Podcast Shifting Minds: Scope-3-Emissionen der Autobahn

Oliver Krenz leitet das Nachhaltigkeitsprogramm eines Unternehmens mit immensem CO2-Fußabdruck: Der Autobahn GmbH des Bundes. Im Podcast spricht er über seinen Werdegang und darüber, wie das bundeseigene Unternehmen seine Scope-3-Emissionen reduzieren will.

Ob Japan, Brasilien, USA, Kanada oder Israel: Oliver Krenz ist in seiner ersten Karriere als klassischer Musiker in verschiedenen Orchestern viel herumgekommen. Nicht weniger bewegend ist sein heutiger Job als Leiter des Nachhaltigkeitsprogramms der Autobahn GmbH. Die Soft Skills aus seiner musikalischen Ausbildung - Zielstrebigkeit, Kreativität und Lösungsorientierung - sind auch im Nachhaltigkeitsmanagement unverzichtbar. Zum Nachhaltigkeitsmanagement kam Oliver durch seine Masterarbeit in Europäischer Politik über das Pariser Klimaabkommen.

Scope-3-Emissionen oder Klimapolitik als Quartett

Wäre die Klimapolitik ein Quartett, dann hätte Olivers Arbeitgeber gute - oder sehr schlechte - Karten. Die Autobahn GmbH liegt an der Grenze zwischen zwei der emissionsintensivsten Wirtschaftssektoren: dem Verkehr und dem Baugewerbe. Entsprechend hoch sind die Gesamtemissionen. Trotzdem sagt Oliver zu den Klimazielen: „Bundeseigene Unternehmen sollten eigentlich Vorreiter sein, Stichwort Verantwortung. Wir fragten uns also: Wie werden wir dieser Verantwortung gerecht?“

Kein leichtes Unterfangen, denn rund 98 Prozent der Emissionen der Autobahn stammen aus der Nutzung und dem Bau. Sie fallen damit unter Scope 3 - ein Bereich, der schwer beeinflussbar scheint. Der Weg zur Klimaneutralität bis 2045 stellt vor allem mit Blick auf ältere Fahrzeugmodelle und deren CO2-Emissionen eine große Herausforderung dar: „Onkel Werner wird auch dann noch mit seinem Oldtimer über die Autobahn fahren, wenn längst keine Autos mit Dieselmotor mehr verkauft werden“, sagt Oliver. Dennoch gibt es Ansatzpunkte zur Emissionsreduktion, wie zum Beispiel den Ausbau von Ladestationen. Dieser wirke zwar nur indirekt, schafft aber Anreize, sich für die klimafreundlichere E-Mobilität zu entscheiden.

Von ISO 14001 zu aktuellen Standards

Gegenüber jemandem, der schon vor vielen Jahren Nachhaltigkeitsmanagement studiert hat, sieht sich Oliver nicht im Nachteil. Dieses verändere sich ohnehin ständig. So erfordere etwa der Übergang von ISO 14001 zu aktuellen Standards wie CSRD, LKSG und EU-Taxonomie kontinuierliche Weiterbildung und die Fähigkeit, sich mit komplexen Regelwerken auseinanderzusetzen.

Ein Problem, das die meisten Nachhaltigkeitsmanager eint, ist laut Oliver, dass Umweltdaten in den Unternehmen oft noch nicht verfügbar sind. Im Vergleich etwa zu Informationen über soziale Faktoren gebe es hier Nachholbedarf.

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