielraum". Einen Obstkorb priesen 7.200 Firmen in 46.400 Stellenanzeigen an. Und über "flache Hierarchien" schrieben 110.000 Unternehmen in rund 1 Million Jobinserate. Bitte machen Sie es besser und werden Sie konkret!

Welche inhaltsleeren Floskeln bei Stellensuchenden besonders schlecht ankommen, lesen Sie im Beitrag "K.-o.-Kriterien in Stellenanzeigen"

Tipp: Machen Sie mit bei unserem Phrasen-Bingo auf Linkedin und sagen Sie uns, welche leere Floskel in Stellenanzeigen Ihnen besonders aufstößt. Hier geht es zum Stellenanzeigen-Phrasen-Bingo.


Tipp von Katharina Schmitt, Redakteurin mit Schwerpunkt Gesundheit am Arbeitsplatz

Praxistest für die Viertagewoche: Weniger Arbeiten bei vollem Lohnausgleich? Die Gewerkschaften erhoffen sich von der Viertagewoche mehr Produktivität durch weniger Stress  -  der Arbeitgeberverband BDA spricht von einer wirtschaftlichen Milchmädchenrechnung. Und während viele Arbeitnehmende von der Viertages-Vollzeitstelle träumen, befürchten Skeptiker unter ihnen mehr Belastung, weil trotz Stundenreduktion Arbeitspensum und -abläufe gleich bleiben würden.

Wie sinnvoll das Modell tatsächlich ist, soll nun die Praxis zeigen: Die Unternehmensberatung Intraprenör will 50 Unternehmen in Deutschland ab sofort bei der Einführung der Viertagewoche begleiten. Nach einer individuellen Vorbereitung der teilnehmenden Firmen findet die eigentliche Pilotstudie von Februar bis August 2024 statt. Weitere Informationen, Ergebnisse des Projekts in anderen Ländern und die Möglichkeit zur Studienteilnahme finden Sie hier.

Was in der Diskussion um die Viertagewoche oft untergeht: Die sehr unterschiedlichen Modelle des Konzepts. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle zeigen wir in dieser Übersicht. Doch was wünschen sich die Arbeitnehmenden eigentlich? Das hat diese Studie hinterfragt. Ein Ergebnis: Lohneinbußen würden nur die Wenigsten in Kauf nehmen.

Warum die 33-Stundenwoche seiner Meinung nach unrealistisch ist, erläutert unser Kolumnist Alexander R. Zumkeller. Er vermisst bisweilen den Blick für die volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten.


Tipp von Reiner Straub, Herausgeber Personalmagazin

Besuchen Sie uns auf der Zukunft Personal Europe in Köln: Schon 2022 ließ die ZP Europe mit 550 Ausstellern die Einschnitte durch die Coronapandemie hinter sich. Für die diesjährige Messe vom 12. bis 14. September erwartet der Messeveranstalter deutlich mehr Besucher als im Vorjahr. Auch mich erreichen seit Tagen Mails mit der Frage: "Treffen wir uns in Köln?". Die Zukunft Personal Europe wird offenbar wieder zum zentralen Treffpunkt der Branche. Die Redaktion des Personalmagazins ist in großer Anzahl auf der Messe vertreten: Wir präsentieren Podien und Veranstaltungen und werden zahlreiche Aussteller besuchen, um über Neuerungen ins Gespräch zu kommen. Als Teil der Haufe Group treffen Sie uns an Stand H36 in Halle 4.2. Unsere Stand wartet auch mit einem eigenen Vortragsprogramm auf - Sie sind herzlich eingeladen!


Tipp von Anja Bek, Chefin vom Dienst PERSONALquarterly

Melden Sie sich an zum ersten Data Date mit Prof. Dr. Simone Kauffeld: Am 6. September 2023 startet die neue monatliche "Talk-Reihe zur Mittagszeit". Jeden ersten Mittwoch im Monat spricht Moderatorin Dr. Christina Guthier mit einem Special Guest und den Teilnehmenden über die Frage, was es bedeutet, evidenzbasiert zu entscheiden. Wie stellt man die richtigen Fragen? Und wie identifiziert man die passenden Daten? Diskutieren Sie mit Prof. Dr. Simone Kauffeld, TU Braunschweig zum Thema "Transformation gestalten - VeränderungMacherin werden". Alle Termine finden Sie auf www.haufe.de/datadate

In ihrem Impulsvortrag berichtet Simone Kauffeld über das FührungsMacherin-Programm, das auf Evidenz aus 20 Jahren Forschung basiert. Das Programm hilft, Veränderungen in Organisationen proaktiv und nachhaltig zu gestalten. Gibt es dafür Belege? Ja, der Veränderungsprozess in den Partnerorganisationen wird mit einem digitalen Tool evaluiert. Außerdem werden zum Beispiel "Transfertage" genutzt. Die Beteiligten treffen sich und reflektieren, was im Veränderungsprozess bisher gut oder schlecht gelaufen ist. Hier geht's zur Anmeldung.


Tipp von Bianca Schillinger, Redakteurin mit Schwerpunkt Diversity und Gleichstellung

Thematisieren Sie soziale Herkunft in Ihrem Unternehmen: Die deutsche Bevölkerung setzt sich aus einem breiten Spektrum von Menschen unterschiedlicher sozialer Hintergründe zusammen – und Ihr Unternehmen hoffentlich auch. Die Realität ist leider oft eine andere: Diese Vielfalt spiegelt sich selten in Teams wider. Dabei können diverse Teams nachweislich innovativer, flexibler und resilienter sein. Die Charta der Vielfalt hat darum eine siebte Vielfaltsdimension aufgenommen: soziale Herkunft. Denn oft haben Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Schicht keinen Zugang zu Ressourcen wie etwa Netzwerke, Vermögen, Bildung oder gesellschaftliche Macht. Das schränkt auch ihre Karrierechancen massiv ein – ein Punkt, an dem Unternehmen ansetzen und aktiv werden sollten. Auf der Themenseite der Charta der Vielfalt finden Sie Grundlageninformationen, Praxis-Tipps für den Arbeitsalltag, Best Practices und Materialien zum Download.

Arbeiterkinder haben es nicht nur bereits im Schulalltag schwerer als Mitschüler und Mitschülerinnen mit Akademiker-Hintergrund. Die First Generation Professionals haben auch im späteren Arbeitsleben mit deutlichen Karrierenachteilen zu kämpfen. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Wie "Diversity & Inclusion" bei SAP funktioniert und worauf es im Arbeitsalltag wirklich ankommt, erzählt Cawa Younosi im Interview: "Nicht nur Sonnenschein-Diversity betreiben".


Tipp von Gregory Rech, Volontär Personalmagazin

Machen Sie sich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitswelt bewusst: Hitzechaos in Südeuropa. Eine deutliche Zunahme an Naturkatastrophen. Der weltweit heißeste Juli seit Messbeginn. Die direkten Folgen des Klimawandels sind unverkennbar. Auch die Arbeitswelt bleibt davon nicht unberührt: Ein im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums erstelltes Gutachten zeigt, dass der Klimawandel schon heute massive Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Menschen an ihren Arbeitsplätzen hat: Von reduzierter Leistungsfähigkeit aufgrund von Hitze, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien und Infektionskrankheiten bis hin zu Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit – die Folgen des Klimawandels sind bereits in der Arbeitswelt angekommen.

Auch in Deutschland wird mittlerweile über Anpassungen der Arbeitsbedingungen diskutiert: So schlugen deutsche Amtsärzte aufgrund der sommerlichen Hitze jüngst die Einführung einer Siesta vor. Außerdem steigt mit höheren Temperaturen bei vielen der Wunsch nach sommerlicher Kleidung am Arbeitsplatz. Ob in Unternehmen deshalb Flip-Flops und kurze Hosen toleriert werden müssen, lesen Sie hier. Zusätzliche Tipps für Arbeitgeber und Mitarbeitende im Umgang mit Hitze finden Sie außerdem im Beitrag "Wie der Sommer im Büro erträglich wird".


Tipp von Bianca Schillinger, Redakteurin mit Schwerpunkt Diversity und Gleichstellung

In den Podcast "Step up" reinhören: Von Jahr zu Jahr gibt es mehr Frauen in Führungspositionen – doch der Weg dahin ist nach wie vor holprig. Nora Ast, Geschäftsführerin von Leading Mindfully, möchte mit ihrem Podcast "Step up – der Female Leadership Talk" Mut machen und Einblicke in die Praxis geben. Dafür spricht sie mit unterschiedlichen Gästen – Männern wie Frauen – zum Thema "Frauen in Führung". Zu ihren Gesprächspartnerinnen zählen zum Beispiel Prof. Dr. Fabiola Gerpott (eine der 40 führenden HR-Köpfe 2023) und Eliza Diekmann, mit 34 Jahren die erste und jüngste Bürgermeisterin von Coefeld. Hier können Sie in die bisher 26 Folgen reinhören.

Wussten Sie, dass die meisten Frauen in Führungspositionen von extern rekrutiert statt intern befördert werden? Mehr dazu lesen Sie in unserer News "Unternehmen setzen auf Headhunter, um Frauen in die Führung zu bringen". Wollen Frauen nicht führen? Doch, aber zu anderen Bedingungen als ihre männlichen Kollegen. Mehr dazu im Beitrag "Ausgeglichen statt ausgebrannt".


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit dem Schwerpunkt Recruiting

Nennen Sie in Stellenanzeigen eine Gehaltsspanne: Die Bedeutung von Gehaltsangaben ist seit 2020 deutlich gestiegen. Während damals das Gehalt nur von einem Viertel der Jobsuchenden als eines der drei wichtigsten Themen in einer Stellenanzeige angesehen wurde, sind es aktuell 47 Prozent. Vier von fünf Stellensuchende bevorzugen Inserate mit Gehaltsangabe gegenüber solchen ohne, fand Softgarden in der Studie "Candidate Experience 2023" heraus. Darüber hinaus ist eine Gehaltsangabe wichtig, um bei Google for Jobs gut gerankt zu werden. Auch zahlreiche Jobbörsen geben Gehaltsspannen an. Stepstone hat Anfang 2021 damit begonnen, Gehaltsprognosen in Jobanzeigen zu integrieren. In den Job-Empfehlungen von Xing werden ebenfalls Gehaltsspannen genannt.

Aber nicht nur das Gehalt ist wichtig: In Stellenanzeigen kommt es darauf an, inhaltsleere Floskeln zu vermeiden und konkrete Informationen zu vermitteln. Mehr dazu lesen Sie in unserer News "K.o.-Kriterien in Stellenanzeigen". Wie eine Stellenanzeige die richtigen Personen erreicht und zur Bewerbung motiviert, erläutert dieser Beitrag anhand von 7 Praxis-Tipps.

  

Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin für Themen rund um HR-Management

Weniger Zeit in Meetings verschwenden: Das Postfach quillt über. Dutzende E-Mails sind noch ungelesen. Und auf das Meeting folgt direkt eine Zoom-Schalte. Danach steht eine komplizierte Abstimmungsrunde mit einem anderen Team an. In deutschen Büros ist dies vielerorts Alltag - dabei wird vor allem die Meeting-Zeit zum großen Teil als nicht allzu sinnvoll angesehen. In einer Studie von Slack haben die in Deutschland Befragten im Schnitt angegeben, dass sie lediglich etwas mehr als die Hälfte ihrer Meetings (53,4 Prozent) als "gute Nutzung der Arbeitszeit" ansehen. 36,5 Prozent der Meetings wurden als unnötig eingestuft. Höchste Zeit also, auch mal die Meeting-Kultur im eigenen Unternehmen zu hinterfragen.

Wie Sie Meetings effizienter und produktiver gestalten, erfahren Sie in unseren Beiträgen "Tipps gegen eine toxische Meeting-Kultur" und "Mit weniger Meetings mehr erreichen".


Tipp von Gudrun Porath, freie Redakteurin für E-Learning-Themen

Neues Online-Lerntool für interkulturelle Kompetenz in Europa: Selbst im EU-Binnenmarkt kann die  Zusammenarbeit  aufgrund sprachlicher und kultureller Unterschiede manchmal herausfordernd sein. Diese Unterschiede sind insbesondere im Geschäftsumfeld relevant, wo Missverständnisse und kulturelle Missgriffe zu Konflikten und verminderten Geschäftschancen führen können. An der Universität Osnabrück wurde jetzt in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Instituten ein kostenlos nutzbares Online-Lerntool entwickelt, um kulturelle Unterschiede zu überbrücken. Das Besondere daran: Anders als bisherige Formate, die sich auf kulturspezifische Dos and Don'ts konzentrieren, soll "CAPIRE" (italienisch für "verstehen") Lernenden ermöglichen, den tieferen Sinnzusammenhang zwischen Kulturen zu verstehen und sie in Beziehung zu setzen. Mehr über das Tool und das Projekt erfahren Sie hier.

Woher interkulturelle Unterschiede rühren und wie sie sich im Arbeitsalltag auswirken, können Sie in unserem Beitrag zu den Kulturdimensionen von Geert Hofstede nachlesen.


Tipp von Philipp Walter, Fachredaktion Entgelt

Nachweise zur Pflegeversicherung jetzt schon einholen: Seit 1. Juli 2023 gilt nicht nur ein höherer Beitragssatz in der Pflegeversicherung, sondern jetzt ist – ausgelöst durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts – die Anzahl und das Alter der Kinder für die Höhe des Beitragssatzes entscheidend. Allerdings nur für den Beitragssatz des Arbeitnehmers. Ab April 2025 soll es eine digitale Lösung für den Nachweis geben. Doch um in der Entgeltabrechnung zahlreiche rückwirkende Korrekturen zu vermeiden, sollten entsprechende Nachweise der Beschäftigten über Anzahl und Alter der Kinder wie z. B. die Geburtsurkunden zeitnah bei den Beschäftigten angefordert werden.

Alles Wissenswerte zu den Änderungen in der Pflegeversicherung lesen Sie in unserem Beitrag Frontbericht zur Änderung in der Pflegeversicherung.


Tipp von Bianca Schillinger, Redakteurin mit Themenschwerpunkt Diversity

Machen Sie den Vielfalts-Check: Diversity hat viele Dimensionen, von Herkunft über Religion bis zu sexueller Orientierung. Angesichts des Fachkräftemangels ist es höchste Zeit, Vielfalt als Mehrwert für Unternehmen zu begreifen - denn knapp ein Viertel der LGBTQ+-Beschäftigten hat aufgrund von Diskriminierung schon einmal ihren Job gekündigt. Besonders jüngere Beschäftigte nehmen ausgrenzendes und verletzendes Verhalten am Arbeitsplatz seltener hin und wehren sich – notfalls mit einer Kündigung. Und angesichts der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes müssen und dürfen sich Unternehmen auf die Integration von ausländischen Fachkräften einstellen. Höchste Zeit also für die Frage: Wie steht es um die Diversität in Ihrem Unternehmen? Und welche Möglichkeiten haben Sie, das Vielfaltsbewusstsein der Mitarbeitenden zu stärken? Hier liefert die interaktive Informationsplattform des ifaa wertvolle Tipps rund um vielfaltsbewusste Personalarbeit.

Worin Cawa Younosi, Personalchef bei SAP, die Dreh- und Angelpunkte für mehr Vielfalt in Unternehmen sieht, hat er im Interview mit "personalmagazin neues lernen" verraten. In einem weiteren Beitrag lesen Sie außerdem, welche Technologien die Barrierefreiheit am Büroarbeitsplatz unterstützen.


Tipp von Frank Bollinger, Fachredakteur für Arbeitsrecht

Schwerbehinderten Stellenbewerbern eine Chance geben: Die "Special Olympics World Games" in Berlin haben das Thema Inklusion laut Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, "mit einem Doppel-Wumms" vorangebracht. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist davon jedoch wenig zu spüren. Hier lag die Beschäftigungsquote Schwerbehinderter im Jahr 2022 gerade einmal bei 4,61 Prozent. Mehr als ein Viertel der deutschen Arbeitgeber hat 2022 keinen einzigen Schwerbehinderten beschäftigt. Das wird künftig teuer! Denn das am 1. Januar 2024 in Kraft tretende "Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts" erhöht die Ausgleichsabgaben für nichtbesetzte Pflichtplätze deutlich. Wer gar keinen schwerbehinderten Menschen beschäftigt, muss künftig 720 Euro pro nichtbesetztem Pflichtarbeitsplatz bezahlen.

Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Sie verringert nicht nur die zu zahlende Ausgleichsabgabe, sondern bietet auch die Möglichkeit, dem Fachkräfteproblem durch die Einstellung gut qualifizierter Bewerber entgegenzuwirken. Nicht zuletzt lassen sich die Lohnkosten durch Lohnkostenzuschüsse der Bundesagentur, die bis zu 75 Prozent des gezahlten Entgelts betragen können, minimieren. Viele gute Gründe also, schwerbehinderten Bewerbern eine Chance zu geben.

Welche Rechte schwerbehinderte Menschen in einem bestehenden Arbeitsverhältnis haben, können Sie in diesem Beitrag aus Personalmagazin Ausgabe 7/2023 nachlesen.


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit den Schwerpunkten Recruiting und Ausbildung

Holen Sie Ihre künftigen Azubis da ab, wo sie sich aufhalten. Heute sind das in den meisten Fällen soziale Netzwerke, zum Beispiel Tiktok oder Gaming-Plattformen. Wer sich dort gut präsentiert, kann das Interesse der Jugendlichen wecken. Auch beim Bewerbungsprozess sollte man sich nach den Medien-Nutzungsgewohnheiten der jungen Generation richten. So setzt die Gemeinde Hallbergmos auf eine App, in der der gesamte Prozess spielerisch funktioniert - von der Profilerstellung bis zum Matching mit passenden Ausbildungsstellen und der Bewerbung. Die App Recrewt funktioniert ähnlich wie Tinder, nur für Azubis. Ein weiteres positives Beispiel: "Bock auf Ausbildung bei Metro?" fragt das Großhandelsunternehmen seit Dezember auf Tiktok – mit Erfolg. Mehr über die Employer-Branding-Aktion erfahren Sie hier.

Weitere Tipps, wie Unternehmen genügend Interessentinnen und Interessenten für ihre offenen Lehrstellen finden können, lesen Sie in unserem Top-Thema "Azubis finden, integrieren, binden" sowie in Personalmagazin Ausgabe 6/2023 mit dem Titelthema "Für Ausbildung begeistern".


Tipp von Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin "neues lernen"

Die Digitalisierungskompetenzen testen: Die digitale Transformation bringt viele Herausforderungen mit sich. Dabei sind nicht nur Programmierkenntnisse wichtig, sondern auch einige Soft Skills und Metakompetenzen, um die veränderten Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen zu verstehen und aktiv zu betreiben. Die Wilo-Gruppe hat darum eigene "Digital Fitness Checks" erstellt, auf denen die passenden Weiterbildungsmaßnahmen aufbauen. Einen Test, der für alle zugänglich ist, bietet das Beratungsunternehmen Tree Consult an. Unter der Webadresse digimatch.tree-consulting.com können Sie herausfinden, wie fit Sie selbst für das digitale Zeitalter sind.

Wie es um die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft steht, können Sie in unserem Beitrag zum Digitalisierungsindex 2022 nachlesen. Mehr zur digitalen Kompetenzentwicklung und den "Digital Fitness Checks" der Wilo-Gruppe erfahren Sie in Personalmagazin Ausgabe 7/2023.


Schlagworte zum Thema:  Gleichstellung, Equal Pay, Vergütung, Diversity