Statistisches Bundesamt: Volle Auftragsbücher am Bau

Die Baubranche kann sich nicht beklagen: Die Auftragslage ist rosig, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Einen wahren Boom an Bestellungen gab es Ende des vergangenen Jahres. Beim Umsatz wurde erstmals die Schwelle von 100 Milliarden Euro geknackt.

Das deutsche Bauhauptgewerbe hat im vergangenen Jahr preis- und kalenderbereinigt 2,3 Prozent mehr Aufträge erhalten als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die starken Preissteigerungen eingerechnet, lag der Zuwachs Ende 2021 sogar bei 9,4 Prozent. Nach schwachen Zahlen im November waren die Statistiker noch von einem realen Wachstum der Auftragseingänge von 1,3 Prozent ausgegangen, doch im Dezember gab es dann einen regelrechten Boom. Dafür waren insbesondere Großaufträge verantwortlich.

Der Wert der Aufträge lag der Behörde zufolge im Dezember 2021 nominal 26,9 Prozent höher als im Dezember 2020. Bereinigt um Preis- und Kalendereffekte blieb ein reales Plus von 12,2 Prozent. Das ist dem Amt zufolge der höchste jemals gemessene Wert an Neuaufträgen in einem Dezember.

Jahresumsatz: Mehr 100 Milliarden Euro Erlöse

Beim Umsatz traten die 9.400 befragten Betriebe von Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten laut Bundesamt auf der Stelle. Die Erlöse stiegen demnach nominal nur leicht um 0,8 Prozent auf 100,1 Milliarden Euro – real gingen die Erlöse im Jahr 2021 um 6,2 Prozent zurück. Das begründen die Statistiker mit dem dämpfenden Sondereffekt des befristet abgesenkten Mehrwertsteuersatz 2020.

"Größere Schlussrechnungen, wie sie sonst üblicherweise im ersten Quartal eines Jahres gestellt werden, wurden zum Teil in die letzten Monate des Jahres 2020 vorgezogen, um so noch die gesenkten Mehrwertsteuersätze anwenden zu können", heißt es in dem Bericht.

In den befragten Betrieben waren im Jahr 2021 durchschnittlich 522.000 Personen tätig. Das waren etwa 13.000 (plus 2,6 Prozent) mehr als im Jahr 2020.


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