Wohnimmobilien: Kaufen ist immer noch profitabler als Mieten

Eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen ist in den meisten deutschen Städten und Gemeinden günstiger als das Mieten – der Kostenvorteil liegt im Schnitt bei acht Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Accentro und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW). 

Wohnimmobilien sind in Deutschland eine der wertstabilsten Anlageklassen und bieten weiterhin einen intakten Inflationsschutz. Das ist das Kernergebnis des aktuellen Wohnkostenreports von Accentro in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln.

Wohnimmobilien als Inflationsschutz

Laut Accentro-IW-Wohnkostenreport 2023 war im vergangenen Jahr in 328 von 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten der Kauf einer Wohnimmobilie zur Selbstnutzung günstiger als das Mieten. Käufer bezahlten im Schnitt 10,04 Euro pro Quadratmeter für die eigene Wohnung – Neuvertragsmieten für vergleichbare Wohnungen lagen bei 10,90 Euro pro Quadratmeter. Im Durchschnitt lag der Kostenvorteil beim Kaufen gegenüber den Mieten bei acht Prozent, im Median betrug der Selbstnutzerkostenvorteil 14 Prozent.

Wohnimmobilien sind demnach insbesondere in Deutschland eine der wertstabilsten Anlageklassen, lautet das Fazit der Studienautoren, sie bieten weiterhin einen intakten Inflationsschutz. Im Zuge der Inflation sind weitere Mietpreissprünge zu erwarten – das dürfte sich positiv auf Kostenvorteile für Selbstnutzer auswirken. Besonders groß sind die Vorteile für Käufer von selbstgenutztem Wohneigentum in den "Top 7" Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Im Berliner Umland sehen die Experten Kostenvorteile von bis zu 20 Prozent.

Kostenvorteile trotz höherer Immobilienpreise

Die Preise für das selbstgenutzte Wohneigentum sind der Studie zufolge im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 allerdings deutlich angestiegen. Nach vielen Jahren eines sehr großen Vorteils mit dem Erwerb von Wohneigentum hat sich das Bild gewandelt. Dafür verantwortlich sei maßgeblich der unerwartet starke Anstieg der Fremdkapitalzinsen für Immobiliendarlehen, heißt es weiter. Für Käufer, mit einer breiten Eigenkapitalbasis biete der aktuelle Markt große Chancen.

Die Jahre der enormen Preiswachstumsraten beim Wohneigentum seien zu Ende, die relative Vorteilhaftigkeit gegenüber den Mieten habe abgenommen. Die Studienautoren sind jedoch überzeut, dass der Zinsanstieg bald seinen Höhepunkt erreicht haben dürften.

Die IW-Ökonomen gehen davon aus, dass der Wohneigentumsmarkt zum Jahresende 2023 wieder an Dynamik gewinnen wird – ein automatischer Preisanstieg ist aber nicht mehr garantiert. Für den genauen Zeitpunkt, wann die Transaktionsvolumina sich wieder erhöhen, ist auch entscheidend, wann die Inflationsraten wieder auf ein geringeres Niveau zurückgehen.

Accentro-Wohnkostenreport 2023 (Download)


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dpa
Schlagworte zum Thema:  Miete, Wohnimmobilien, Immobilienkauf