Empirica-Index: Kaufpreise für Wohnungen stabilisieren sich

Die Kaufpreise für neue Wohnungen steigen im Empirica-Index für das dritte Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal wieder leicht an – auch Mietwohnungen werden etwas teurer.

Im Durchschnitt aller Baujahre setzt sich der Trend sinkender Kaufpreise bei Ein- und Zweifamilienhäusern im Immobilienpreisindex des Marktforschungsunternehmens Empirica für das dritte Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal fort. Verzeichnet wird in diesem Segment ein Rückgang um zwei Prozent – im Vergleich zum dritten Quartal 2022 sind es minus 8,1 Prozent.

Die Preise für Eigentumswohnungen geben im bundesweiten Schnitt um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 6,4 Prozent im Jahresvergleich nach.

Empirica-Chef Dr. Reiner Braun geht davon aus, das der "zyklus interruptus" beim Wohnungsbau eher für eine schnellere Erholung als in den Nullerjahren mit überbordendem Leerstand spricht. Die letzten beiden Abschwünge haben einmal sechs und einmal 15 Jahre gedauert.

Kaufpreise für neue Wohnungen stabilisieren sich

Die Indices neugebauter Eigentumswohnungen stabilisieren sich im aktuellen Empirica-Index bereits mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal: In den kreisfreien Städten liegen die Kaufpreise 0,4 Prozent über dem Niveau des Vorquartals, in den Landkreisen sind es 0,1 Prozent mehr. Die teuersten drei Städte sind München, Stuttgart und Frankfurt am Main.

Im Jahresvergleich – gegenüber dem dritten Quartal 2022 – ist die Veränderung deutschlandweit negativ mit minus 0,6 Prozent: In den kreisfreien Städten mit minus 0,9 Prozent etwas stärker als in den Landkreisen mit minus 0,3 Prozent. Das Plus bei neuen Mietwohnungen liegt bei 1,2 Prozent.

In den vergangenen zehn Jahren haben sich die inserierten Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen deutschlandweit aber immer noch fast verdoppelt (plus 97 Prozent), in den kreisfreien Städten sind sie um 105 Prozent gestiegen, in den Landkreisen stiegen sie um 92 Prozent.

Inserierte Mieten im Neubau steigen weiter

Gegenüber dem zweiten Quartal 2023 gingen die inserierten Mietpreise im Neubau im dritten Quartal 2023 in den kreisfreien Städten um 1,5 Prozent und in den Landkreisen um ein Prozent nach oben. Im Jahresvergleich – gegenüber dem dritten Quartal 2022 – beträgt der Anstieg bundesweit 5,4 Prozent. Berlin findet sich an zweiter Stelle hinter München. Frankfurt am Main liegt auf Platz drei.

In den vergangenen zehn Jahren haben die Neubaumieten in Deutschland laut Empirica um 45 Prozent zugelegt: In den kreisfreien Städten um 43 Prozent und in den Landkreisen um 47 Prozent.

Häuserpreise fallen in den Städten noch deutlich

Bundesweit sinken die Preise neuer Ein- und Zweifamilienhäuser immer noch um 0,9 Prozent: Die Kaufpreise in den kreisfreien Städten sind um 1,3 Prozent und in den Landkreisen um 0,7 Prozent gefallen. München, Rosenheim und Landshut führen das Ranking an.

Im Jahresvergleich – also gegenüber dem dritten Quartal 2022 – liegen die Preise bundesweit jetzt 4,9 Prozent niedriger: 6,1 Prozent in den kreisfreien Städten und vier Prozent in den Landkreisen. In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Häuser um 95 Prozent gestiegen: Kreisfreie Städte (93 Prozent) und Landkreise (96 Prozent) unterscheiden sich dabei weiter kaum.

Der Empirica-Bericht für das zweite Quartal 2023 hatte einen Korrekturbedarf von etwa einem Viertel bis einem Drittel angezeigt: "Erst dann wäre selbstgenutztes Wohneigentum wieder erschwinglich und gegenüber dem Mieten vorteilhaft", sagt Braun.


Methodik

In dem Report sind ausschließlich hedonische Preise in Euro pro Quadratmeter angegeben (Basis: ab 2012 Value-Marktdaten, davor IDN Immodaten GmbH). Die Bestimmung hedonischer Preise ist ein Verfahren, mit dem Qualitätsänderungen wie Ausstattung, Wohnungsgröße oder Baualter berücksichtigt werden. Das ist erforderlich, weil sich das jeweils inserierte Wohnungsangebot von Quartal zu Quartal unterscheiden kann. Die Analyse basiert auf mehr als zwei Millionen Inseraten (rund 100 Anzeigenquellen).

 
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