HR-Themen 2016: Aktuelle Herausforderungen im Personalmanagement

In unsere Serie „HR-Trends 2016“ fassen wir die wichtigsten Themenbereiche zusammen, die HR im kommenden Jahr beschäftigen werden. Wir stellen Studien vor, geben Einblick in aktuelle Debatten oder liefern konkrete Handlungstipps.

Bis Ende Januar veröffentlichen wir wöchentlich zwei Teile unserer Serie „HR-Trends 2016“.  Heute, in Teil eins der Serie, geben wir Ihnen  eine Vorschau auf die Themen, die Sie in den kommenden Wochen erwarten.

Digitale Transformation

Vor knapp einem Jahr hat die Bundesregierung die "digitale Offensive" ausgerufen. Ziel ist, europaweit das führende Land in Sachen Digitalisierung zu werden. Ob das gelingt, ist derzeit noch fraglich. Ende November tragen sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum zweitägigen IT-Gipfel in Berlin. Die Erkenntnis dort: Die deutsche Wirtschaft muss bei der Digitalisierung an Tempo zulegen, sonst verliert sie international den Anschluss. Dass HR eine Schlüsselrolle in der digitalen Transformation hat, ist unstrittig. Auf vielen HR-Veranstaltungen im vergangenen Jahr wurde an HR appelliert, sich das Thema Digitalisierung auf die Fahnen zu schreiben und als Treiber im Transformationsprozess zu agieren.

In dieser Serie stellen wir 25 Thesen zu den Megatrends digitaler Arbeit vor und zeigen welche Herausforderungen auf das Personalmanagement 4.0 zukommen. Außerdem zeigen wir, wie sich die Personalabteilung selbst durch immer stärkere Digitalisierung der HR-Prozesse verändert.

Arbeit 4.0

Im April hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles den so genannten „Fortschrittsdialog Arbeiten 4.0“  gestartet. Mit dem bis Ende 2016 angelegten Dialogprozess will das Bundesministerium für Arbeit und Soziales einen Rahmen schaffen für einen teils öffentlichen, teils fachlichen Dialog über die Zukunft der Arbeitsgesellschaft. Es geht dabei nicht nur um ein Arbeiten in den neuen Produktionswelten der Industrie 4.0. Es geht auch darum, auf Basis des Leitbilds „Guter Arbeit“ vorausschauend die sozialen Bedingungen und Spielregeln der künftigen Arbeitsgesellschaft zu thematisieren und mitzugestalten. Zum Auftakt legte Nahles ein Grünbuch „Arbeiten 4.0“ vor. Es skizziert bestimmende Trends, gewandelte Werte und wichtige Handlungsfelder der künftigen Arbeitsgesellschaft und enthält eine Reihe konkreter Leitfragen, die den Dialog anstoßen sollen und unter Einbindung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Sozialpartnern, Verbänden und betrieblicher und Praxis behandelt werden sollen. Der Dialog soll Ende 2016 mit einem Weißbuch Arbeiten 4.0 seinen Abschluss finden. Das Thema wir HR also das ganze Jahr 2016 hindurch beschäftigen. Wir fassen in dieser Serie noch einmal die wichtigsten Eckpunkte aus dem Grünbuch zusammen und geben einen Ausblick, welche Veranstaltungen und Aktionen den „Fortschrittsdialog“ 2016 begleiten werden.

Neue Arbeits- und Organisationsformen

In den vergangenen zwei Jahren hat sich besonders ein Schlagwort in der HR-Welt breit gemacht: Agilität. Der Begriff stammt aus der Softwareentwicklung, ist inzwischen aber auch außerhalb der IT ein wichtiges Thema: Agiles Management nicht nur als Projektmanagement-Tool, sondern auch als Organisationsstruktur. Doch in den Debatten darüber ist oft nicht klar, was sich dahinter wirklich verbirgt.

In dieser Serie fassen wir noch einmal die wichtigsten Punkte zu agilen Führung und zur agilen Organisation zusammen und zeigen, warum das Thema HR auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen wird. Außerdem beleuchten wir weitere Trends bei den Arbeits- und Organisationsformen.

Big Data und Datenschutz

Einerseits werden Datenschutzbestimmungen immer strenger, andererseits weiten sich die technischen Möglichkeiten der Sammlung und Auswertung von Daten (Stichwort „Big Data“) immer mehr aus. Eine Chance für HR? In unserer Serie zeigen wir, welche Rolle Big Data im Personalbereich 2016 spielen wird – und welche Grenzen die neue EU-Datenschutzgrundverordnung und das jüngst gefällte „Safe-Harbor-Urteil“ setzen.

Frauenquote

Ab 1. Januar 2016 gilt die gesetzliche Frauenquote: Das „Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ enthält im Wesentlichen zwei Regelungsblöcke: Zum einen die Implementierung einer Geschlechterquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Kapitalgesellschaften, zum anderen die Verpflichtung von mitbestimmten oder börsennotierten Unternehmen, sich selbst Zielgrößen für die anteilige Besetzung des Vorstands, des Aufsichtsrats und der beiden darunter liegenden Führungsebenen zu geben. Diese selbst gesteckten Ziele mussten bis Ende September 2015 dokumentiert werden, die wenigsten der betroffenen Unternehmen haben ihre Ziele aber zum Stichtag veröffentlicht. 2016 wird es also spannend, wenn die Geschäftsberichte für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht werden, in denen die selbstgesteckten Ziele angegeben werden müssen. Wer hat sich ambitionierte Ziele gesetzt? Wer lediglich den Status Quo festgeschrieben? Ob das Gesetz sein Ziel erreicht, nämlich die Frauenanteile in Führungspositionen zu erhöhen, steht und fällt mit den Zielen, die sich die Unternehmen selbst setzen und nachhalten. Spannend wird auch sein, ob und wie die Unternehmen ihre Ziele erreichen. Eins ist klar: Das Thema Frauenförderung wird 2016 auf der Agenda von HR stehen.

Flüchtlinge

Auch das Thema Flüchtlinge wird zwangsläufig 2016 auf der Agenda von HR stehen. Entscheidend für die soziale Integration wird sein, ob und wie gut es gelingt, die Asylsuchenden in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Was müssen Arbeitgeber bei der Beschäftigung von Flüchtlingen beachten? Wir kann die Politik die Rahmenbedingungen für Arbeitgeber verbessern? Welche Möglichkeiten der Qualifizierung und Ausbildung können und müssen angeboten werden, um eine Beschäftigungsfähigkeit der Asylsuchenden zu erreichen? Welche individuellen Lösungen und Modelle der Beschäftigung und Integration von Flüchtlingen werden Unternehmen finden und umsetzen? Diese und andere Fragen werden sich für Politik und Wirtschaft - und auch für HR im kommenden Jahr stellen.

Weitere aktuelle Personalthemen

Darüber hinaus thematisieren wir bis Ende Januar in weiteren Serienteilen die wichtigsten Trends in den einzelnen HR-Disziplinen: Was tut sich 2016 im Recruiting? Was sind die Trends im Talent Management? Wie entwickeln sich Personalentwicklung und E-Learning? Wie sehen künftige Modelle gerechter Vergütung aus? Was werden 2016 die Kernthemen im Gesundheitsmanagement sein?

Und was sind für Sie die wichtigsten HR-Themen 2016? Nehmen Sie an unserer Umfrage unten teil.