Neu: WEG-Energieberater in der Expertenliste für Wohngebäude

Für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) gibt es in der Expertenliste für Förderprogramme des Bundes eine neue Möglichkeit, nach spezialisierten Energieberatern für die energetische Sanierung suchen.

In der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes gibt es seit kurzem eine Suchmöglichkeit nach Energieberatern, die nach eigenen Angaben Erfahrung mit Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) haben. Darauf weist der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) Deutschland hin.

Energieberatung: Suche nach WEG-Experten

In der Suchmaske "Expertensuche für Wohngebäude" geben Interessierte zunächst den Wohnort und Suchradius ein. In der Ergebnisliste können sie filtern und auch "Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)" markieren. Damit ist laut VDIV eine der großen Hürden auf dem Weg zur Sanierung verringert worden.

VDIV-Tipp: An dieser Stelle sollten bereits alle theoretisch in Frage kommenden Optionen ausgewählt werden, um sicherzustellen, dass die ermittelten Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen und in der Eigentümerversammlung präsentieren dürfen – und antragsberechtigt für Fördermittel sind.

Energieberater: Expertensuche für Wohngebäude und WEGs

Finanzierungsideen für klimaneutrale WEGs

Wohnflächen in Eigentümergemeinschaften weisen laut VDIV ein enormes Einsparpotenzial für CO2-Emissionen auf. Die jährliche Sanierungsrate stagniert jedoch nach Angaben des VDIV seit Jahren bei unter einem Prozent.

Um Finanzierungsinstrumente und innovativer Geschäftsmodelle zu entwickeln war unter anderem das dreijährige Projekt "Green Home" am Start, das vor kurzem abgeschlossen wurde.

Energieeffizienz in WEGs: Bilanz des "Green Home"-Projekts

Studie: WEGs fühlen sich nicht gut beraten

Eine  Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) von 2020 bezifferte das Sparpotenzial in WEG-Wohnungen zwischen 16 und 30 Prozent, wenn die Wohnungen gedämmt und neue Fenster eingebaut werden. In jedem fünften Gebäude könnte der Energieverbrauch so um knapp ein Drittel (30 Prozent) gesenkt werden. Ein erheblicher Sanierungsstau besteht demnach bei der Dämmung von Außenwänden, Fußböden und Kellerdecken. Noch mehr könnten WEGs sparen, wenn häufiger alte Heizungen optimiert oder komplett ausgetauscht würden, so die Studienautoren.

Eine weiteres Ergebnis der Studie: Die Hälfte der Befragten fühlte sich nicht gut beraten, wenn es um das Sanieren geht. Hier rieten die Autoren zu Energieberatern, die an WEG-Versammlungen teilnehmen, Pläne für energetische Maßnahmen vorstellen, die Sanierung der Wohnungen begleiten und nach Fördermöglichkeiten zu suchen.

Kostenlose Datenbank von co2online: Alle Fördermittel für Modernisierung und Neubau

Energieberatung: Kosten und Förderung

Bei den Fördermitteln für Energieberatung wurde zuletzt der Rotstift angesetzt: Seit dem 7.8.2024 gibt es nur noch einen maximalen Fördersatz von 50 Prozent des Honorars, bis dahinwaren es 80 Prozent.

Bei Häusern ab drei Wohneinheiten gab es nach VDIV-Angaben ohnehin eine Deckelung von 1.700 Euro für den iSFP. Die maximal förderfähigen Kosten liegen bei Mehrfamilienhäusern (MFH) jetzt nur noch 850 Euro. Für die Vorstellung der Ergebnisse der Energieberatung bei der Eigentümerversammlung gab es bisher 500 Euro – jetzt 250 Euro.

"Mit nun nur noch 850 Euro für die Energieberatung wird sich keine Klimawende im Gebäudebereich einleiten lassen", so Martin Kaßler, VDIV-Geschäftsführer. Für ein MFH lag der Satz in den meisten Fällen schon bei unter 50 Prozent, weil der maximal förderfähige Betrag von 1.700 Euro die Kosten für einen iSFP bei größeren Wohngebäuden mit vielen Anlagen nicht abgdeckt haben. Je komplexer ein Gebäude in der Datenerfassung für den Energieberater ist, desto aufwändiger und teurer wird der Sanierungsfahrplan.

"Im Koalitionsvertrag hatte man noch einen kostenfreien Sanierungsfahrplan für WEG in Aussicht gestellt. Stattdessen kürzt die Bundesregierung nun die Mittel für den iSFP. Planungssicherheit und Verlässlichkeit bei der angestrebten Klimawende sehen anders aus", meint Kaßler.


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