Rn. 2125

Stand: EL 170 – ET: 01/2024

(1) Allgemeines

Beim Gesamtsozialversicherungsbeitrag (Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung) ist zu unterscheiden wie folgt:

 
ArbG-Anteil Steuerfrei nach § 3 Nr 62 S 1 EStG (R 3.62 Abs 1 S 1 LStR 2023; BFHE 164, 226; BFH BStBl II 1992, 443; FG Mchn EFG 1990, 621 rkr)
ArbN-Anteil StPfl Arbeitslohn (BFH BStBl II 2007, 579; 2008, 58; BFH/NV 2004, 1263); daher sind auch nachentrichtete ArbN-Anteile stpfl Arbeitslohn (BFH BStBl II 1992, 443; BFH BStBl II 2008, 58; s Rn 2143).
 

Rn. 2126

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(2) Rentenversicherung

Wer rentenversicherungspflichtig ist, bestimmt sich nach §§ 13 SGB VI (Versicherungspflicht kraft Gesetz), § 4 SGB VI (Versicherungspflicht auf Antrag) . § 5 SGB VI zählt auf, wer versicherungsfrei ist und § 6 SGB VI, wer auf Antrag sich befreien lassen kann. § 7 SGB VI betrifft die freiwillige gesetzliche Rentenversicherung.

 

Rn. 2126a

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Übersicht über die Beitragsbemessungsgrenzen (BBG) für die allgemeine und die Knappschaft Rentenversicherung (§§ 159, 275a SGB VI, Anl 2a SGB VI). Für die Arbeitslosenversicherung gelten die Werte der allgemeinen Rentenversicherung (§ 341 Abs 4 SGB III):

 
Jahr Allgemeine Rentenversicherung West (in EUR) Allgemeine Rentenversicherung Ost (in EUR) Knappschaft Rentenversicherung West (in EUR) Knappschaft Rentenversicherung Ost (in EUR)
2010 66 000 55 800 81 600 68 400
2011 66 000 57 600 81 000 70 800
2012 67 200 57 600 82 800 70 800
2013 69 600 58 800 85 200 72 600
2014 71 400 60 000 87 600 73 800
2015 72 600 62 400 89 400 76 200
2016 74 400 64 800 91 800 79 800
2017 76 200 68 400 94 200 84 000
2018 78 000 69 600 96 000 85 800
2019 80 400 73 800 98 400 91 200
2020 82 800 77 400 101 400 94 800
2021 85 200 80 400 104 400 99 000
2022 84 600 81 000 103 800 100 200
2023 87 600 85 200 107 400 104 400
 

Rn. 2126b

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ArbG-Zuschüsse an AG-Vorstandsmitglieder zur freiwilligen Weiterversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung oder einem Versorgungswerk sind nicht nach § 3 Nr 62 S 1 EStG steuerfrei (BFH BStBl II 2014, 124, H 3.62 LStH 2023). Auch s Rn 2155.

 

Rn. 2127

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(3) Krankenversicherung/Pflegeversicherung

Zu unterscheiden sind 3 Personengruppen:

 
Fallgruppe Erläuterung dazu
ArbN ist pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung/Pflegeversicherung s Rn 2128
ArbN ist freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung/Pflegeversicherung versichert s Rn 2129–2130
ArbN ist privat versichert in der Krankenversicherung/Pflegeversicherung s Rn 2131–2137
 

Rn. 2127a

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Zusammenspiel zwischen Krankenversicherung und Pflegeversicherung:

 
Tatbestand in der Krankenversicherung Rechtsfolge für die soziale Pflegeversicherung
ArbN ist pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung ArbN ist auch pflichtversichert in der Pflegeversicherung (§ 20 Abs 1 S 1 SGB XI)
ArbN ist freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ArbN ist auch pflichtversichert in der Pflegeversicherung (§ 20 Abs 3 SGB XI)
ArbN ist privat versichert in der Krankenversicherung ArbN muss sich auch in der Pflegeversicherung privat versichern (§ 23 SGB XI)
 

Rn. 2128

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Gesetzlich kranken-/pflegeversicherungspflichtiger ArbN: Beitragsanteile und Zuschüsse des ArbG zu dessen gesetzlicher Krankenversicherung und Pflegeversicherung sind steuerfrei, soweit der ArbG zur Tragung der Beiträge verpflichtet ist (§ 249 SGB V; R 3.62 Abs 2 Nr 1 S 1 LStR 2023). Nach § 249 Abs 1 SGB V trägt der ArbG die Hälfte der Beiträge aus dem Arbeitsentgelt nach dem allgemeinen oder ermäßigten Beitragssatz, im Übrigen tragen die Beschäftigten die Beiträge. Für geringfügig Beschäftigte gilt die Sonderregelung nach § 249b SGB V (§ 249 Abs 1 S 2 SGB V). Der Zusatzbeitrag nach § 242 SGB V und der Beitragszuschlag für Kinderlose nach § 55 Abs 3 SGB XI wird allein vom ArbN getragen und kann deswegen nicht vom ArbG steuerfrei erstattet werden.

 

Rn. 2129

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Freiwillig gesetzlich versicherter ArbN: Zuschüsse des ArbG zu seiner gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung oder privaten Pflegepflichtversicherung sind steuerfrei, soweit der ArbG nach § 257 Abs 1 SGB V (Krankenversicherung) und nach § 61 Abs 1 SGB XI (Pflegeversicherung) zur Zuschussleistung verpflichtet ist (R 3.62 Abs 2 Nr 2 S 1 LStR 2023). Nach § 257 Abs 1 SGB V erhalten freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherte Beschäftigte, die nur wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze (s Rn 2136) versicherungsfrei sind, vom ArbG als Beitragszuschuss den Betrag, den der ArbG entsprechend § 249 Abs 1 oder 2 SGB V bei Versicherungspflicht zu tragen hätte (§ 257 Abs 1 S 1 SGB V). Bestehen innerhalb desselben Zeitraums mehrere Beschäftigungsverhältnisse, sind die beteiligten ArbG anteilig nach dem Verhältnis der Höhe der jeweiligen Arbeitsentgelte zur Zahlung dieses Beitragszuschusses verpflic...

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