Die Modulbauweise ist der Schlüssel zur seriellen Sanierung. Die Module lassen sich individuell für das Projekt im Werk vorproduzieren, bei Bedarf anpassen und leicht installieren.
Eine richtige Serienfertigung oder Vorproduktion von Modulen gibt es noch nicht – dazu sind die Immobilien und ihr Zustand zu individuell. Trotzdem kann das Planen in Form von Modulen den gesamten Sanierungsprozess besonders für Vermieter deutlich übersichtlicher gestalten. Am besten funktionieren die Module in Standardbauweisen – also bei Immobilien mit einer einfachen Kubatur, zum Beispiel klassisch rechteckigen Häusern ohne runde Ecken oder zahlreiche Vorsprünge. Gut ist es auch, wenn es keine Kunstwerke am Haus gibt und es zum Beispiel mit einem gewöhnlichem Satteldach gedeckt ist.
Übersicht: Module für die serielle Gebäudesanierung
Module gibt es für alles, was relativ ähnlich und damit reproduzierbar ist. Bereiche wie die Kellerdecke oder der Sockelbereich sind davon ausgeschlossen. Diese sind je nach Gebäude oft zu unterschiedlich. Hergestellt sind die Module fast immer als Holzrahmenbau, sagt Nils Bormann von der Dena. Das gehe schnell, sei ressourcenschonend und nachhaltig.
Schließlich bindet Holz CO2 und setzt im Gegensatz zu Zement nicht Unmengen CO2 in der Herstellung frei. "Je nach Konstruktionsweise und Auswahl der Materialien können serielle Sanierungen daher Vorteile in der Ökobilanzierung mitbringen“, so Bormann.
Die Modulauswahl besteht aus Dach, Fassade, Fenster und Anlagentechnik – also Bereiche, die jedes Haus dringend benötigt und die einen großen Sanierungshebel versprechen. Am leichtesten ist es zum Beispiel, wenn das Modul Fassade auch direkt die Fenster beinhaltet, weil dann alles miteinander verbunden, auf dem aktuellen Stand und aufeinander abgestimmt ist.
"Bei der Dachsanierung spielt die Statik eine große Rolle", erklärt Bormann. "Ist statisch alles in Ordnung, kann das Dach einfach getauscht werden. Gibt es große Verformungen im Gebälk oder reicht die Tragkraft nicht aus, muss der Dachstuhl neu aufgebaut werden – das kommt durchaus vor und ist durch die serielle Sanierung in kurzer Zeit möglich."
Auch die Anlagentechnik lässt sich oft leicht mittels serieller Sanierung aktualisieren. Die Module kommen dann direkt inklusive aller Leitungen vor Ort an und müssen nur noch angeschlossen werden.
Schnelligkeit und Präzision durch modulare Bauweise
Der Vorteil in der Herstellung der Module liegt eindeutig in der Werkhalle. Alle Module werden in einem geschützten Raum hergestellt. Dort können Fachleute konzentriert und unter Einsatz jeglicher Messtechnik und Geräte in Ruhe arbeiten – ohne sengende Hitze, Sturzregen oder Stürme. Das steigert die Arbeitsqualität. Zusätzlich ist auch das verwendete Material geschützt und kommt erst auf die Baustelle, wenn es bereit ist, Wind und Wetter ausgesetzt zu sein.
Auch die Vorbereitung der Modulproduktion ist hochtechnologisiert. "Bei einer Fassadensanierung wird zunächst immer ein genaues 3D-Aufmaß der Gebäudehülle erfasst“, wie Bormann berichtet. "Und zwar auch wenn es sich um vermeintlich drei identische Mehrfamilienhäuser handelt. Es gibt immer irgendwelche Abweichungen."
Besondere Kunstwerke an der Fassade wie ein Relief erschweren die Sanierung, machen sie aber nicht unmöglich. "Wir hatten kürzlich erst ein solches Gebäude. Da wurde das Relief ebenfalls gescannt und im Anschluss auf der neuen Fassade nachgebildet", berichtet der Dena-Experte.