Die Immobilienbranche auf Social Media

In vielen Wirtschaftsbereichen profilieren sich Influencer. Auch in der Immobilienwirtschaft ist diese Entwicklung angekommen. Hier tut sich insbesondere der Berufszweig der Makler hervor. Doch es gibt auch in anderen Marktsegmenten Akteure, die aus der Masse der Social-Media-Nutzer hervorstechen.

Kennen Sie eigentlich Pamela Reif? Täglich schwitzen mehrere Hunderttausend Menschen auf Anweisung der deutschen Influencerin für Fitness. Über ihren Youtube-Kanal erreicht sie mehr als 9,5 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Auf Instagram hat sie ebenfalls über neun Millionen Follower. Damit gilt sie derzeit als eine der reichweitenstärksten deutschen Influencerinnen. Ihre Videos werden innerhalb weniger Tage viele hunderttausend Mal angeklickt.

Immobilienwirtschaft: Makler geben den Takt vor

Auch in der Immobilienwirtschaft ist die Entwicklung inzwischen angekommen – obwohl sie längst weniger rasant ist als in vielen anderen Bereichen. Ein Berufszweig der Immobilienwirtschaft hat die sozialen Medien schon frühzeitig für sich erobert. Immer mehr Makler erreichen Spitzenreichweiten mit ihren Auftritten bei Instagram und Co. Auch in Deutschland muss man nicht lange nach Influencern im Maklersegment suchen. Fabian Fröhlich, Mitgründer der Immobilien-Plattform 7 Plus Club, zählt zum Beispiel mehr als 100.000 Follower bei Instagram. "Man kann die Reichweite natürlich auch monetarisieren in Form von Kooperationen. Das ist sicherlich ein guter Cashflow-Kanal. Ich habe darauf aber ehrlich gesagt nicht so wirklich Lust", meint der Immobilienunternehmer.

Prominente Vorbilder finden sich vor allem in den USA. Jason Oppenheim, Gründer der Oppenheim Group, erreicht zum Beispiel über 1,3 Millionen Follower bei Instagram, seine Oppenheim Group selbst schafft es auf mehr als 500.000 Follower. Reichweite ist zu einer Art Währung geworden. Viele Unternehmen messen ihre kommunikativen Erfolge inzwischen in Schlüsselkennzahlen. Sie achten auf Faktoren wie Engagement Rate, Impressions oder die Anzahl an Likes und Kommentaren.

B2B-Bereich tut sich noch schwer

Im Business-to- Business-Bereich der Immobilienwirtschaft sucht man aber deutlich länger nach erfolgreichen Unternehmenskanälen auf Social Media. "Wir beobachten, dass Immobilien-Influencer ohne professionellen immobilienwirtschaftlichen Background teilweise viel höhere Reichweiten generieren als Immobilienakteure oder sogar Immobilienunternehmen. Wir als Immobilienbranche kommunizieren eben viel unter uns und lassen den Nutzer außen vor", erklärt Anaïs Cosneau, Mitgründerin der auf Social Media bekannten Wissensplattform Happy Immo Club, das Phänomen.

Und auch Dario Markoc, Admin des bekannten Instagram-Profils "immo_memes", beobachtet diese Entwicklung: "Influencer scheinen verschrien zu sein. Wir befinden uns in einer konservativen Branche, in der die meisten Unternehmen das Potenzial der sozialen Medien noch nicht erkannt haben."

Dies ist ein Auszug des Titelthemas "Immobilien-Influencer: Fokus Social Media" aus der Ausgabe 05/2023 des Fachmagazins "Immobilienwirtschaft".