Homeoffice, Coworking, hohe Mieten

Wohnen im Umland gefragt: Zahl der Pendler steigt


Wohnen im Umland gefragt: Zahl der Pendler steigt

Die Zahl der Pendler, die zum Arbeiten in die Stadt fahren, ist im vergangenen Jahr noch einmal deutlich gestiegen, wie das Bundesinstitut BBSR mitteilt. Besonders im Fall der Metropolen liegt das auch an den hohen Mieten.

Das Zahl der Pendler in Deutschland steigt laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) weiter. Im vergangenen Jahr – Stichtag 30. Juni – arbeiteten 20,59 Millionen Arbeitnehmer in einer anderen Gemeinde als sie wohnten – rund 110.000 mehr als im Vorjahr. Regional sind die Zahlen unterschiedlich.

Knapp sieben Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte pendelten von außerhalb in eine der 80 Großstädte, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 80.000.

Größtes Plus an Pendlern in Köln

München bleibt das wichtigste Ziel für Berufspendler: 458.400 der dort Beschäftigten lebten den amtlichen Zahlen zufolge 2024 außerhalb der Stadtgrenzen. Es folgen Frankfurt am Main (415.600), Berlin (398.900), Hamburg (396.300) und Köln (317.000). Den größten Zuwachs an Pendlern gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Köln (plus 11.200), gefolgt von Frankfurt am Main (plus 10.800), Berlin (plus 7.700) und Düsseldorf (plus 4.900). Die meisten neuen Pendler nach Köln kamen aus anderen Großstädten im Rheinland.

Der durchschnittliche einfache Arbeitsweg betrug im vergangenen Jahr 17,2 Kilometer und blieb damit gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. 7,23 Millionen Pendler legten mehr als 30 Kilometer zur Arbeit zurück (2023: 7,13 Millionen), 4,05 Millionen mehr als 50 Kilometer (2023: 3,96 Millionen) und 2,36 Millionen mehr als 100 Kilometer (2023: 2,28 Millionen).

Die längsten durchschnittlichen Pendeldistanzen wurden in den Landkreisen Märkisch-Oderland (27,4 Kilometer), Ludwigslust-Parchim (27,3 Kilometer) und Altmarkkreis Salzwedel (27,2 Kilometer) gemessen. Auch in Landsberg am Lech (26,7 Kilometer), Pfaffenhofen an der Ilm (26,5 Kilometer) und Dahme-Spreewald (26,1 Kilometer) sind die Arbeitswege überdurchschnittlich lang.

Investitionen in Homeoffice und Coworking nötig

"Rund 42 Prozent der Beschäftigten arbeiten inzwischen in Großstädten. Diese üben als Arbeitsmarktzentren eine enorme Anziehungskraft aus", sagte BBSR-Experte Thomas Pütz. Um die Belastungen durch den Pendelverkehr zu verringern, seien Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, sichere Radwege und Radschnellverbindungen sowie mehr Homeoffice- und Coworking-Angebote nötig.

Nach Daten des Ifo-Instituts liegt die Zahl aller Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice seit 2022 stabil bei etwa einem Viertel, die zumindest teilweise von zu Hause gearbeitet haben. Ein Trend zur Rückkehr ins Büro sei nicht erkennbar. Das liegt auch an den hohen Wohnungsmieten und Immobilienpreisen in den Zentren, wie zahlreiche Marktstudien zeigen.

BBSR-Statistik: Pendler in Deutschland

Die BBSR-Statistik erfasst Wohn- und Arbeitsorte zum 30.6.2024. Sie zeigt keine tatsächlichen Pendelhäufigkeiten oder genutzten Verkehrsmittel und enthält keine Daten zu Beschäftigten mit Wohnsitz im Ausland oder zu Pendelbeziehungen mit weniger als drei Personen. Die Daten kommen von der Bundesagentur für Arbeit und weisen für den Stichtag 34,34 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus. 


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Schlagworte zum Thema:  Miete , Wohnimmobilien , Immobilienkauf
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