Wohnungsmarkt: Wofür Immobilienkäufer einen Aufpreis zahlen

Wer eine Wohnung sucht, hat Ansprüche: Neben Lage, Zustand, Ausstattung zählt der Typ – für ein Loft können Verkäufer derzeit einen Aufschlag von elf Prozent verlangen, wie eine Analyse von Immowelt zeigt. Auch Balkon, offene Küche und Gästeklo rechnen sich.

Eine Analyse der inserierten Kaufangebote in den 14 größten deutschen Städten auf der Maklerplattform Immowelt zeigt, welche Auswirkungen bestimmte Extras einer Wohnung auf den Preis haben. Sind alle anderen Faktoren – wie Lage, Zustand oder Ausstattung – gleich, führt die Eigenschaft Loft-Wohnung zu einem durchschnittlichen Preisunterschied von elf Prozent im Vergleich zu einer Standardwohnung.

Loft und Penthouse: Hohe Angebotspreise

Ein Loft, das aus einem Industrie-, Lager- oder Gewerberaum in eine Wohnung umgewandelt wurde, ist bei Immobilienkäufern besonders begehrt, so Immowelt. Loftwohnungen werden im Mittel elf Prozent teurer angeboten als vergleichbare Standardwohnungen.

Ebenfalls hoch im Kurs sind Penthouse-Apartments im obersten Stockwerk eines Gebäudes mit einem weiten Blick über die Stadt. Auch das hat einen Liebhaberpreis: Als Penthouse auf Immowelt inserierte Wohnungen sind im Mittel 4,9 Prozent teurer als vergleichbare Eigentumswohnungen, die ansonsten den gleichen Standard aufweisen. Bei Maisonette-Wohnungen, die sich über zwei oder drei Etagen erstrecken, fällt der Preisunterschied nicht mehr so deutlich aus: Sie sind im Schnitt nur 1,4 Prozent teurer als vergleichbare Immobilien auf einer Etage.

Freistehende Küche: Teuer beim Immobilienkauf

Neben dem Wohnungstyp gibt es weitere Ausstattungen, die den Preis einer Immobilie in die Höhe treiben: Eine offene Küche zählt laut Immowelt derzeit zu den gefragtesten Eigenschaften. Käufer müssen hier im Mittel 5,4 Prozent mehr für eine Wohnung bezahlen – unabhängig davon, ob bereits eine Küche installiert wurde. Es kommt auf den Grundriss an, in dem die Küche zum Ess- oder Wohnzimmer geöffnet ist: Die wirkt luftiger und heller, und die Installation einer freistehenden Kochzeile ist leichter möglich.

Auch Gästetoiletten stehen nach Angaben von Immowelt bei potenziellen Immobilienkäufern hoch im Kurs: Ein zweites Klo für Besucher steigert den Kaufpreis im Mittel um 4,9 Prozent. Eine Toilette in einem vom Bad getrennten Raum ist hingegen eher unbeliebt. Sind beide in einer Wohnung auf zwei Räume aufgeteilt, wirkt sich das sogar mit minus 2,2 Prozent preissenkend aus. Eine räumliche Trennung von Bad und WC ist eher in älteren Gebäuden üblich. Selbst wenn die Immobilie renoviert ist, wird eine solche Aufteilung von vielen Käufern als unmodern empfunden.

Balkon oder Garten und Aufzüge sind begehrt

Ein Aufzug im Gebäude hat viele Vorteile: Einkäufe müssen nicht durch das Treppenhaus nach oben geschleppt werden. Zudem ist die Wohnungstür auch mit Kinderwagen und Rollstuhl bequem erreichbar. Viele Käufer sind der Analyse zufolge bereit, das preislich zu honorieren: Wohnungen, die per Lift erreichbar sind, werden im Mittel 4,8 Prozent teurer angeboten als Apartments ohne Aufzug.

Verfügt eine Eigentumswohnung über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia, äußert sich das ebenfalls in einem höheren Angebotspreis: Im Mittel 3,7 Prozent teurer sind diese Immobilien im Vergleich zu solchen ohne außenliegende Fläche. Ein Garten erhöht den Preis um 3,4 Prozent.

Berechnungsgrundlage

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren in den vergangenen 24 Monaten auf immowelt.de inserierte Angebote in den 14 größten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte analysieren den durchschnittlichen Preisunterschied zwischen einer Wohnung mit und ohne bestimmte Eigenschaften (Balkon, Einbauküche, offene Küche, Garten oder Wintergarten, etc.), während alle anderen Charakteristiken konstant gehalten werden.


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dpa
Schlagworte zum Thema:  Wohnimmobilien, Eigentumswohnung, Immobilienpreis