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Ein Gespräch mit Instone Real Estate Development und der Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft über die mittelfristigen Corona-Auswirkungen in der Hansestadt, den neuen Hamburger Koalitionsvertrag aus Immobiliensicht und die Stabilität im Segment Wohnen.

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Oder lesen Sie Auszüge aus der Unternehmerrunde hier:

Herr Sonnenschein, wie ist aus Ihrer Sicht gerade die Lage in der Hamburger Immobilienwirtschaft? Läuft alles – trotz oder wegen Corona? 

Albrecht Sonnenschein: Corona ist ja noch nicht überstanden. Und das Hotelsegment ist relativ weggebrochen. Im Bürosegment bewegt alle gerade das Thema Homeoffice. Deutschland ist wider Erwarten IT-technisch ganz gut gerüstet. Wir selbst hatten bereits seit anderthalb Jahren alle Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten ausgerüstet. Deshalb konnten wir den Knopf von heute auf morgen umstellen. Alle Mitarbeiter konnten ihre Tätigkeit ohne technische Probleme fortführen. Mit MS Teams geht ja auch dieses Meeting heute ganz wunderbar.

Wie steht das Segment Wohnen da? 

Sonnenschein: Im Bereich Wohnen spüren wir derzeit hier in Hamburg noch nicht so ganz die Auswirkungen. Das wird sich erst verzögert zeigen, falls die deutliche Rezession länger anhält. Maßgeblich aber ist, wie schnell sich die Welt insgesamt aus der Rezession herausarbeitet. Kapital ist weiterhin gegeben auch durch die massiven Geldvergaben der öffentlichen Hand. Nicht zuletzt aufgrund des Mangels an anderen Anlagealternativen bietet das Segment Wohnen eine gewisse Sicherheit und Stabilität. Auswirkungen werden hier deutlich schwächer wahrnehmbar sein im Vergleich zum Büro -und Hotelsegment.

Wie, Herr Ringe, sieht der Markt aus der Perspektive der Hamburg Invest aus?

Bernd Ringe: Erstmal: Auch wir waren auf die Corona-Auswirkungen sehr gut vorbereitet. Wir konnten mit einem Großteil der Mitarbeiter aus dem Homeoffice gut arbeiten. Wir konnten somit den Kontakt in die Immobilienwirtschaft und zu den Unternehmen sehr gut halten. Den Gesamtmarkt sehe ich momentan zweigeteilt. Denn es gibt Firmen, die haben bereits Probleme. Die Programme etwa der Investitions- und Förderbank Hamburg wurden stark in Anspruch genommen. Dort waren die Hotlines anfangs sogar überlastet. Das konnte eine ganze Menge an Schwierigkeiten für den ersten Moment recht gut abfedern.

Also kaum Marktbeeinflussung derzeit? 

Ringe: Natürlich gibt es diese. Doch die rezessionalen Auswirkungen werden wir wohl erst später spüren. Das Vorkrisenniveau allerdings werden wir wahrscheinlich erst in zwei Jahren wieder erreichen. Auf der Neunachfrageseite haben wir gerade bei kleineren handwerklichen Unternehmen einige Einbußen festgestellt. Doch auch das zieht bereits wieder an. Jede Krise hat natürlich auch Gewinner. Firmen aus dem Digitalbereich und dem Gesundheitssektor waren schon vor der Krise sehr aktiv mit Immobilienprojektierungen. Das hat sich sogar noch beschleunigt. Gerade auch Unternehmen aus dem logistischen Sektor fragen derzeit sehr stark bei uns an. Die Nachfrage hat also bereits wieder angezogen zumindest bei bestimmten Immobilienklassen.

Was sind aktuell die wichtigsten Projekte von Instone Hamburg?   

Sonnenschein: Wir bauen zur Zeit ein Projekt in Eimsbüttel mit 113 Wohneinheiten und 52 studentischen Apartments. Der Baustellenbetrieb dort läuft vom Thema Corona völlig ungestört. Das nächste Projekt ist in Rothenburgsort mit rund 470 studentischen Apartments und etwa 210 Eigentumswohnungen. Für die Planrechtschaffung noch in diesem Jahr sind wir optimistisch, so dass wir noch den Bauantrag einreichen können. In Norderstedt wiederum haben wir auch ein Projekt mit circa 260 Einheiten inklusive des Anteils aus dem geförderten Segment in Planung.

> Fortsetzung in Teil 2

Die Teilnehmer

Albrecht Sonnenschein, Niederlassungsleiter Hamburg, Instone Real Estate Development

Bernd Ringe, Koordinator Immobilienservice, HIW Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH


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