Empirica-Index: Kaufpreise und Mieten für Wohnungen steigen

Die inserierten Kaufpreise für neue Wohnungen steigen im Empirica-Index für das erste Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal deutschlandweit um 0,7 Prozent – Mietwohnungen sogar um 5,6 Prozent. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser pendeln sich ein.

Im Durchschnitt aller Baujahre setzt sich der Trend der sinkenden Indizes von Eigentumswohnungen sowie von Ein- oder Zweifamilienhäusern im Empirica-Immobilienpreisindex für das erste Quartal 2024 noch fort. Die Indizes für Mietwohnungen steigen – wie gewohnt – weiter an.

Neu gebaute Eigentumswohnungen stabilisieren sich bei einem Anstieg von 0,7 Prozent zum Vorquartal, während der Index für neugebaute Ein- und Zweifamilienhäuser nur noch leicht sinken (minus 0,2 Prozent). Der Zuwachs bei neugebauten Mietwohnungen beträgt plus 1,7 Prozent.

Mietpreise in neuen Wohnungen steigen

Gegenüber dem vierten Quartal 2023 liegen die im aktuellen Index inserierten Mietpreise in neu gebauten Wohnungen in den kreisfreien Städten um 1,9 Prozent und in den Landkreisen um 1,5 Prozent höher. Im Jahresvergleich – gegenüber dem ersten Quartal 2023 – beträgt der deutschlandweite Anstieg 5,6 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren haben die Neubaumieten laut Empirica um 48 Prozent zugelegt. In den kreisfreien Städten ergibt sich ein Zuwachs von 46 Prozent und den Landkreisen von 49 Prozent.

Im Mietpreis-Ranking steht wie im vierten Quartal 2023 auch im ersten Quartal 2024 München an der Spitze. Dahinter folgen Berlin, Frankfurt am Main, Freiburg, Stuttgart, Heidelberg und Potsdam. Mainz und Hamburg tauschen Platz acht und neun. Köln kommt für Düsseldorf auf Platz zehn in das Ranking. Freiburg ist die einzige Stadt im Ranking, in der die Mieten dieses Quartal nicht steigen.

Steigende Wohnungspreise in Stadt und Landkreis

Die Kaufpreise für neu gebaute Eigentumswohnungen sind stabil. Deutschlandweit zeigt sich im Quartalsvergleich ein Plus von 0,7 Prozent: in den kreisfreien Städten plus 0,5 Prozent und in den Landkreisen plus 0,8 Prozent.

Im Jahresvergleich – gegenüber dem ersten Quartal 2023 – ist die Entwicklung einheitlich und liegt bundesweit, in den kreisfreien Städten wie in den Landkreisen, bei Plus ein Prozent. Im Zehn-Jahres-Vergleich haben sich die inserierten Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen deutschlandweit fast verdoppelt mit einem Plus von 94 Prozent: In den kreisfreien Städten sind die Preise laut Empirica um 102 Prozent gestiegen, in den Landkreisen um 89 Prozent.

Auch hier führt München das Ranking an. Auf Platz zwei und drei sind Stuttgart und Frankfurt am Main, vor Freiburg (Rang vier) und Berlin (Rang fünf). Düsseldorf macht zwei Plätze gut und springt von Platz acht auf Platz sechs. Hamburg rutscht von Platz sechs auf Rang sieben und Potsdam von sieben auf acht ab. In den "Top 10" sind im ersten Quartal 2024 sonst noch Rosenheim (neun) und Heidelberg (zehn) vertreten. Der Trend sich stabilisierender Kaufpreise zeigt sich auch im Ranking: Fünf Städte verzeichnen steigende, fünf sinkende Preise für Neubauwohnungen.

Ein- und Zweifamilienhäuser: Noch leichte Abschläge

Bundesweit scheinen sich die Preise neuer Ein- und Zweifamilienhäuser leicht zu stabilisieren und sinken sowohl in kreisfreien Städten als auch in Landkreisen nur noch um 0,2 Prozent. Im Jahresvergleich – gegenüber dem ersten Quartal 2023 – liegen die Preise bundesweit jetzt um drei Prozent niedriger: 3,6 Prozent in den kreisfreien Städten und 2,5 Prozent in den Landkreisen.

In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser deutschlandweit um 92 Prozent gestiegen: Kreisfreie Städte (89 Prozent) und Landkreise (94 Prozent) unterscheiden sich dabei weiter kaum.

Im Vergleich zum Ranking vom vierten Quartal 2023 bleiben die ersten sechs Plätze unverändert: München an der Spitze vor Rosenheim (Platz zwei), Stuttgart (drei), Landshut (vier), Bamberg (fünf) und Kempten (sechs). Düsseldorf steigt von Platz elf auf sieben, Offenbach macht zwei Plätze gut von zehn auf acht, Wiesbaden rutscht von sieben ab auf neun – und den größten Anstieg legt im Empirica-Immobilienpreisindex für das erste Quartal 2024 Mainz hin mit einem Sprung von Platz 19 auf zehn.

Methodik

In dem Report sind ausschließlich hedonische Preise in Euro pro Quadratmeter angegeben (Basis: ab 2012 Value-Marktdaten, davor IDN Immodaten GmbH). Die Bestimmung hedonischer Preise ist ein Verfahren, mit dem Qualitätsänderungen wie Ausstattung, Wohnungsgröße oder Baualter berücksichtigt werden. Das ist erforderlich, weil sich das jeweils inserierte Wohnungsangebot von Quartal zu Quartal unterscheiden kann. Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem bottom-up-Ansatz, der von 400 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.

Alle Angaben für die jeweils letzten zehn Baujahrgänge (Neubau) beziehungsweise alle Baujahre, 60 bis 80 Quadratmeter (Häuser: 100 bis 150 Quadratmeter), höherwertige Ausstattung. Die Analyse basiert auf mehr als zwei Millionen Inseraten (rund 100 Anzeigenquellen).

 
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Schlagworte zum Thema:  Immobilienpreis, Eigentumswohnung, Miete