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Erfahrungen mit seriellem und modularem Bauen gibt es auch im Ausland. Ein schwedisches Prinzip ist Vorbild für das Ausschreibungsverfahren, mit dem der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und das Bundesbauministerium dem seriellen Bauen in Deutschland zum Durchbruch verhelfen wollen.
Kombohus – das ist das Zauberwort, das Wohnungswirtschaftler begeistert. Unter diesem Namen ließ der schwedische Verband kommunaler Wohnungsunternehmen (Swedish Association of Public Housing Companies, kurz SABO) ein Typenhaus entwickeln, das in Schweden bisher mehrere tausend Mal gebaut worden ist.
„Wir haben es geschafft, die Preise um rund 25 Prozent zu senken sowie Risiken zu minimieren und dabei gleichzeitig viel schnellere und einfachere Abläufe zu ermöglichen.“ Petter Jurdell, Leiter Immobilienentwicklung bei SABO, laut einer SABO-Broschüre
Serielles Bauen: Schwedisches Prinzip als Vorbild
Das schwedische Prinzip ist Vorbild für das Ausschreibungsverfahren, mit dem GdW und Bundesbauministerium dem seriellen Bauen in Deutschland zum Durchbruch verhelfen wollen. SABO hat ein Rahmenkonzept entwickelt, das dann durch verschiedene Bauunternehmen zu einem fixen Preis umgesetzt wird. Entstanden sind drei unterschiedliche Haustypen (Bas, Plus und Mini), die sich in Größe und Wohnungszuschnitten unterscheiden. Die Baukosten belaufen sich auf durchschnittlich 1.300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Niederlande: Quadratmeterpreise von nur gut 1.000 Euro
Erfahrungen mit günstigem Wohnungsbau haben auch die Niederlande vorzuweisen. Die Experten von Analyse & Konzepte heben in ihrer Studie „Serielles Bauen“ ein Projekt der Wohnungsbaugesellschaft Vestia in Den Haag hervor. Dort entstand nach Plänen von Kempe Thill Architekten ein Gebäude des sozialen Wohnungsbaus, bei dem die Baukosten lediglich 1.038 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche betrugen. Erreicht wurde dies hauptsächlich durch den Einsatz vorgefertigter, serieller Elemente.