Rn. 14

Stand: EL 155 – ET: 12/2021

Wenn man die Bindungswirkung lt s Rn 13b (1) bejahte (was zutreffend war), hatte die FinBeh nur ein Remonstrationsrecht, wenn die Bescheinigung für Maßnahmen erteilt worden war, bei denen die Voraussetzungen nicht vorlagen, dh, sie konnte die Gemeindebehörde zur Überprüfung veranlassen sowie um Rücknahme/Änderung der Bescheinigung bitten (BFH IX R 13/04, BFH/NV 2006, 284; BFH BFH/NV 2002, 105; BStBl II 1997, 398; 2007, 373; BFH v 22.10.2014, X R 15/13, BStBl II 2015, 367; FG He 3 K 2594/07, DStRE 2013, 136 rkr; R 7h Abs 4 S 4 EStR 2012; Kaligin, DStR 2009, 1763; Kratzsch in Frotscher/Geurts, § 7h EStG Rz 52) und bei erfolgloser Remonstration den Verwaltungsrechtsweg (§ 40 VwGO) beschreiten (BFH IX R 13/04, BFH/NV 2006, 284; BFH BStBl II 2003, 910; 2005, 171; 2007, 373; BFH v 22.10.2014, X R 15/13, BStBl II 2015, 367).

Das Remonstrationsverfahren führt aber nicht zur Fortsetzung des ursprünglichen Verwaltungsverfahrens, es wird auch kein neues Verwaltungsverfahren in Gang gesetzt, über das die zuständige Behörde förmlich zu entscheiden hat (BFH IX B 81/16, DStR 2016, 2644). Letztlich war und ist das Remonstrationsverfahren eine wenig effektive Maßnahme (s Rn 14a, 15c).

 

Rn. 14a

Stand: EL 155 – ET: 12/2021

Sollte sich dieser Weg als praktisch ungeeignet erweisen, verwies der BFH (BFH v 22.10.2014, X R 15/13, BStBl II 2015, 367) auf den Gesetzgeber. Zu dessen Reaktion ab 01.01.2021 s Rn 15b–15d. Die Gemeindebehörde ist verpflichtet, dem FA die Rücknahme oder Änderung der Bescheinigung mitzuteilen (R 7h Abs 4 S 5 EStR 2012).

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