Nachfrage nach Wohnungen steigt, das macht die Preise stabil
Der Kaufmarkt für Wohnimmobilien stabilisiert sich weiter: Die auf dem Maklerportal ImmoScout24 inserierten Angebote weisen im dritten Quartal 2023 einen klaren Seitwärtstrend mit geringen Preisschwankungen auf. Damit setzt sich der Trend aus dem Vorquartal fort.
Metropolen: Kaufpreise teils auf Vor-Corona-Niveau
Obwohl sich das Angebot stark erhöht hat – seit Mai 2023 ist das Immobilienangebot auf dem Portal konstant doppelt so hoch wie Anfang 2022 –, bewegen sich die Preise bundesweit kaum noch und bleiben weiterhin unter den Vorjahreswerten.
"Nach dem deutlichen Preisrückgang im vierten Quartal 2022 stabilisieren sich die Angebotspreise im Rahmen der neuen Zinsrealität", sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. Die geringen Preisschwankungen im Quartalsvergleich seien vor allem auf den stagnierenden Neubau sowie die wiederkehrende Nachfrage zurückzuführen. Zudem kalkulierten die Verkäufer Preisabschläge für mehr Verhandlungsspielraum ein. "Es ist davon auszugehen, dass die Preise weiterhin leicht in beide Richtungen schwanken werden", so Crockford. Einen signifikanten Preisrutsch erwartet sie nicht, da der Bedarf an Wohnraum wächst und zu wenig gebaut wird.
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen steigt laut ImmoScout24 in sechs von sieben Metropolen bereits das dritte Quartal in Folge. In Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main liegt die Nachfrage bereits über dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019.
Wohnungen und Einfamilienhäuser sind gefragt
Die Nachfrage nach Bestandswohnungen ging nur in Stuttgart leicht zurück. Neubauwohnungen wurden nach Berechnungen von ImmoScout24 in allen sieben Metropolen gesucht – hier überschreitet die Nachfrage in Berlin, Hamburg und Köln ebenfalls das Vor-Corona-Niveau.
Einfamilienhäuser erleben der Analyse zufolge in allen Metropolen einen deutlichen Nachfragezuwachs, auch hier in sechs von sieben Metropolen zum Teil deutlich über dem Niveau von Ende 2019. Die Nachfrage nach bestehenden Einfamilienhäusern ist in diesem Zeitraum um 36 Prozent gestiegen.
Angebotspreise stabilisieren sich deutschlandweit
Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser bewegen sich den Zahlen zufolge sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauimmobilien im dritten Quartal 2023 deutschlandweit zwischen 0,2 und 0,3 Prozent nur leicht nach oben. Der Angebotspreis für eine Bestandswohnung liegt aktuell bei 2.575 Euro pro Quadratmeter und somit 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Quadratmeterpreis für neue Immobilien aktuell liegt mit 4.075 Euro knapp 2,3 Prozent niedriger als im dritten Quartal 2022.
Auch in den Metropolen entwickeln sich die auf ImmobilienScout24 inserierten Angebotspreise analog zum bundesweiten Trend. Bestandswohnungen verteuern sich um 0,2 Prozent und Neubauwohnungen zwischen 0,1 und 0,2 Prozent. Die Quadratmeterpreise des dritten Quartals 2023 haben sich seit dem Vorquartal überwiegend um maximal zehn Euro erhöht.
Neubauwohnungen: Preise nähern sich Vorjahresniveau
Die Preise für Bestandswohnungen liegen aber immer noch 4,4 bis 8,7 Prozent niedriger als vor einem Jahr. In Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt am Main ist im Jahresvergleich der größte Preisrückgang zu verzeichnen. In Köln liegt der Angebotspreis im dritten Quartal bei rund 4.080 Euro pro Quadratmeter und kostet somit 8,7 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. In Düsseldorf werden 4.280 Euro aufgerufen (minus 7,7 Prozent). In Hamburg und Berlin sind die Preisabschläge mit jeweils 4,4 Prozent am geringsten.
Die Preise für Neubauwohnungen haben sich laut ImmoScout24 dem Vorjahreswert angenähert. In Hamburg liegt der Quadratmeterpreis nur noch ein Prozent unter dem Preis des Vorjahres. München bleibt trotz eines Preisrückgangs von 3,5 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2022 die teuerste Metropole. Wer sich hier eine Neubauwohnung will, zahlt im Schnitt 10.586 Euro pro Quadratmeter.
Bei Einfamilienhäusern ist eine ähnliche Tendenz zu verzeichnen. Die Preisrückgänge für Bestandshäuser liegen in den Metropolen im Jahresvergleich zwischen 3,3 und 10,4 Prozent und damit deutlich höher als im bundesweiten Schnitt mit einem Minus von 2,2 Prozent.
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