Best Practice: Die Innovativen aus der Immobilienwirtschaft

Neue Trends, innovative Techniken, kreative Ansätze – im interaktiven ZIA-Radar werden die besten Lösungen aus der Immobilienwirtschaft gesammelt. In diesem Jahr standen unter anderem die Themen Neues Bauen, CO2-Reduktion im Bestand und Kreislaufwirtschaft im Fokus.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sucht im Rahmen des Innovationsradars jährlich die bahnbrechendesten Neuerungen aus der Immobilienwirtschaft.

"Mit 129 Bewerbungen gab es diesmal fast doppelt so viele Preis-Aspiranten wie im vorigen Jahr", sagte Prof. Dr. Peter Russo, Leiter der Jury aus dem ZIA Innovation Think Tank (ITT).

Neue Fokusfelder beim ZIA-Innovationsradar

Neu beim ZIA-Innovationsradar war die Einteilung der Innovationen in fünf Fokusfelder:

  1. "Neues Bauen",
  2. "CO2-Reduktion im Bestand",
  3. "Kreislaufwirtschaft",
  4. "Bezahlbares Wohnen" und
  5. "Lebenswerte Städte & Regionen".

Mit den fünf neuen Fokusfeldern erhalte das Radar eine höhere politische und gesellschaftliche Aktualität und stellt genau die Fragen, auf die die Immobilienwirtschaft verstärkt Antworten finden müsse, um langfristig erfolgreich zu bleiben, sagte die stellvertretende ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan vor der Expo Real.

ZIA-Radar: Die innovativsten Neun 2023

Auf der Expo Real in München wurden am 4. Oktober im Rahmen des ZIA-Innovationsradars neun Unternehmen der Titel "Outstanding Innovation 2023" verliehen: Otto Dörner Entsorgung, Art-Invest Real Estate Management, Eike Becker Architekten, Ecoestate, Gropyus, Typha Technik & Fraunhofer Institut für Bauphysik, Comgy GmbH, Realcube und Beyond Tech:

  1. CO2-Reporting im Kundenportal Dörner Go der Otto Dörner Entsorgung GmbH: "Die Innovation begeistert nicht nur in Bezug auf Setup, Entstehungsgeschichte, Skalierbarkeit und direkten Kundennutzen, sondern bringt auch datenbasierte Transparenz und Messbarkeit in den Umgang mit Ressourcen und Abfällen. So entsteht in der Kreislaufwirtschaft eine Datenbasis, die für den Fortschritt der Kreislaufwirtschaft der Immobilienbranche essenziell ist", kommentierte die Jury.
  2. Die Macherei Berlin-Kreuzberg von Art-Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG. Das sagt die Jury: "Das Quartier bietet herausragend gute Lösungen für diverse Ansprüche an zeitgenössische Projektentwicklungen. Hierzu zählen die Mischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit, von sozialem und freifinanziertem Wohnen, die Weiterverwendung von vorhandener Bausubstanz, die Holz-Hybridbauweise und der klimaneutrale Betrieb."
  3. Der Wohnturm am Theodor-Loos-Weg in der Gropiusstadt von Eike Becker Architekten GmbH: "Das Projekt TLW in Berlin ist ein herausragend gutes Beispiel für eine städtische Nachverdichtung, und zwar auf dem Gelände eines ehemaligen Parkhauses. Es ist das erste genossenschaftliche, 20-geschossige Wohnhochhaus seit vier Jahrzehnten in Berlin und kann als erprobtes Vorbild für die Tokenisierung von Immobilienwerten dienen. Durch die zusätzlichen Begegnungsräume wird auch die bestehende Nachbarschaft gestärkt", so das Urteil der Jury.
  4. Das Konzept LifeHub der Ecoestate GmbH überzeugte die Jury als "Neuerung im Beherbergungsgewerbe für die integrierte Unterbringung von sowohl sozial-bedürftigen Menschen als auch Studenten und Longstay-Gästen unter einem Dach. Diese Lösung findet eine Antwort auf die zunehmenden sozialen Konflikte und die mangelnde Akzeptanz von zentralisierter Unterbringung sozialbedürftiger Menschen."
  5. Die Gropyus AG erfindet laut Jury das Mehrfamilienhaus neu: "Der bereits mehrfach prämierte Anbieter digitalisiert im Holz-Systembau nicht nur den Planungs-, Fertigungs- und Bauerrichtungsprozess, sondern sichert eine Durchgängigkeit bis zum Betrieb der Immobilie mit der Möglichkeit, durch künftige 'Over-the-air' Software-Updates Wohngebäuden genauso ein Upgrade zu verpassen, wie man es von modernen Kfz kennt."
  6. Typha-Board von Typha Technik & Fraunhofer Institut für Bauphysik e.V.: "Die Kombination aus einer Lösung für die Renaturierung von Landschaften mit der Entwicklung eines nachhaltigen, emissionsarmen Bauprodukts qualifiziert zur Outstanding Innovation", lobte die Jury.
  7. Die Lösung ComgyOS der Comgy GmbH ermöglicht es laut Jury, "die Erfassung von Energiedaten verschiedenster Immobilienportfolios aggregiert und visualisiert darzustellen. Das schafft Transparenz für alle Stakeholder, vereinfacht Abläufe, indem alle Daten digital und somit jederzeit und von überall verfügbar sind und ermöglicht vor allem das Einsparen von Kosten und Ressourcen beim Erstellen der Energiekostenabrechnungen."
  8. Besonders hohes marktliches oder gesellschaftliches Erfolgspotenzial sah die Jury bei der Realcube GmbH "aufgrund der zugrunde liegenden Plattformökonomie, die überfällig war und wir bisher von der Immobilienwirtschaft so nicht kannten; durch die integrative Lösung Realcube entsteht eine Plattform, mehr noch ein technologisches Netzwerk, das alles Gewinnbringende (auch wirtschaftlich) miteinander verbindet."
  9. Die Innovation BYND SITE der Beyond Tech GmbH schließlich überzeugte mit der umfänglichen Schaffung von Transparenz. "Alles, was auf Google Maps Karten ist, kann analysiert werden, egal ob bebaut, Green Field oder Brown Field – es gibt keine Limits. BYND TECH ermöglicht Einordnungen und Prognosen, sodass etwa Projektentwickler zukünftig nicht mehr an der Grundstücksgrenze aufhören zu denken", so das Fazit.

Preisverleihung ZIA Innovationsradar 2023_alle

Das digitale, interaktive Innovationsradar: seit 2021

Während in den Jahren zuvor Best-Practice-Lösungen prämiert wurden, die am Ende im ZIA-Innovationsbericht zusammengefasst worden sind, wurde 2021 erstmals ein digitales, interaktives Innovationsradar eingeführt. Dort werden die besten Lösungen entlang der Phasen des Immobilienlebenszyklus eingeordnet und dargestellt.

Das ZIA-Radar wird durch eine unabhängige Schirmherrschaft gefördert und unterstützt. Seit 2022 steht Colliers Deutschland als Partner zur Seite. Die Jury besteht aus ITT-Mitgliedern. Sie haben sich am Ende für folgende Preisträger entschieden:

Zum ZIA-Innovationsradar 2023

Zum ZIA-Innovationsradar 2022

Zum ZIA-Innovationsradar 2021


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