Bewerber machen nicht nur gute Erfahrungen
Candidate Experience bezieht sich auf das Erleben eines Kandidaten während des Bewerbungsprozesses. Sie erfasst die Erfahrungen vom ersten Kontakt bis zum Arbeitsbeginn im neuen Unternehmen (mehr zum Thema "Candidate Experience"). Für die Studie von Softgarden wurde sie anhand der drei Dimensionen "Prozessqualität", "emotionales Erleben" und "Passung zur Unternehmens- und Arbeitgebermarke" untersucht. 1.104 Personen wurden dafür online befragt.
Mit der Prozessqualität zeigen sich insgesamt 52 Prozent der Befragten nicht zufrieden. Im Detail fanden 51 Prozent ihren Bewerbungsprozess nutzerfreundlich, 50 Prozent empfanden den zeitlichen Rahmen als angemessen. 46 Prozent der Befragten halten die angewendeten Verfahren für sinnvoll und 45 Prozent empfanden den Prozess als Ganzes nachvollziehbar.
Negative Gefühle während der Bewerbung
Das emotionale Erleben – also die Vermittlung eines positiven Gefühls während des Bewerbungsprozesses – scheint die größte Herausforderung für Arbeitgeber zu sein. 63 Prozent der Befragten erlebten den Bewerbungsprozess auf emotionaler Ebene als negativ. Aber immerhin auch 43 Prozent fühlten sich wertgeschätzt und 41 Prozent gut aufgehoben. Dagegen hatten aber auch nur 36 Prozent das Gefühl, dass individuell auf sie eingegangen wurde, und nur 29 Prozent fühlten sich so behandelt, als seien sie Kunden des Unternehmens.
Auch bei der „Passung zur Unternehmens- und Arbeitgebermarke“ gibt es noch Verbesserungsbedarf. Derzeit ist knapp die Hälfte der befragten Bewerber (47 Prozent) der Ansicht, dass ihnen vermittelt wurde, wofür das Unternehmen steht. Darüber hinaus schaffen es nur 40 Prozent der Unternehmen, zu transportieren, was sie als Arbeitgeber bieten. Leidglich 38 Prozent der Befragten sagen, dass ihr Bewerbungserlebnis frei von Widersprüchen war.
Persönliche Kontakte zum Bewerber optimieren
Wie die Studie weiter aufzeigt, sind sowohl die persönlichen Kontaktpunkte von Unternehmensvertretern und Bewerbern wie Kontakte auf Informationsveranstaltungen an Universitäten oder bei Recruiting-Events als auch die unpersönlichen Kontaktpunkte wie auf der Unternehmenswebseite oder Auftritte in Online-Stellenbörsen ausbaufähig. Dabei schätzen die Befragten die persönlichen Kontaktpunkte auf Jobmessen, an Unis und auf Recruiting-Events am wichtigsten ein, weisen ihnen aber auch die schlechteren Erlebniswerte zu.
Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie darauf achten sollten, dass alle Mitarbeiter, mit denen Bewerber in Kontakt kommen, ein konsistentes Unternehmensbild vermitteln.
Bewerber sprechen über ihre Candidate Experience
Wie wichtig eine gute Candidate Experience ist, bestätigen die weiteren Studienergebnisse: 91 Prozent der Bewerber sprechen über ihre Erlebnisse im Bewerbungsprozess. 82 Prozent geben ihre Erfahrungen im persönlichen Gespräch weiter. 46 Prozent teilen diese darüber hinaus über Social Media (19 Prozent) oder Arbeitgeber-Portale (27 Prozent) einem weiteren Personenkreis mit.
Welchen Einfluss die mitgeteilten Erlebnisse auf Andere haben, ist laut den Studienautoren insbesondere dann hoch, wenn die Arbeitgebermarke noch relativ unbekannt ist. Ihr Fazit: "Eine gute Candidate Experience ist demnach auch eine Möglichkeit für unbekanntere Marken, das Bild als (Arbeitgeber-)marke zu prägen."
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