Themen der Europäischen Arbeitsforschungstagung Beyond Work

Anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft richtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 21. und 22. Oktober die europäische Arbeitsforschungstagung "Beyond Work 2020" aus. Die Veranstaltung findet sowohl vor Ort in Bonn als auch virtuell statt.

Was bedeutet der Wandel der Arbeit für den Menschen? Wie können Unternehmen ihre Beschäftigten bestmöglich darauf vorbereiten? Und wie reagieren die einzelnen europäischen Länder auf den Veränderungsprozess? Am 21. und 22. Oktober 2020 kommen Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Politik, Forschung, Wirtschaft und der Sozialpartner bei der Konferenz "Beyond Work 2020" im World Conference Center in Bonn sowie online zusammen, um Fragen wie diese zu diskutieren und sich auszutauschen, zu vernetzen und voneinander zu lernen.

Prominente Experten diskutieren Zukunft der Arbeit

An beiden Konferenztagen finden parallele Sessions in sieben Themenbereichen statt, die von prominenten Experten geleitet werden. Mit dabei sind beispielsweise Professor Dr. Wilhelm Bauer, Leiter des Fraunhofer IAO, Professor Dr. Hubert Ertl, Forschungsdirektor des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Professorin Dr. Beate Beermann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Dr. Susanne Kadner von der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (Acatec), Professorin Dr. Verena Nitsch von der RWTH Aachen und Professorin Dr. Simone Kauffeld von der TU Braunschweig. 

Beyond Work 2020: Parallele Sessions in sieben Themenbereichen

Im Themenbereich "Gesundheit und Prävention" geht es unter anderem um digitale Hilfsmittel und künstliche Intelligenz (KI) im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Außerdem werden alternative Arbeitskonzepte und neue Erkenntnisse zur Arbeitsgesundheit diskutiert, beispielsweise die Frage, inwiefern ein höherer Grad an Selbstbestimmung oder eine ausgewogenere Work-Life-Balance die Gesundheit positiv beeinflussen.  

Im Themenbereich "Vernetztes Arbeiten" wird aufgezeigt, welche Auswirkungen neue Geschäftsmodelle und die Zusammenarbeit in komplexen Netzwerken auf bestehende Abläufe in Betrieben haben. Es soll darüber diskutiert werden, wie angesichts der damit einhergehenden Transformationsprozesse Strukturen, Werkzeuge und Modelle so gestaltet werden können, dass sowohl Unternehmen als auch ihre Beschäftigten von diesen profitieren.

Im Themenbereich "Mensch und Maschine" geht es um Fragen wie: "In welchen Bereichen, für welche Tätigkeiten, bei welchen Prozessschritten ist der Mensch unersetzlich? Wo werden Maschinen schon bald autonom arbeiten? Wie können sich Mensch und Maschine mit ihren jeweiligen Kompetenzen optimal ergänzen?"

Im Themenbereich "Interaktionsarbeit" diskutieren die Teilnehmenden, welche Auswirkungen die Integration neuer Technologien wie KI und die Eröffnung neuer Tätigkeitsfelder auf die Interaktionsarbeit haben. Dabei wird nicht nur die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden in den Fokus gerückt, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb des Betriebs.

Im Themenbereich "Partizipation und Führung" wird gezeigt, welche Chancen flache Hierarchien und demokratische Strukturen im Arbeitszusammenhang eröffnen, aber auch, welche Herausforderungen bei der Veränderung oder Auflösung klassischer Rollen bewältigt werden müssen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei die Rollen der verschiedenen Sozialpartner sowie deren Zusammenspiel. Anhand vieler konkreter Beispiele wird deutlich, wie Transformationsprozesse im Rahmen des Change Managements gestaltet werden können und was Organisationsentwicklung im digitalen Wandel bedeutet.

Im Themenbereich "regionaler und globaler Wandel" geht es insbesondere um die Herausforderungen für die regionale Vernetzung und konkret um die Frage, wie in regionalen Zusammenhängen gute Bedingungen für Innovation durch Kooperation geschaffen werden können. Wie können auch lokale Akteure gezielt durch den Aufbau sinnvoller und tragfähiger Netzwerke gestärkt werden?

Im Themenbereich "Kompetenzmanagement" tauschen sich die Teilnehmenden darüber aus, wie der Berufsalltag sowie Aus- und Weiterbildungsangebote aussehen müssen, damit Kompetenzen über die gesamte Erwerbsbiografie hinweg auf- und ausgebaut werden können. Dabei geht es auch um die Frage, wie Erfahrungswissen gesichert und weitergegeben werden kann und wie die wertvollen Kenntnisse von erfahrenen Kräften in alternativen Beschäftigungsfeldern (Stichwort "zweite Karrieren") im Unternehmen gehalten werden können. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Themenbereichs liegt auf dem Einsatz moderner Lernformate sowie Virtual und Augmented Reality in der Ausbildung und beim berufsbegleitenden Lernen.

Aussteller präsentieren sich in virtuellem Forum

Begleitend zur Veranstaltung präsentieren sich rund 80 Aussteller in einem virtuellen Forum: Teilnehmende können sich in ein Tool einwählen, in dem die Aussteller Projekte und Lösungen rund um das zentrale Thema "Arbeitswelten der Zukunft" multimedial präsentieren. Hier können sich die Besucherinnen und Besucher ebenso wie in einer realen Ausstellung von Projekt zu Projekt bewegen, um sich ein Bild von den aktuellsten Innovationen, Forschungsansätzen und Best-Practice-Beispielen zu machen.


Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie hier.


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