Gewinn mit Solarstrom vom Dach: Neue Regeln zur Förderung
Für Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Hausdach gibt es im Jahr 2024 eine gesetzliche Änderung: Nach eineinhalb Jahren sinken ab dem 1.2.2024 die Vergütungssätze wieder. Pro Halbjahr reduziert sich die Einspeisevergütung um ein Prozent. Eine weitere Neuerung betrifft den für das Jahr 2023 auf null Prozent abgesenkten Umsatzsteuersatz für die Installation von Photovoltaikanlagen – dieser Steuervorteil wird dauerhaft bleiben.
Berücksichtigt man diese beiden Änderungen sowie die inzwischen gefallenen Anlagenkosten und den tendenziell wieder steigenden Strompreis, sind bis zu sechs Prozent Gewinn pro Jahr mit einer Photovoltaikanlage auf oder in der Nähe von Wohngebäuden möglich. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.
Einspeisevergütung sinkt für neue Anlagen wieder
"Hauseigentümer nutzen den günstigen Strom etwa für Spül- und Waschmaschine, Kühlschrank, das Elektroauto oder auch die Wärmepumpe und sparen damit den Verbrauch von teurerem Strom aus dem Netz", erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. "Was sie nicht selbst verbrauchen können, wird gegen eine Vergütung in das Netz eingespeist."
Diese Einspeisevergütung sinkt für neue Anlagen künftig wieder. Die Degression der Vergütungssätze war im Zuge der Energiekrise Mitte 2022 gestoppt worden. Ab dem 1.2.2024 verringert sich die jeweils 20 Jahre lang gültige Vergütung bei kleineren Hausdachanlagen von 8,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde um ein Prozent auf 8,11 Cent. Ab dem 1.8.2024 beträgt die Vergütung 8,03 Cent und ab dem 1.2.2025 gibt es noch 7,94 Cent pro Kilowattstunde.
Wichtig: Nur Anlagen, die nach den jeweiligen Stichdaten in Betrieb gegangen sind, erhalten für die kommenden 20 Jahre die jeweils geringere Vergütung.
Gewinn mit dem Eigenverbrauch
Die Einspeisevergütung trägt zum lukrativen Betrieb einer Photovoltaikanlage bei, da sie die Anschaffungskosten mit refinanziert. "Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde bei kleineren Hausdachanlagen liegen bei rund elf bis 14 Cent je Kilowattstunde. Daher ist die Einspeisevergütung selbst nicht kostendeckend", sagt Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg. "Den Gewinn erwirtschaftet der Eigenverbrauch des Solarstroms."
Eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz kostet bei bestehenden Verträgen aktuell im Schnitt zwischen 35 und 40 Cent. Eine Kilowattstunde Solarstrom vom Dach bei kleineren Anlagen ist mit rund zwölf Cent deutlich günstiger. Wer den Strom selbst verbraucht, spart in dieser Rechnung 21 bis 29 Cent pro Kilowattstunde.
Rund ein Drittel des Solarstroms kann im Regelfall auch ohne Batteriespeicher selbst genutzt werden. Mit Speicher und Elektroauto ist es im Durchschnitt deutlich mehr als die Hälfte.
Anschaffungskosten der Photovoltaikanlage
Die genauen Kosten für den Solarstrom vom Dach ergeben sich aus den Anschaffungskosten der Photovoltaikanlage. Im Jahr 2023 sind sie aufgrund der Energiepreiskrise, der hohen Nachfrage und Lieferproblemen stark gestiegen. Die Preisrallye nach oben ist nun vorbei, meint der Experte von Zukunft Altbau, die Angebote werden wieder günstiger.
Für Hausdachanlagen mit einer installierten Leistung von zehn Kilowatt sind die Kosten inzwischen von durchschnittlich rund 1.800 Euro auf nur noch 1.300 bis 1.600 Euro pro Kilowatt Leistung gesunken. Entsprechend wird die Kilowattstunde Solarstrom günstiger.
Umsatzsteuer für neue Solarstromanlagen dauerhaft bei null
Eine weitere positive Entwicklung bei der Refinanzierung der Photovoltaikanlage: Anfang des vergangenen Jahres ist die Umsatzsteuer für neue Solarstromanlagen bis 30 Kilowatt installierter Leistung von 19 auf null Prozent gesunken. Dieser Vorteil gilt nun unbefristet über das Jahr 2023 hinaus, wie das Bundesfinanzministerium im September mittelte. Dazu kommt: Die seit 2022 entfallene Einkommenssteuer für die solaren Erträge macht Photovoltaikanlagen ebenfalls günstiger.
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