60.000 Wohnungen in der Schublade: Baustopp bei Vonovia

Immobilienriese Vonovia hat 60.000 neue Wohnungen fertig geplant, baut sie aber nicht, bis es sich wieder rentiert – wegen hoher Zinsen und Kosten werde vorerst darauf verzichtet, heißt es.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia verzichtet nach eigenen Angaben wegen hoher Zinsen und Kosten vorerst auf den Bau Zehntausender neuer Wohnungen. "Bei uns liegen Planungen für insgesamt 60.000 Wohnungen in der Schublade", sagte Vorstandschef Rolf Buch den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Vonovia: Millionen Wohnungen fehlen schon jetzt

"Wir machen alles fertig bis zum Baurecht. Und hoffen, dass sich Bauen bald wieder lohnt und rechnet. Dann wollen wir sofort wieder bauen", so der Vonovia-Chef. Aus Sicht von Buch fehlen in Deutschland derzeit mehr als eine Million Wohnungen. "Meine Schätzung ist: Wir brauchen 700.000 Wohnungen pro Jahr – auch wegen der zunehmenden Zuwanderung." Das Problem seien also nicht eine Million Wohnungen, sondern in sehr kurzer Zeit mehrere Millionen Wohnungen, die fehlten.

Bereits im Februar 2023 teilte der Konzern mit, in diesem Jahr keinen Beginn von Neubauprojekten zu planen. Damals konnte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl zur Anzahl der betroffenen Projekte keine Angaben machen. Man müsse abwarten, bis wieder Kapital zu akzeptabler Verzinsung zur Verfügung stehe oder eine entsprechende Förderung Bauen ermögliche, so Riedl. Wenn die Rahmenbedingungen auf dem Kapitalmarkt wieder ins Lot kämen, sei man vorbereitet und könne die Projekte umsetzen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Lineare AfA: Steuervorteile beim Mietwohnungsbau ab Januar

Förderung ohne Effekt: Wieder weniger genehmigte Wohnungen

dpa