Makler nutzen Digitalisierung als Nachfrage-Booster
Die Mehrheit (70 Prozent) der Makler verzeichnete im vergangenen Jahr eine Nachfrage nach Immobilien auf einem niedrigen Niveau. Etwa jeder fünfte Makler berichtet, dass die Nachfrage bis Ende 2023 angestiegen ist, und die Hälfte (52 Prozent) blickt optimistisch auf das Jahr 2024. Das zeigt eine Umfrage des Online-Portals ImmoScout24. Nur ein Drittel der Befragten äußerte sich neutral und nur etwa 15 Prozent sind pessimistisch gestimmt.
Makler: Die größten Herausforderungen 2023
Die größte Herausforderung der Makler – so sagen es in der Umfrage rund 77 Prozent – war im vergangenen Jahr die Anpassung der Preisvorstellungen auf Seiten der Eigentümer. Die versuchten lange Zeit an den zuvor marktüblichen Preisen festzuhalten. 61 Prozent geben außerdem an, dass die Suche nach liquiden Kaufinteressierten herausfordernd war. Dafür sind unter anderem qualitativ hochwertige Kontaktanfragen (Leads) nötig. Diese zu erhalten und so das Vermarktungspotenzial zu erhöhen, stellte rund 19 Prozent vor Herausforderungen. Eine höhere Sichtbarkeit und Reichweite nennen elf Prozent, zusätzliche Qualifikationen rund sechs Prozent.
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand und nach Einfamilienhäusern in den acht größten deutschen Metropolen erlebte im Schlussquartal 2023 allerdings wieder einen deutlichen Nachfragezuwachs, wie das ImmoScout24-Wohnbarometer zeigt. Diesen Trend bestätigt die aktuelle Umfrage unter den Maklern.
Immobilienkauf: Vorzeichen stehen 2024 gut
Die Vorzeichen für das Jahr 2024 stehen demzufolge gut: Angesichts der gesunkenen Inflationsrate und niedrigeren Bauzinsen stabilisieren sich die Rahmenbedingungen für die Marktbeteiligten. "Das Kaufinteresse kehrt zurück und ein Großteil der Makler blickt optimistisch auf das neue Jahr", sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24.
Florian Freytag-Gross, CEO des Maklerunternehmens Dahler & Company, ergänzt: "Nach einem Jahr, das von vielen Unwägbarkeiten geprägt war, agieren Eigentümer und Interessenten auch weiterhin zum Teil zurückhaltend. Dennoch sehen wir in einigen Märkten und Marktsegmenten, dass die Belebung deutlich zugenommen hat." Es sprechen laut Freytag-Gross viele Faktoren dafür, dass sich in den kommenden Monaten eine stärkere Dynamik zeigen wird.
Auch Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei Von Poll Immobilien, stellt fest, dass die Transkationen schon wieder zunehmen: Verkäufer und Käufer haben sich langsam an das Preis- beziehungsweise Zinsniveau gewöhnt. Außerdem steht ein größeres Immobilienangebot zur Verfügung." Es werde immer noch verhandelt, der Spielraum werde aber immer kleiner. "Klar ist, der Wunsch nach der eigenen Immobilie ist ungebrochen."
Digitalisierung als Nachfrage-Booster
Um die Nachfrage nach Immobilien trotz der angespannten Marktlage anzukurbeln, investierten 40 Prozent der befragten Makler verstärkt in die Digitalisierung des Geschäfts und 17 Prozent setzten auf den Einsatz neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI). Für jeweils 23 Prozent waren zudem die Themen (Daten-)Sicherheit und Transparenz sowie die Schulung des Personals wichtig.
Die aktuelle Online-Umfrage von ImmoScout24 fand im Zeitraum vom 11. bis 17. Januar unter 509 deutschen Maklerinnen und Maklern in Deutschland statt.
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