Berlin TXL: Wissenschaft und Wohnen statt Landebahnen
Ein ehrgeiziger und kostspieliger Rundumschlag von Forschung, Industrie bis hin zu nachhaltigem Wohnen soll auf dem ehemaligen Areal des Berliner Flughafens Tegel in den nächsten zwei Jahrzehnten vollzogen werden. Auf den Flughafengebäuden und den angrenzenden Flächen entsteht der Innovationspark "Berlin TXL – The Urban Tech Republic". Aber nicht nur für Gewerbe, Studierende und Startups soll Platz geschaffen werden: Ein neues Stadtviertel, das sogenannte "Schumacher Quartier", ist ebenfalls in Planung.
Schumacher Quartier: Neuer Wohnraum für Berlin
"Es ist eine Stadt von morgen, eine Modellstadt, die hier entstehen wird", so die Vorstellung des neuen Stadtviertels von Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD). Im Osten des Flughafengeländes soll auf 48 Hektar das neue Stadtviertel mit dem Namen "Schumacher Quartier" entstehen. Für 10.000 Menschen sollen 5.000 Wohnungen, Schulen, Kitas, Sportanlagen, Einkaufsmöglichkeiten und Grünflächen geschaffen werden.
Alle beteiligten Partner haben sich in einer Charta auf sieben Leitlinien geeinigt. Es soll urbaner Lebensraum entstehen, das Wohnen für alle gewährleistet werden und eine offene Bildungslandschaft entstehen. Darüber hinaus soll es Stadtgrün und einen öffentlichen Raum geben, sowie Kommunikation, Partizipation und Transparenz an oberster Stelle stehen. Außerdem wird eine klimagerechte und wassersensible Stadtentwicklung ins Auge gefasst und umweltfreundliche Mobilität garantiert. Eine weitere Besonderheit: Das neue Stadtviertel wird das größte Holzbauquartier der Welt.
Die ersten Wohnungen im Schumacher Quartier stehen voraussichtlich ab 2027 zum Einzug bereit. Sie werden von den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften vermietet. Der geförderte Mietanteil liegt bei etwa 35 bis 40 Prozent.
Berlin TXL: Wissenschafts- und Innovationsstandort für Berlin
Der Innovationspark auf Berlin Tegels Ruinen hat Großes vor: Auf einer Gesamtfläche von 211 Hektar soll zu allem rundum neuer Technologien für die Stadt von morgen geforscht werden. Klimaneutrale Energiesysteme und der effiziente Einsatz von Energie, Recycling, sowie der Einsatz neuer Materialien für Anwendungen wie nachhaltiges Bauen und umweltschonende Mobilität, sind die Hauptaugenmerke des neuen Wissens- und Industriestandorts.
Bis zu 1.000 Unternehmen sollen sich dort ansiedeln können – die Schaffung von 20.000 Arbeitsplätzen wird anvisiert. Einige Nutzer stehen bereits fest: die Berliner Hochschule für Technik, die Berliner Feuerwehr und Rettungsdienstakademie (BFRA).
Freizeit- und Erholungsraum statt Landebahnen
Früher landeten hier Flugzeuge aus aller Welt, in Zukunft soll ein grüner Erholungsraum geschaffen werden. Der kommunalen Partner Grün Berlin GmbH hat von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz den Auftrag erhalten, die Gestaltung für den Teilbereich Landschaftsraum der Tegeler Stadtheide zu übernehmen. Auf dem 150 Hektar großen Areal sollen die bereits bestehenden Landschaftsschutzgebiete Flughafensee und Jungfernheide, sowie der Übergang zwischen den neuen Stadtquartieren zusammengebracht werden.
Darüber hinaus wurde ein nachhaltiges Mobilitätskonzept bereits entwickelt. Mobility Hubs, sowie breite Fuß- und Radwege sollen das Schumacher Quartier zu einem weitgehend autofreien Stadtviertel machen. Es sollen unter anderem auch zwei Radschnellwege entstehen, die sich im Urban Tech Republic Park kreuzen.
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