Deutsche Hypo Immobilienklima-Index: Lage entspannt sich

Der Deutsche Hypo Index als Stimmungsindikator für die Immobilienbranche steigt im Februar deutlich – besonders das Investmentklima legt weiter zu. Spitzenreiter ist die Assetklasse Wohnen, bei den Büros gibt es eine vage Hoffnung.

Die Stimmung der rund 1.200 befragten Experten hat sich gegenüber Januar deutlich aufgehellt – der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo steigt im Februar 2024 um 6,8 Prozent auf einen Wert von aktuell 77,2 Zählerpunkten. Ein höherer Wert wurde zuletzt im August 2022 erreicht. Zuversichtlich ist eine Einschätzung bei 100 Punkten.

Das Investmentklima hat in der mittlerweile 194. Monatsumfrage deutlich um 9,6 Prozent auf nun 63,5 Punkte zugelegt. Das Ertragsklima (Vermietung), das im Januar noch leicht (um 1,7 Prozent auf 87,5 Punkte) gesunken ist, trägt nun mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 91,6 Punkte ebenfalls zu der Stimmungsaufhellung bei.

Wohnimmobilien top, Vertrauen in Büros steigt

Uneingeschränkter Spitzenreiter bleibt der Wohnimmobilienmarkt mit einem Zählerstand von 127,5 Punkten. Das entspricht einem Anstieg um 9,2 Prozent. Die Assetklasse war bereits im Vormonat mit einem Plus von 5,2 Prozent auf 116,7 Zählerpunkte einer der Gewinner.

Ebenfalls positiv bewerten die Experten das Büroklima, das zwar immer noch das Schlusslicht ist, aber sich im Aufwärtstrend befindet: Mit 53,2 Punkten im Januar – plus 6,8 Prozent gegenüber Dezember 2023 – verzeichnet das Büroklima mit plus 9,4 Prozent auf 58,2 Punkte die höchste Zunahme in der Februar-Befragung. Es bleibt damit laut Deutsche Hypo auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau.

Handel und Hotel legen zu, Logistik verliert noch

In den übrigen untersuchten Assetklassen gibt es im aktuellen Deutsche Hypo Immobilienklima-Index nur noch bei den Logistikimmobilien eine negative Entwicklung: Der Verlust beim Logistikklima beträgt im Februar 2,5 Prozent (104 Punkte). Das ist der zweite Rückgang in Folge nach zuvor vier positiven Monaten. Im Januar lag das Minus bei 1,3 Prozent (106,7 Punkte). Der Abstand zum Wohnklima vergrößert sich damit weiter.

Das Handelsklima erreicht mit einem Anstieg um 6,9 Prozent erstmals seit Mai 2022 wieder die 60-Punkte-Marke (62,1 Punkte). Im Januar ging es noch um drei Prozent auf 58,1 Punkte abwärts. Positiv ist auch die Stimmung beim Hotelklima: Nach der negativen Entwicklung in den vergangenen zwei Monaten notiert das Segment mit einem Plus von 7,6 Prozent gegenüber Januar (80,6 Punkte) nun bei 86,7 Punkten im Februar.

Werte und Änderungen der Indizes im Überblick*

Januar 2024

Februar 2024

Veränderung (%)

Immobilienklima

72,3

77,2

+ 6,8

Investmentklima

57,9

63,5

+ 9,6

Ertragsklima

87,5

91,6

+ 4,7

Büroklima

53,2

58,2

+ 9,4

Handelsklima

58,1

62,1

+ 6,9

Wohnklima

116,7

127,5

+ 9,2

Logistikklima

106,7

104,0

- 2,5

Hotelklima

80,6

86,7

+ 7,6

Quelle: Bulwiengesa AG

*es können Rundungsdifferenzen auftreten

Deutsche Hypo Index: Marktbelebung Ende 2024

"Auf dem Immobilienmarkt ist weiterhin wenig Bewegung, aber im Hintergrund bereiten sich die Akteure bereits darauf vor, bald wieder tätig zu werden", sagt Frank Schrader, Leiter Geschäftsstelle Frankfurt der Deutschen Hypo. Dafür seien der Rückgang der langfristigen Zinsen und die Erwartung verantwortlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins in absehbarer Zeit senken wird. Schrader geht davon aus, dass der Bodensatz bei den Kaufpreisen erreicht ist und es bis Ende des Jahres, spätestens Anfang 2025, wieder mehr Transaktionen geben wird: "Sobald der Markt anzieht, werden auch die Kaufpreise steigen – wenn auch nicht auf das Vorkrisenniveau."

Nach wie vor herausfordernd sieht die Deutsche Hypo die Lage auf dem Büroimmobilienmarkt. Hier finden aktuell kaum Vermietungen und fast keine Verkäufe statt. Doch auch hier wird es laut Schrader Bewegung geben, "die Frage ist nur, wann das sein wird", sagt er.


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