Rn 15

Der Grundsatz, wonach zur dinglichen Rechtsänderung materiell-rechtlich eine dingliche Einigung erforderlich ist, ist teilweise durchbrochen. ZT genügt eine einseitige Erklärung oder der Erwerb vollzieht sich kraft Gesetzes oder Staatsakt, so dass § 873 nicht anwendbar ist: 1. Einseitige Erklärungen. Teilweise reichen einseitige Erklärungen des Betroffenen aus: §§ 885 I 1 Var 2, 875, 876, 1188, 1195. Dies gilt auch bei der Bestellung von Rechten zugunsten des Eigentümers (§§ 1196 II, 881). 2. Erwerb kraft Gesetzes oder Staatsakt. Sofern sich der Erwerb außerhalb des Grundbuchs vollzieht, ist das Grundbuch unrichtig (§ 894). a) Kraft Gesetzes. Universalsukzession aufgrund Erbfolge (§§ 1922, 2139) oder Umwandlung (UmwG); An- oder Abwachsung bei Aus- oder Eintritt in eine Personengesellschaft bzgl des Gesamthandvermögens (insb GbR (§ 738 I 1 – beachte nF zum 1.1.24), OHG (§ 105 III HGB), KG (§ 161 II, 105 III), PartG (§§ 9, 1 PartGG); MüKo/Lettmaier Rz 28 ff); Ersitzung (§ 900) und Aneignung (§ 928); Vereinbarung von Gütergemeinschaft (§ 1416); Übertragung von Gesamthandsanteilen an Personengesellschaften oder Erbteilen (§ 2033 I), und zwar unabhängig davon, ob sie auf einen anderen Mitinhaber (BayObLG Rpfleger 83, 431) oder ggf vollständig (BGHZ 44, 231) auf einen Dritten (vgl BGH NJW 78, 1525) übertragen werden (Grüneberg/Herrler Rz 7). Anfall des Vermögens nach §§ 45 f, 88. b) Staatsakt. § 90 ZVG, § 885 I 1 Var 1, §§ 71 f, 82 f BauGB, Enteignung.

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