Rz. 5a

Somit gilt § 13 UmwStG für die Seitwärtsverschmelzung von Schwestergesellschaften[1] (auf die die Verzichtsmöglichkeit (Rz. 5) zuvorderst abzielt) unabhängig davon, ob weitere Anteile an die gemeinsame(n) Muttergesellschaft(en) ausgereicht werden.[2] Zu Wertverschiebungen Rz. 10ff., zum Ansatz des gemeinen Werts und zur Buchwert- bzw. Anschaffungskostenfortführung in diesen Fällen Rz. 70ff.

 

Rz. 6

Demgegenüber ist bei der Aufwärtsverschmelzung einer Tochter- auf eine Muttergesellschaft[3] für die übernehmende Muttergesellschaft nicht § 13 UmwStG, sondern § 12 UmwStG anzuwenden.[4] Für weitere Anteilseigner (Muttergesellschaften) der übertragenden Tochtergesellschaft gilt freilich § 13 UmwStG.

 

Rz. 7

Die Abwärtsverschmelzung einer Mutter- auf ihre Tochtergesellschaft[5] ist wiederum von § 13 UmwStG erfasst;[6] nach m. E. zutreffender Auffassung auch dann, wenn die Anteilseigner der Muttergesellschaft die bislang von ihr gehaltenen Tochtergesellschafts-Anteile erwerben. Der BFH hat zwar entschieden, dass (i) die Tochtergesellschafts-Anteile auch dann zu den übergehenden Wirtschaftsgütern i. S. d. § 11 UmwStG zählen und (ii) auf die erwerbenden Anteilseigner abzustellen ist, soweit § 11 Abs. 2 Nr. 1 und 2 UmwStG weitere Anforderungen an die übernehmende Körperschaft stellen.[7] Daraus ist m. E. zutreffend aber nicht zu folgern, dass für Körperschaften als Anteilseigner nun § 12 UmwStG gölte.[8] Ein möglicherweise bestehendes Konkurrrenzverhältnis ist aufgrund seiner Zwecksetzung zugunsten von § 13 UmwStG aufzulösen, da § 13 UmwStG die stillen Reserven in den Anteilen an der übertragenden und nicht an der übernehmenden Körperschaft im Blick hat.[9]

[6] BMF v. 11.11.2011, IV C 2 – S 1978-b/08/10001, BStBl I 2011, 1314, Rz. 13.01, Rz. 11.19; Dötsch/Werner, in Dötsch/Pung/Möhlenbrock, Die Körperschaftsteuer, § 13 UmwStG Rz. 7; Neumann, in Rödder/Herlinghaus/van Lishaut, UmwStG, 3. Aufl. 2019, § 13 UmwStG Rz. 18; Schmitt, in Schmitt/Hörtnagl, UmwG, UmwStG, 9. Aufl. 2020, § 13 UmwStG Rz. 12.
[8] Dötsch/Stimpel, in Dötsch/Pung/Möhlenbrock, Die Körperschaftsteuer, § 11 UmwStG Rz. 93c; Rödder, in Rödder/Herlinghaus/van Lishaut, UmwStG, 3. Aufl. 2019, § 12 UmwStG Rz. 69, Rz. 73f.; Schmitt, in Schmitt/Hörtnagl, UmwG, UmwStG, 9. Aufl. 2020, § 13 UmwStG Rz. 12; s. a. BMF v. 11.11.2011, IV C 2 – S 1978-b/08/10001, BStBl I 2011, 1314, Rz. 13.01, Rz. 11.19; kritisch Neumann, in Rödder/Herlinghaus/van Lishaut, UmwStG, 3. Aufl. 2019, § 13 UmwStG Rz. 19; a. A. Breier, StuB 2019, 278, 283; Micker/Kühn, Ubg 2020, 196, 200 (mit der Folge einer zwingenden Wertverknüpfung (§ 12 UmwStG Rz. 6) und der Anwendung von § 2 Abs. 1 UmwStG).
[9] Rödder, in Rödder/Herlinghaus/van Lishaut, UmwStG, 3. Aufl. 2019, § 12 UmwStG Rz. 73f.; Schmitt, in Schmitt/Hörtnagl, UmwG, UmwStG, 9. Aufl. 2020, § 13 UmwStG Rz. 37.

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