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Vor allem zwei Gründe haben dazu beigetragen, dass das serielle und modulare Bauen das Nischendasein, das es lange fristete, hinter sich gelassen hat.
Zum einen haben gesellschaftliche Veränderungen wie die Flüchtlingskrise gezeigt, dass manchmal ganz plötzlich ein Bedarf an Gebäuden entsteht, der mit konventionellen Baumaßnahmen nicht zu decken ist. Zum anderen verlangt die akute Wohnungsknappheit in immer mehr Städten nach Lösungen, schnell günstigen Wohnraum zu schaffen.
Modulbauweise verspricht schnelle und flexible Lösungen
Genau dies verspricht das serielle und modulare Bauen. „Serielles Bauen kann einen Beitrag zum bezahlbaren Wohnen leisten und sollte daher forciert werden“, sagt die scheidende Bundesbauministerin Barbara Hendricks.
„Statt teure Unikate zu fertigen, müssen künftig stärker Prototypen geplant und deutschlandweit in Serie umgesetzt werden.“ Marcus Becker, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie
Und Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, fordert „schnell realisierbare Wohnungsbaukonzepte“.
Serielles Bauen ist keine neue Erfindung
Wahrscheinlich würde sich Konrad Wachsmann wundern, wenn er die heutige Debatte über serielles Bauen verfolgen würde. Denn schon vor vielen Jahrzehnten befasste sich der deutsche Architekt (1901-1980) mit den Möglichkeiten, das Bauen zu industrialisieren. In der Zwischenkriegszeit arbeitete er in der sächsischen Kleinstadt Niesky bei der Holzbaufabrik Christoph & Unmack, die auf die Fertigung von Bauelementen spezialisiert war; diese mussten dann auf der Baustelle nur noch montiert werden. Und 1959 schrieb Wachsmann in seiner Publikation „Wendepunkt im Bauen“ mit Blick auf die Baupraxis einen Satz, den heute wieder viele Immobilienexperten unterschreiben würden: „Das Prinzip der Industrialisierung erfordert die Verlegung der Produktionsstätte von der Baustelle oder dem Werkplatz in die Fabrik.“
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