Immobilienkredite: Bauzinsen fallen auf bis zu drei Prozent

Die Bauzinsen für zehnjährige Immobiliendarlehen könnten sich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten in Richtung drei Prozent bewegen, prognostizieren Kreditinstitute aus dem Interhyp-Panel. Kurzfristig pendeln sie sich um die Marke von 3,5 Prozent ein.

Die Zinsen sind seit dem Zinspeak im November 2023 bereits um 0,7 Prozentpunkte gesunken. Die meisten Kreditinstitute aus dem monatlichen Interhyp-Zinspanel gehen davon aus, dass sich die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen in den kommenden vier Wochen auf stabilem Niveau bei  3,5 Prozent halten werden.

Mittel- bis langfristig - das heißt in den nächsten sechs bis zwölf Monaten - könnten nach Meinung der Hälfte der Befragten die Zinsen für eine Baufinanzierung sogar in Richtung drei Prozent fallen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Auswertung des Vergleichsportals Check24. Die andere Hälfte der Experten im Interhyp-Zinsupdate geht von Schwankungen zwischen 3,5 und vier Prozent aus.

Im November 2023 waren die Zinsen auf über 4,2 Prozent geklettert und erreichten ein Zehn-Jahres-Hoch. Anfang Dezember 2023 rutschten die Zinsen auf 3,8 Prozent. Im Januar 2024 fielen die Raten auf 3,39 Prozent und liegen aktuell bei etwa 3,61 Prozent.

Immobilienpreise steigen leicht: Dynamik zurück im Markt

Seit dem Sinken der Bauzinsen steigt laut Interhyp-CEO Jörg Utecht das Interesse an Immobilien: "Erstmals seit einigen Monaten haben wir im Januar in unserem Interhyp-Immobilienindex für Deutschland wieder leicht steigende Preise gesehen." Ob es der Beginn eines neuen Trends ist, müsse sich noch zeigen.

Beim Blick auf die deutschen Metropolen sind die regionalen Unterschiede groß. In München sind nach Zahlen von Interhyp die Immobilienpreise seit November 2023 stabil (minus 0,1 Prozent). In Frankfurt am Main gehen die Preise leicht nach unten (minus 0,8 Prozent). In Hamburg (plus 1,6 Prozent) und Berlin (plus 0,7 Prozent) zeigt sich seit März 2023 eine Aufwärtstendenz. Sowohl ältere Immobilien (Baujahr vor 1990) als auch jüngere Immobilien (Baujahr nach 2010) verzeichnen demnach einen leichten Preisanstieg.

Jüngste Daten der Interhyp-Tochter Thinkimmo zeigen außerdem, dass sich die durchschnittliche Liegedauer auf den Immobilienportalen wieder spürbar verkürzt hat. Im vierten Quartal 2022 wurde einen Höchststand erreicht: Häuser lagen im Schnitt 85 Tage und Wohnungen 79 Tage – im ersten Halbjahr 2023 waren es 57 Tage bei Häusern und 67 Tage bei Wohnungen.

Potenzial für Leitzinssenkungen durch die EZB sehen die meisten Experten nicht vor Sommer 2024.


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Schlagworte zum Thema:  Zinsen, Baukosten, Wohnungsbau