Wohnimmobilien: Hohe Mieten ziehen Investoren an
Viele Immobilieninvestoren rechnen im laufenden Jahr in Erwartung weiterer Zinssenkungen und einer abgeschlossenen Preisbildung laut einer aktuellen Umfrage von JLL in allen Assetklassen mit einer Verbesserung der Marktlage – trotz schlechter Wirtschaftsprognosen, politischen Unsicherheiten und Konflikten weltweit. Rund 70 Prozent der befragten Anleger wollen 2025 mehr investieren als 2024; zwei Drittel gehen davon aus, dass das Gesamttransaktionsvolumen steigen wird.
An der Erhebung haben 121 Entscheider der Immobilienbranche teilgenommen, deren Unternehmen ein Immobilienvermögen von rund 750 Milliarden Euro verwalten.
Investoren: Nachfrage übersteigt Angebot
Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Umfrageteilnehmer geht davon aus, dass Zinsentscheidungen den Investmentmarkt 2025 beeinflussen werden. Demnach werden weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) zusätzliche Kaufimpulse setzen, aber auch den Wettbewerb verschärfen, da die Nachfrage das Angebot perspektivisch deutlich übersteigen dürfte.
Rund die Hälfte der Investoren erwartet, dass das Angebot stagnieren wird: Im Segment zwischen zehn Millionen Euro und 100 Millionen Euro teilen 57 Prozent diese Meinung, in der Angebotsklasse mit mehr als 100 Millionen Euro sind es 52 Prozent. "Das könnte zu steigenden Preisen führen, insbesondere in beliebten Assetklassen und bei nachhaltigen Objekten in zentralen Lagen", sagt Dr. Konstantin Kortmann, CEO & Head of Capital Markets JLL Germany. Eine Menge Kapital wird nicht zum Zug kommen.
Wohnimmobilien: Steigende Mieten als Chance
Favorisiert werden laut JLL-Umfrage Wohnimmobilien in A-Lagen, da sie nach Auffassung der Investoren das beste Risiko-Rendite-Verhältnis bieten. Dahinter folgen Büroimmobilien in A-Lagen sowie Wohnimmobilien in B-Lagen und C-Lagen. Auch Fachmärkte, Shopping-Center, Hotels, Microliving und gemischt genutzte Immobilien werden von den Marktteilnehmern positiver als im Vorjahr bewertet.
Die größten Chancen für Investments in diesem Jahr sehen die Investoren darin, dass die Preisbildung mittlerweile in allen Assetklassen vollzogen ist (35 Prozent). Danach folgen die erwarteten weiteren Zinssenkungen (29 Prozent) und die steigenden Mieten im Bereich Wohnen (21 Prozent).
Anlagefokus verschiebt sich auf B-Städte
Hatten drei von vier Investoren im vergangenen Jahr laut JLL noch die sieben deutschen Immobilienhochburgen Berlin. Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart im Visier, verschiebt sich das jetzt zugunsten der B-Städte. 59 Prozent der Anleger wollen in diesem Jahr vornehmlich in den Metropolen investieren, 30 Prozent (plus 14 Prozent) an den B-Standorten.
Mit Blick auf die Risikoklassen und die Anlagestrategien der Umfrageteilnehmer liegt Value-add derzeit mit einem leichten Plus auf 35 Prozent vorne. Dahinter folgen Core (27 Prozent) und Core plus (22 Prozent) mit jeweils leichten Rückgängen. Opportunistische Anlagestrategien sind über die vergangenen Jahre kontinuierlich gewachsen und kommen aktuell auf 15 Prozent.
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