Property Manager stellen standarisierten Leistungskatalog vor

Einheitliche Marktstandards waren im Property Management bisher Fehlanzeige. Viele individuelle Regelungen und ein nicht klar definiertes Berufsbild haben häufig zu falschen Erwartungen geführt. Ein zentraler Katalog mit acht Leistungsmodulen soll Transparenz zwischen Kunden und Verwaltern schaffen.

Was im Asset- und im Facility-Management schon länger existiert, ist im Property Management brandneu: Unternehmensübergreifende Standards für die unterschiedlichen Aufgaben von Verwaltern. Der sogenannte "BAMBI – Circle of Real Estate", eine Initiative mehrerer Property Manager, hat in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) erstmals ein einheitliches Leistungsverzeichnis für die Branche entwickelt. Ziel ist es, Transparenz zwischen Kunden und Verwaltern zu schaffen und Interpretationsdifferenzen zu vermeiden. Das Berufsbild des Property Managers soll gleichzeitig geschärft werden.

Der Katalog zielt vor allem auf Gewerbeimmobilien, insbesondere Büro und Einzelhandel, ab. Eine Anwendung für Wohnobjekte ist den Verfassern des Leistungsverzeichnisses Property Management (LVPM) zufolge grundsätzlich denkbar, es müssten aber dann einige Punkte angepasst werden.

Leistungsverzeichnis: Acht Module des Property Managements

"Unser Leistungsverzeichnis definiert zentrale Standards für den Workflow und hilft nicht zuletzt bei der Preisfindung", sagt Markus Franz, Senior Manager bei der Beratungsgesellschaft Bell Management Consultants (BMC) und Leiter des Projekts. Bislang bestand das Property Management aus vielerlei individuellen Regeln, die jedes Unternehmen für sich aufgestellt hatte.

Der Katalog umfasst acht Module des Property Managements:

  • die Auftragsannahme (Onboarding)
  • das kaufmännische und technische Property Management
  • das Datenmanagement und Reporting
  • die Unterstützung bei Vermietungen und Verkäufen
  • die Vertragsbeendigung (Offboarding)
  • einen Exkurs zu Nachhaltigkeitskriterien

Die Leistungen werden unterschieden in Grundleistungen, optionale Leistungen und Sonderleistungen, um von vorneherein deutlich zu machen, welche Leistung als Standard gilt und welche gesondert vergütet werden soll.

"Die neu geschaffene Transparenz hilft, Interpretationsdifferenzen zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern zu vermeiden und schafft eine Vergleichbarkeit am Markt, anhand derer die Property-Management-Leistungen zukünftig genauer evaluiert werden können", erklärt Dr. Ralf Lehmann, Geschäftsführer von Apleona Real Estate, eines der Unternehmen, das im Rahmen der Initiative zu den Verfassern des Leistungsverzeichnisses gehört.

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