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Seriell Sanieren

Kosten und Wirtschaftlichkeit der seriellen Sanierung


Kosten und Wirtschaftlichkeit

Serielle Sanierungen kombinieren digitale Planung, standardisierte Module und industrielle Fertigung, um Kostenrisiken zu minimieren. Trotz anfänglich ähnlicher Kosten wie bei herkömmlichen Verfahren bieten sie durch Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Energieeffizienz langfristige Vorteile.

Skaleneffekte versprechen zudem perspektivisch sinkende Preise – insbesondere bei Großprojekten oder einheitlichem Gebäudebestand.

Kosteneffizienz durch standardisierte Prozesse

Sanierungen gelten oft als teuer und vor allem: in den Kosten unberechenbar. Dem kann das serielle Sanieren insofern entgegenwirken, dass durch digitale Planung, standardisierte Module und industrielle Fertigung der Überraschungsfaktor eingedämmt werden kann. Zumal die Produktion in der Halle – anders als auf der Baustelle – witterungsunabhängig ist. Auch das ist in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse oft ein entscheidender Pluspunkt.

Das heißt: Die Arbeit am Dach zum Beispiel muss nicht stillstehen, weil es seit Tagen regnet. Die Arbeit in der Werkshalle ist außerdem deutlich angenehmer für Fachkräfte. Da Handwerker auch in der Baubranche noch hart umkämpft sind, haben serielle Fertiger in Sachen Arbeitsort einen Vorteil.

Allerdings ist es ein Mythos, dass serielles Sanieren per se günstiger als die konventionelle Methode ist. Das gesteht auch Ecoworks-Gründer Emanuel Heisenberg ein: "Bei den Initialkosten unterscheiden sich die Preise bislang kaum", sagt er. Und schiebt hinterher: "Auch Fertighäuser sind oft teurer als Massivhäuser, werden aber gekauft, weil sie Qualität und Terminsicherheit bieten. Genau so ist es bei uns." Auch wenn sich die Initialkosten kaum unterscheiden, kann eine serielle Sanierung wegen der langen Haltbarkeit und der Energieeffizienz auf lange Sicht betrachtet die günstigere Variante sein.

Serielle vs. herkömmliche Verfahren im Kostenvergleich

Während klassische Sanierungen etwa durch Verzögerungen oft teurer werden als ursprünglich geplant, punktet die serielle Methode mit Zuverlässigkeit. Auch kommt es Heisenberg zufolge in der Regel nicht dazu, dass nach Abschluss der Sanierung noch Mängel bestehen, die im Nachhinein ausgebessert werden müssen. "In unserer gesamten Unternehmensgeschichte hatten wir noch keinen einzigen Gewährleistungsfall."

Hinzu kommt die Lebensdauer: Statt 30 Jahren Nutzungszeit, wie bei herkömmlichen Wärmeverbundsystemen, bestehen serielle Lösungen laut Heisenberg 70 bis 100 Jahre. Auf die Gesamtbetriebskosten gerechnet ergibt das einen Preisvorteil.

Wie Standardisierung perspektivisch Kosten senkt

Der Preis sinkt mit der Menge, daher hoffen Anbieter wie Ecoworks darauf, ihre Kosten dank der Skaleneffekte in Zukunft weiter senken zu können. "Woran wir noch arbeiten müssen, ist die echte Serialität. Damit wir die Preise massiv senken können, brauchen wir zehn bis 20 Mal so viele Projekte", gibt Heisenberg zu.

Schon jetzt reduziert Ecoworks nach eigener Aussage die Kosten Jahr für Jahr um etwa zehn Prozent – durch mehr Volumen, mehr Automatisierung, mehr digitale Effizienz. Diese Einsparung gebe man an die Kunden weiter. Bormann von der dena bestätigt diese Entwicklung: "Wir sehen, dass Projekte über die Jahre günstiger werden – Skaleneffekte wirken." Besonders lohnt es sich, wenn zum Beispiel große Wohnungsgesellschaften sehr ähnliche Gebäude im Bestand haben. Dann profitieren sie selbst von den Skaleneffekten, weil sie die erste etwas teurere serielle Sanierung dann günstig auf die anderen übertragen können.

Ein Fazit: Die serielle Sanierung ist noch relativ am Anfang. Sie bringt heute schon viele Vorteile mit sich, die ergeben sich aktuell aber vor allem für Großprojekte und Besitzer mehrerer sehr ähnlicher Immobilien. Dann kommen die Skaleneffekte und die Serienfertigung im Rahmen der Sanierung zu tragen.


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Schlagworte zum Thema:  Sanierung , Energieeffizienz
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