Wohnimmobilien: Makler und Verwalter machen Rekordgeschäfte

Deutsche Makler und Verwalter haben in den vergangenen Jahren dank steigender Preise und Mieten bei Wohnimmobilien immer besser verdient, teilt das Statistische Bundesamt mit. Das Jahr 2017 glänzte mit Rekordumsätzen – trotz "Bestellerprinzip". Beim Personal stockte die gesamte Branche kräftig auf.

Weiten Teilen der Immobilienbranche geht es hervorragend, glaubt man den Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2017. Und das sogar einigen Widrigkeiten zum Trotz: So wächst zum Beispiel die Maklerbranche und verdient immer besser, auch mit dem sogenannten Bestellerprinzip für Mietwohnungen, das im Jahr 2015 eingeführt wurde. Das Gesetz zur Regelung der Wohnungsvermittlung sieht in der geltenden Fassung vor, dass die Kosten der Maklerleistung derjenige trägt, der die Leistung beauftragt hat.

Die Sorgen der Immobilienmakler waren groß. Sie prognostizierten Umsatzeinbußen, und manche sahen ihre Existenz gefährdet. Auch das Bundesverfassungsgericht wurde bemüht und hatte letztlich keine Bedenken.

Doch das Bestellerprinzip hatte laut Destatis keine negativen Auswirkungen: Die Maklerbüros steigerten ihren Umsatz mit der "Vermittlung von Wohnimmobilien für Dritte" seitdem von rund 6,7 auf knapp 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2017. Das ist ein sattes Plus von 26 Prozent. Und dieses Ergebnis wird von den Verwaltern sogar noch getoppt, so Destatis.

Hausverwaltungen und Händler setzen sogar noch mehr um als Makler

Auch Hausverwaltungen und der Handel mit Immobilien profitierten nach den Berechnungen von Destatis von den gestiegenen Immobilienpreisen.

Verglichen mit dem Jahr 2010 verdoppelten Hausverwaltungen ihren Umsatz nahezu von knapp 6,5 Milliarden Euro auf mehr als elf Milliarden Euro im Jahr 2017. Hausverwaltungsgesellschaften verdienten damit nicht nur mehr als die Maklerbüros, sie erzielten im Vergleich zu 2015 auch eine deutlichere Umsatzsteigerung: heraus kam ein Plus von 36 Prozent.

Der Umsatz im Bereich "Kauf und Verkauf von eigenen Wohnimmobilien" stieg von rund 7,9 Milliarden Euro (2015) auf mehr als 8,8 Milliarden Euro (2017). Mittlerweile prüft die Bundesregierung, ob sich das Bestellerprinzip aus dem Vermietungsbereich auch auf den Immobilienkauf übertragen lässt.

Destatis-Grafik Beschäftigte im Wohnimmobilien-Sektor

Mit den Umsätzen steigt die Mitarbeiterzahl

Die drei Wohnimmobilien-Dienstleistungssegmente (Vermittlung, Kauf und Verkauf sowie Verwaltung von Wohnimmobilien) insgesamt beschäftigten im Jahr 2017 laut Destatis rund 200.000 Mitarbeiter, zirka 40.000 mehr als 2014, was einer Steigerung von 26 Prozent entspricht.

Alleine für Immobilienverwaltungen (Geschäftszweck "Verwaltung von Wohnimmobilien für Dritte") arbeiteten 2017 insgesamt 112.447 Menschen. 2014 waren es noch 86.166. Die Zahl der im Maklerbereich (Geschäftszweck "Vermittlung von Wohnimmobilien für Dritte") tätigen Personen ist laut Destatis von rund 58.217 auf 70.181 gestiegen. In der Gruppe mit dem Geschäftszweck "Kauf und Verkauf von eigenen Wohnimmobilien" ermittelten die Statistiker einen Anstieg der Beschäftigten von 14.539 (2014) auf 17.180 (2017).

Der Wohnungsbestand der drei untersuchten Gruppen ist nach Angaben von Destatis insgesamt von 41,4 Millionen Einheiten im Jahr 2015 auf rund 42,2 Millionen Wohnungen (2018) aufgestockt worden. Überproportional hoch war der Anstieg der Zahl der Hausverwaltungen auf 24.600, was einem Plus von rund 33 Prozent zwischen 2015 bis 2017 entspricht.


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