Das innovative Verfahren zeigt enormes Potenzial, um CO2-Emissionen zu senken und die EU-Klimaziele zu erreichen. Serielles Sanieren könnte zu einer Wende in Deutschlands Gebäudesektor beitragen.
Klimaeffizienz und Energieversorgung in der seriellen Gebäudesanierung
Dort, wo sie sinnvoll ist, ermöglicht die Methode nicht nur schneller, sondern auch effizienter zu modernisieren. Durch digitale Planung und hochgedämmte Bauteile erreichen viele Objekte ein energetisches Niveau, das über Neubauatandards liegt.
Eine Studie der Universität Innsbruck von August 2025 zeigt, dass vorgefertigte Fassaden mit integrierten Wärmepumpen und Lüftungssystemen energetisch besonders wirksam sind. Die Forscher belegen, dass sich Wärmeverluste deutlich senken lassen und die Methode damit einen schnellen und nachhaltigen Weg bietet, Mehrfamilienhäuser zu sanieren.
Wie serielles Sanieren CO2-Emissionen reduziert
Die Praxis zeigt, welches Potenzial im Konzept steckt: In seriell sanierten Pilotprojekten unter dem Namen Energiesprong sank der Energiebedarf der Gebäude um bis zu 80 bis 90 Prozent – von rund 200 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr auf nahezu null. In den Niederlanden erreichten sanierte Mehrfamilienhäuser sogar den Net-Zero-Standard: Sie produzieren mehr Energie, als sie verbrauchen.
Ein ähnlicher Erfolg gelang mit einem Energiesprong-Projekt in Köln bei einem Mietshaus mit 16 Wohnparteien in der Schwalbacher Straße, wo eine Photovoltaikanlage künftig den gesamten Restbedarf für Heizung, Warmwasser und Strom deckt. "Wir reduzieren Betriebsemissionen auf null, indem wir erneuerbare Energie vor Ort erzeugen“, sagt auch Ecoworks-Chef Heisenberg.
Auch bei den sogenannten grauen Emissionen –Treibhausgasemissionen, die indirekt bei Herstellung, Transport, Lagerung, Einbau, Wartung und Entsorgung von Materialien und Produkten entstehen – punktet das Verfahren, wie Heisenberg betont. "Eine serielle Sanierung mit Holzfassaden und Zellulosedämmung hat deutlichbessere Werte als eine konventionelle Lösung mit ölbasierten Dämmstoffen." Zudem werden die Module so konstruiert, dass sie am Ende des Lebenszyklus recycelt oder wiederverwendet werden können.
EU-Klimaziele erreichen durch innovative Bauverfahren
Die Europäische Union verlangt bis zum Jahr 2030 eine Verdopplung der Sanierungsrate – von derzeit einem auf dann zwei Prozent. Ohne innovative Verfahren ist das kaum zu schaffen. "Serielles Sanieren ist nicht nur eine deutsche Lösung – es ist ein europäischer Sanierungshebel", betont Bormann von der Dena.
Deutschland könnte eine Vorreiterrolle einnehmen. Schon heute arbeiten große Wohnungsunternehmen an der Skalierung: Ganze Quartiere sollen in Serie saniert werden. Damit verbindet sich Klimaschutz mit sozialer Verantwortung, denn: Die Warmmiete bleibt stabil, auch wenn das Gebäude zum Effizienzhaus wird.
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