Erfolg absichern und den Teamgeist in der Anwaltskanzlei stärken

Demotivierte Mitarbeiter verhindern in Kanzleien nicht nur das Wachstum. Sie sind darüber hinaus eine ständige Gefahrenquelle, weil sie mindere Qualität abliefern. Teamarbeit und Teambuilding müssen also in Kanzleien groß geschrieben werden. Gute Führung und unternehmerisches Denken sind wichtig, doch auch auf die Mannschaft als Ganzes kommt es an!

Aktuelle Studien besagen, dass bis zu 2/3 aller Mitarbeiter demotiviert sind und deshalb - bewusst oder unbewusst in Folge von Frustration - nur noch Dienst nach Vorschrift leisten (können). Das geht einher mit zu hohen Krankenständen, einer überdurchschnittlichen Personalfluktuation und eben Qualitätsmängeln. Damit man der Kanzlei nicht irgendwann nachsagt: „ Da klemmt es an allen Ecken und Enden!“ muss das Team in den Vordergrund gerückt werden. Dazu bedarf es eigentlich gar nicht viel.

Gegenseitige Achtung und Selbstverantwortung

Haben Sie sich als Kanzleiinhaber eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, welche Stärken ihre Mitarbeiter haben? Wann haben Sie das letzte Mal gelobt? Ehrlich gemeinte Anerkennung bewirkt Wunder.

  • Sich selbst und andere zu achten ist der Schlüssel zur Teamarbeit. Von dort aus ist es nur ein kleiner Schritt zur Selbstverantwortung.
  • Dagegen ersticken übersteigerter Kontrollwahn der Chefs und zu wenig Vertrauen und Spielraum für die Beschäftigten jede Eigeninitiative.

Ohne Eigeninitiative und Motivation ist aber jedes Team tot. Man sieht es nur nicht sofort.

Vorbild sein, offene Kommunikation pflegen

Wo der Staranwalt seine Mitarbeiter nur als Fußabtreter und Schleppenträger sieht, um seine Allüren abzufeiern, kann sich kein ehrlicher Teamgeist entwickeln. Der Chef muss schon voran gehen, sich selbst zurück und in die Pflicht nehmen. Dazu gehört auch Kritikfähigkeit – vor allem aber die Fähigkeit, das eigene Handeln aufgrund berechtigter Kritik auch tatsächlich zu verändern. Halten Sie die Mitarbeiter dazu an, Teamgeist zu entwickeln, für die gemeinsame Sache mutig zu sein und auch unangenehme Dinge anzusprechen.

Denn das Beschwören von Teamgeist bringt wenig, wenn einer den Ober-Teamer mimt, und die anderen nur zur Beleuchtung oder Ausführung seiner Heldentaten „mitteamen“ dürfen.

Zuständigkeiten und Regeln klären

Damit das Team nicht im Chaos versinkt, müssen natürlich klare Zuständigkeiten für den Kanzleiablauf geschaffen werden. Je klarer die Zuständigkeiten geregelt sind, umso weniger kann sich der Einzelne aus der Verantwortung stehlen. Gute Zusammenarbeit braucht eben klare Vorgaben und die Disziplin, diese Vorgaben in der Praxis auch einzuhalten.

Gemeinsame und individuelle Ziele vereinbaren

Damit das Team optimal motiviert in dieselbe Richtung läuft, muss der Chef natürlich Ziele vorgeben. Diese müssen aber für den Einzelnen erreichbar, das heißt realistisch sein.   

Freude an der Teamleistung

Selbst wenn ein Team funktioniert und sich keine Fehlentwicklungen eingeschlichen haben, kommt manchmal nicht die echte Freude an der Teamleistung auf. Dann gilt es, den Teamerfolg erlebbar zu machen. Viel zu oft wird über die tägliche Routine und zyklisch auftretenden Stress ganz vergessen, wie gut "der Laden" aufgrund der gelungenen Zusammenarbeit im Team läuft. Dieser Erfolg muss auch dem Team gegenüber „vermarktet" werden  und ihm ins Bewusstsein dringen.

Ursachenforschung für gutes Gelingen

Statt der üblichen Fehlersuche sollte auch einmal die Ursachenforschung nach dem Erfolg betrieben werden. Was zeichnet ein Team aus, wo liegen seine Stärken, wie schlagen sie sich im Kanzleiklima und -ansehen nieder? Es muß ja nicht gleich in Selbstverliebtheit und dem strapazierten Schlagwort vom Dreamteam münden - aber ein gelegentliches kollektives Schulterklopfen schadet weder dem Team noch der Kanzlei.