Ein sauberer und unbestechlicher öffentlicher Dienst ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Erfüllung staatlicher Aufgaben. Korruption bewirkt nachhaltig einen Verlust an Vertrauen in die Unparteilichkeit der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben durch die Verwaltung und in die Integrität der den Staat repräsentierenden Institutionen und Personen. Ziel muss es daher sein, willkürliche Vergabeverfahren und intransparente Entscheidungsprozesse zu verhindern. Darüber hinaus sollen Bürger nicht veranlasst werden, zusätzliche Leistungen für Dienste aufzubringen, auf die sie einen Rechtsanspruch haben. Weiter sollen Bürger, die solche zusätzlichen Leistungen nicht aufbringen können, keinen Grund zu der Befürchtung haben, benachteiligt zu werden.[1] Um bereits den Anschein zu vermeiden, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei ihrer Aufgabenerfüllung beeinflussbar sind und sich mehr von eigenen Interessen als von sachlichen Gesichtspunkten und dem Interesse des Gemeinwohls leiten lassen, müssen Vergünstigungen jeder Art unterbleiben, gleichgültig, in welcher Form sie versprochen werden und ob sie den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes schon zu Lebzeiten oder erst nach dem Tode des Versprechenden zufließen.[2]

Ein entsprechendes generelles Verbot der Annahme von Vergünstigungen enthält § 3 Abs. 2 TVöD. Danach dürfen die Beschäftigten von Dritten Belohnungen, Geschenke, Provisionen oder sonstige Vergünstigungen in Bezug auf ihre Tätigkeit nicht annehmen. Ausnahmen sind nur mit Zustimmung des Arbeitgebers möglich. Werden den Beschäftigten derartige Vergünstigungen angeboten, haben sie dies dem Arbeitgeber unverzüglich anzuzeigen.

Darüber hinaus gibt es die Strafandrohung wegen Vorteilsnahme und Bestechlichkeit eines Amtsträgers oder für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten nach §§ 331, 332 StGB (siehe hierzu nachfolgend Ziffer 6).

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