Weniger Umwandlungen und weniger Wohneigentum in Berlin
Im vergangenen Jahr wurden in Berlin 4.206 Eigentumswohnungen neu begründet, das sind 48 Prozent weniger als 2023. Die Zahl der umgewandelten Mietwohnungen in Eigentum ist um 65 Prozent auf 1.552 gesunken, wie aus dem aktuellen Immobilienmarktbericht des Berliner Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervorgeht. Auch die Zahl neu gebauter Wohnungen sank: um 27 Prozent.
Für eine Eigentumswohnung haben Käufer 2024 im Schnitt 5.251 Euro pro Quadratmeter bezahlt, ein Prozent weniger als 2023. Der höchste Kaufpreis wurde mit rund 8,3 Millionen Euro in Charlottenburg gezahlt – der Quadratmeterpreis lag hier bei 22.000 Euro.
Im laufenden Jahr zeichne sich bisher noch kein wesentlicher Preisanstieg ab, betonen die Autoren. Deutlich günstiger dürfte es allerdings nicht werden. "Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen für den Berliner Immobilienmarkt auch im Jahr 2025 bisher nur unwesentlich verändert", hieß es. Kredite seien nach wie vor sehr teuer, ebenso blieben die hohen Baukosten ein Problem.
Wohneigentum: Umwandlung und Neubegründung
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.552 Mietwohnungen in den 23 Berliner Bezirken zu Eigentum umgewandelt. Auf den Spitzenreiter Weißensee (253) folgen den Gutachtern zufolge in den "Top 5" die Trend-Kieze Prenzlauer Berg (157), Neukölln (124), Wedding (111) und Schöneberg (105). 2.654 Eigentumswohnungen wurden berlinweit neu begründet – davon die meisten im Bezirk Treptow (532), vor Reinickendorf (445), Köpenick (435), Lichtenberg (329) und Steglitz (119).
Die Zahl der Kauffälle ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: 20.789 Immobilien wurden verkauft – das ist ein Plus von 18 Prozent gegenüber 2023. Der Geldumsatz kletterte im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro, im ersten Quartal 2025 scheint sich dieser Trend zu bestätigen, wie die Gutachter berichten - besonders stark legte der Markt für Wohnungen und Teileigentum zu (plus 19 Prozent). Die Preise am Berliner Immobilienmarkt haben dem Bericht zufolge die Talsohle erreicht. Für den Verlauf des Jahres 2025 erwarten die Gutachter, dass die Preise weiter stabil bleiben, wenn auch in den Teilmärkten unterschiedlich.
Die Bodenrichtwerte sind in mehreren Segmenten gesunken: Etwa bei Bauland für privates Wohnen um fünf Prozent. Stabil sind die Werte im Geschosswohnungsbau.
Eigentumswohnungen: Rekordpreise in Charlottenburg und Mitte
Das mit durchschnittlich rund 7.070 Euro pro Quadratmeter berlinweit höchste Preisniveau für Eigentumswohnungen wurde im Bezirk Mitte ermittelt, das zweithöchste Kaufpreisniveau haben die Gutachter für den Ortsteil Rummelsburg ausgemacht (6.823 Euro pro Quadratmeter), noch vor Dahlem mit 6.689 Euro pro Quadratmeter, Prenzlauer Berg mit 6.161 Euro pro Quadratmeter und Friedrichshain (5.957 Euro pro Quadratmeter).
Der höchste absolute Kaufpreis für eine Wohnung wurde 2024 mit 8,3 Millionen Euro in Berlin-Charlottenburg erzielt. Der durchschnittlich erzielte Quadratmeterpreis lag hier im vergangenen Jahr bei 5.236 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Der Spitzenwert von 17,2 Millionen Euro ging für ein Villengrundstück in Kladow über den Tisch und das teuerste Einfamilienhaus wurde in Grunewald verkauft: 12.120 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche wurden fällig. Die Durchschnittspreise gingen in einigen Segmenten leicht zurück: etwa bei Ein- und Zweifamilienhäusern um sieben Prozent und bei Mietshäusern um sechs Prozent.
Immobilienmarktbericht des Berliner Gutachterausschusses für Grundstückswerte
Der Jahresbericht der amtlichen Gutachter basiert auf den Daten aller in Berlin notariell beurkundeten Immobilienverkäufe. Aufgeführt werden Umsatzzahlen, Durchschnittspreise und Preisveränderungen einzelner Teilmärkte, Zahlen über neu begründetes Wohnungs- und Teileigentum sowie Tendenzaussagen zu erfassten Verkäufen 2025.
Immobilienmarktbericht Berlin 2024/2025 des Gutacherausschusses für Grundstückswerte (Download)
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