Heizkosten steigen drastisch: Wo es Sparpotenzial gibt
Die durchschnittlichen Heizkosten in Deutschland steigen im laufenden Jahr für eine mit Erdgas beheizte 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus um 15 Prozent auf zirka 1.180 Euro gegenüber dem Vorjahr, berichtet die gemeinnützige Gesellschaft co2online im "Heizspiegel 2025".
Bei Fernwärme prognostizieren die Experten einen Anstieg von zwei Prozent auf 1.245 Euro, bei Heizöl um drei Prozent auf 1.055 Euro. Teurer werde auch das Heizen mit Holzpellets (plus 20 Prozent auf 740 Euro) und Wärmepumpen (plus fünf Prozent auf 715 Euro). Hauptursachen für die Anstiege sind den Angaben zufolge höhere Energiepreise und der kalte Winter zu Jahresbeginn.
Durchschnittliche Heizkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung im Mehrfamilienhaus:
- Erdgas 2021 bis 2025: 740 Euro, 1.520 Euro, 1.220 Euro, 1.030 Euro, 1.180 Euro
- Heizöl 2021 bis 2025: 790 Euro, 1.230 Euro, 1.045 Euro, 1.030 Euro, 1.055 Euro
- Fernwärme 2021 bis 2025: 825 Euro, 945 Euro, 1.210 Euro, 1.225 Euro, 1.245 Euro
- Wärmepumpe 2021 bis 2025: 855 Euro, 1.205 Euro, 835 Euro, 680 Euro, 715 Euro
- Holzpellets 2021 bis 2025: 530 Euro, 965 Euro, 770 Euro, 615 Euro, 740 Euro
Heizkosten senken: Hydraulischer Abgleich als Option
Neun von zehn Haushalten könnten ihre Kosten im Schnitt um etwa 400 Euro pro Jahr senken, erklärte co2online. In vielen Haushalten bleibe bereits einfaches Sparpotenzial ungenutzt. "Allein durch die richtige Einstellung der Raumtemperatur und der Heizkurve, das korrekte Stoßlüften bei heruntergedrehter Heizung und einen reduzierten Warmwasserverbrauch ließen sich kurzfristig bis zu zehn Prozent Energie sparen", hieß es.
Noch effektiver seien technische Lösungen wie ein hydraulischer Abgleich, ein Pumpentausch oder die Dämmung von Heizungsrohren. Die höchsten Einsparungen lassen sich nur durch umfangreichere Investitionen erzielen: etwa durch den Austausch von Fenstern, eine Dämmung der Gebäudehülle oder den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.
Gas und Öl: Heizkosten steigen um das Dreifache
Die Beratungsgesellschaft geht davon aus, dass die Heizkosten weiter steigen werden, wegen der allgemeinen Preissteigerung und der Entwicklung der einzelnen Energieträger. Die Kosten beim Heizen mit Gas und Öl würden am stärksten steigen. "In 20 Jahren werden sie etwa dreimal so hoch sein wie heute", schätzen die Experten. Darauf deuten Prognosen auf Basis des Heizspiegels und der Berechnungen des Ariadne-Projekts hin.
Demnach verursacht ein unsaniertes Einfamilienhaus mit Gasheizung über einen Zeitraum von 20 Jahren Heizkosten in Höhe von rund 120.000 Euro. Durch eine energetische Modernisierung und den Wechsel zu einer Wärmepumpe sinken die Kosten im gleichen Zeitraum auf etwa 16.000 Euro. Als Ursachen nennen die Experten unter anderem den steigenden CO2-Preis, höhere Netzentgelte und strukturelle Marktveränderungen.
Bei Fernwärme und Holzpellets sei in den nächsten 20 Jahren mit einer Verdoppelung der Preise zu rechnen. Am günstigsten entwickeln sich laut der co2online-Prognose die Kosten beim Heizen mit Wärmepumpen. "Hier wirken bessere politische Rahmenbedingungen und eine steigende Stromproduktion aus erneuerbaren Energien kostendämpfend."
co2online-Heizspiegel
Der Heizspiegel für Deutschland wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online erstellt und herausgegeben. Er informiert Verbraucher seit 2004 über Sparpotenziale rund ums Heizen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Partner des Heizspiegels ist der Deutsche Mieterbund (DMB). Verbraucher können mit dem interaktiven Online-Tool den Heizenergieverbrauch und die Heizkosten prüfen und individuelle Spartipps erhalten.
Zum interaktiven Online-Heizkostenrechner
Das könnte Sie auch interessieren:
Hydraulischer Abgleich: Pflicht, Fristen & Förderung
CO2-Preis: Mehrkosten für unsanierte Gebäude bis 2040
Gasspeicherumlage: Geplante Entlastungen bei Energiepreisen
Wärmepumpe erstmals an der Spitze der verkauften Heizungen
-
Videoüberwachung im Mehrfamilienhaus: die Rechtslage
993
-
Befristeter Mietvertrag: Darauf sollten Vermieter achten
988
-
Untervermietung: Was der Vermieter dulden muss und was nicht
954
-
Abschaffung der Weiterbildungspflicht für Immobilienverwalter?
7621
-
Jahresabrechnung nach Verwalterwechsel
6921
-
Umsatzsteuer in der Nebenkostenabrechnung bei Gewerbemiete
672
-
Schönheitsreparaturen: Zulässige und unzulässige Klauseln für Renovierungen im Mietvertrag
638
-
Wertsicherungsklausel im Gewerbemietvertrag
636
-
Verwaltungskostenpauschale 2023: Kostenmiete steigt mit Tabelle
623
-
Betriebskostenvorauszahlung: Das gilt bei Anpassungen
606
-
Weiterbildungspflicht abschaffen oder nicht?
02.12.2025
-
Höhe, Fälligkeit und Zahlung der Mietkaution
01.12.2025
-
Anlage und Verzinsung der Mietkaution
01.12.2025
-
Mietkaution in der Steuererklärung
01.12.2025
-
Mieter zahlt Mietkaution nicht – was tun?
01.12.2025
-
Mietkaution während und nach der Mietzeit
01.12.2025
-
Mietkaution: Mietvertrag als Grundlage
01.12.2025
-
Weihnachtsdeko im Advent: Das gilt rechtlich
28.11.2025
-
Ankündigung der Mieterhöhung: Was Vermieter beachten müssen
25.11.2025
-
Begründung der Mieterhöhung: So wird sie rechtens erklärt
25.11.2025