Marktreport

Mikroapartment-Mieten steigen um bis zu sechs Prozent pro Jahr


Microliving-Studie: Mieten und Nachfrage steigen weiter

Kleinteilige und flexible Wohnungen sind bei einer breiten Nutzergruppe nachgefragt. Die Auslastung liegt bei 95 Prozent, wie ein Marktbericht zeigt – bis zum Jahr 2028 werden Mietsteigerungen zwischen zwei und sechs Prozent jährlich erwartet.

Die durchschnittliche Auslastung von 95 Prozent zeigt, dass die Nachfrage nach Mikroapartments am deutschen Wohnungsmarkt bei einer breiten Zielgruppe ungebrochen hoch ist. Die durchschnittliche All-In-Miete ist im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf 605 Euro monatlich gestiegen – das deutet wiederum auf eine erhöhte Mietzahlungsbereitschaft hin, wie die aktuelle Erhebung der Initiative Micro-Living zeigt. Bereinigt um die Mieten städtischer Wohnungsunternehmen liegt die Durchschnittsmiete privatwirtschaftlicher Apartments bei 702 Euro monatlich (All-in).

Analysiert wurden bundesweit 128 Apartmenthäuser mit rund 28.300 Einheiten und einer Gesamtfläche von zirka 700.000 Quadratmetern. Der Bestand konzentriert sich zu knapp 70 Prozent auf A-Städte.

Mikroapartments: Nahezu Vollbelegung in Unistädten

Als wesentliche Preistreiber bei den Mieten identifizieren die Marktteilnehmer höhere Energiekosten, eine anhaltende Nachfragesituation und Anpassungseffekte als Folge der Inflation. Laut Expertenbefragung unter den Mitgliedern der Initiative Micro-Living werden für den Zeitraum 2026 bis 2028 weitere jährliche Mietpreissteigerungen zwischen zwei Prozent und sechs Prozent prognostiziert.

Das Mietpreisspektrum differenziert erheblich nach Lage- und Ausstattungsqualität: von 300 Euro monatlich im teilgeförderten Segment bis 1.490 Euro für hochwertig ausgestattete Apartments in stark nachgefragten Wohnlagen der A-Städte. Eine separate Auswertung von Apartmenthäusern mit Baujahr ab 2014 ergibt eine durchschnittliche Neubaumiete von 664 Euro monatlich (All-in).

Universitätsstandorte wie Heidelberg oder Freiburg (beides C-Städte) verzeichnen mit 98,4 Prozent eine nahezu vollständige Belegung. Zum Erhebungsstichtag 15.10.2025 entfielen 36 Prozent der vermieteten Apartments auf Studierende. Die verbleibenden 64 Prozent verteilen sich auf diverse Mietergruppen wie Single-Haushalte, Young Professionals und Pendler.

Regulierung möblierter Wohnungen negativ bewertet

Die Bewirtschaftungskosten sind der Studie zufolge deutlich auf 7,76 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Im Jahresvergleich ist das ein Plus von 7,5 Prozent. Rund 90 Prozent der Experten planen eine Vollumlegung auf Mieter, was steigende Netto- und All-in-Mieten zur Folge haben wird. Nur zehn Prozent der befragten Experten erwägen Teilumlagen.

Der durchschnittliche Stellplatzschlüssel über alle erfassten Objekte liegt bei 0,18 Stellplätzen pro Apartment. Die Nachfrage nach Parkflächen differenziert standortabhängig erheblich: Aktuell verzeichnen knapp ein Drittel der verfügbaren Stellplätze keine Belegung. Die monatlichen Mieten für Tiefgaragenstellplätze bewegen sich lageabhängig in einer Spanne zwischen 50 und 180 Euro, bei einem Durchschnittswert von 85 Euro.

Die geplante Gesetzesinitiative zur Regulierung der Vermietung möblierter Wohnungen zielt nach Meinung der Studienautoren auf die zunehmende Umwandlung dauerhaft nutzbarer Wohneinheiten in kurzfristig vermietete Mikroapartments ab. Rund 80 Prozent der befragten Branchenexperten bewerten die Auswirkungen auf ihr bestehendes Geschäftsmodell als überwiegend negativ.

  Marktbericht der Initiative Micro-Living (Download)


Das könnte Sie auch interessieren:

Immobilienfinanzierer buhlen um Premiumobjekte

Makler: Tiny Houses auf der Schwelle zur Marktreife

Microliving – rechtliche Besonderheiten und Fallstricke

Microliving macht sich breit – und ist lukrativ für Vermieter


Schlagworte zum Thema:  Investment , Immobilienkauf , Wohnimmobilien
0 Kommentare
Das Eingabefeld enthält noch keinen Text oder nicht erlaubte Sonderzeichen. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe, um den Kommentar veröffentlichen zu können.
Noch keine Kommentare - teilen Sie Ihre Sicht und starten Sie die Diskussion