Büromarkt: Der Flächenumsatz in Green Buildings steigt

Der Anteil zertifizierter Flächen am Büroflächenumsatz in den sieben deutschen Immobilienhochburgen ist weiter gestiegen. Frankfurt am Main führt mit Abstand, Berlin ist Schlusslicht. Das geht aus einer Analyse von JLL hervor.

Im ersten Halbjahr 2024 lag der Anteil der zertifizierten Flächen am gesamten Büroflächenumsatz in den sieben deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart bei 421.500 Quadratmetern (etwa 30 Prozent). Im ersten Halbjahr 2023 lag der Green-Building-Anteil noch bei 22 Prozent.

Das geht aus einer aktuellen Studie von JLL hervor. Von den rund 1,28 Millionen Quadratmetern neuen Büroflächen, die in den vergangenen zwölf Monaten in den "Top 7"-Metropolen neu gebaut wurden, erhielten 760.000 Quadratmeter eines der Nachhaltigkeitszertifikate DGNB, LEED oder BREEAM.

Green Buildings: In Frankfurt am Main zählen ESG-Faktoren

Mit einem Green-Building-Anteil am Büroflächenumsatz von 65 Prozent (121.500 Quadratmeter) führt Frankfurt am Main laut JLL Research das Feld der sieben größten deutschen Städte an. Es folgen München mit 37 Prozent (110.400 Quadratmeter), Stuttgart mit 34 Prozent (31.500 Quadratmeter) und Hamburg mit 32 Prozent (62.800 Quadratmeter). Das Schlusslicht bildet Berlin: Dort entfallen nur 18 Prozent (53.100 Quadratmeter) des Flächenumsatzes im ersten Halbjahr 2024 auf zertifizierte Flächen.

"Zahlreiche Unternehmen überdenken ihre Strategien und passen die Anforderungen an Büroflächen an", sagt Dunja Nigrin, Head of Project & Development Services JLL DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz). Besonders die in Frankfurt ansässigen Finanzdienstleister und Versicherer setzen einen Fokus auf ESG-Faktoren." Energieeffizienzsteigernde Technologien und moderne Bürokonzepte mit hochwertiger Ausstattung könnten den CO2-Fußabdruck verringern und die Produktivität und das Wohlbefinden der Beschäftigten verbessern. Auch bei Großabschlüssen wachse die Bedeutung von Zertifizierungen.

Zertifizierte Bürogebäude: Die größten Mietumsätze

Der größte Abschluss im ersten Halbjahres 2024 entfällt nach Angaben von JLL auf die Europäische Zentralbank (EZB), die im mit LEED Platinum zertifizierten Frankfurter "Gallileo" auf eine Fläche von rund 34.100 Quadratmetern ziehen wird. Im "X8.Berlin" mietet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) rund 25.200 Quadratmeter an, während die Stuttgarter Straßenbahnen rund 14.100 Quadratmeter im "W2" nutzen werden.

Auch Eigennutzer setzen zunehmend auf zertifizierte Flächen wie die Bayerische Versorgungskammer im "Tridea" in München (20.400 Quadratmeter) oder Strabag Real Estate im Hamburger "Borx" (18.000 Quadratmeter).

Grüne Büros: Nachfrage größer als Angebot

"Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Büroflächen entwickeln sich bei Mietern wie auch Eigennutzern zu immer wichtigeren Komponenten", beobachtet Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Das lasse sich nicht nur am steigenden Flächenumsatz, sondern auch anhand der Nachfragesituation belegen. "Besonders begehrt sind zertifizierte Flächen in Top-Lagen. Das aktuelle Angebot bleibt allerdings weit hinter der gestiegenen Nachfrage zurück."

Um Mieter überzeugen zu können und die eigenen ESG-Ziele zu erreichen, müssten Scheunemann zufolge Eigentümer Nachhaltigkeitsinvestitionen nicht nur in projektierte Gebäude, sondern auch in den Green-Building-Bestand fließen lassen. Von 98,74 Millionen Quadratmetern waren im ersten Halbjahr 2024 laut JLL-Analyse etwa 13,69 Millionen Quadratmeter (rund 14 Prozent) im Bestand zertifiziert (Vorjahr: 11,4 Prozent). Mit einem Anteil von 27 Prozent führt Frankfurt am Main auch diese Rangliste an, München und Düsseldorf folgen mit jeweils 15 Prozent und Berlin mit zwölf Prozent.

JLL "CESAR 2024" Certification and Sustainability Radar


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