Rz. 5

Die Steuerbefreiungsvorschriften in §§ 3, 4 i. V. m. §§ 5 bis 8 GrStG enthalten eine Reihe von Grundsteuerbefreiungen, die bereits in den §§ 4 bis 6 des Grundsteuergesetzes vom 10.8.1951 (GrStG 1951)[1] normiert waren. Die Vorschriften in § 4 GrStG i. d. F. des Grundsteuergesetzes v. 7.8.1973 (GrStG 1973)[2] entsprechen im Wesentlichen den Vorschriften des § 4 Nr. 5a, 7 bis 9 GrStG 1951.

In der Gesetzesbegründung wurde insbesondere auf die subsidiäre Natur der Steuerbefreiungen in § 4 GrStG hingewiesen. Die Steuerbefreiungen in § 4 GrStG hätten in der Regel nur für solche Eigentümer Bedeutung, die nicht schon nach § 3 GrStG begünstigt sind. Hierbei könne es sich auch um private Eigentümer handeln. Die bisherige Rechtslage blieb somit unverändert.[3]

Die Steuerbefreiung in § 4 Nr. 10 GrStG 1951 zugunsten des Grundbesitzes eines fremden Staates, der für diplomatische oder konsularische Zwecke benutzt wird, wurde nicht in das Grundsteuergesetz 1973 übernommen (§ 3 GrStG Rz. 92).

 

Rz. 6

Nach der Neufassung des Grundsteuergesetzes vom 7.8.1973 (Rz. 5) hat die Vorschrift nur zwei Änderungen erfahren.

Im Rahmen des AO-Einführungsgesetzes vom 14.12.1976[4] ist § 4 Nr. 6 GrStG neu gefasst worden. Hiermit wurde auf die seinerzeitige Neufassung des § 67 AO (Krankenhäuser) reagiert.[5]

Mit dem Steuerbereinigungsgesetz vom 22.12.1999[6] erfolgte eine Klarstellung in der Umschreibung der Verkehrsflughäfen und Verkehrslandeplätzen in § 4 Nr. 3b GrStG.[7]

 

Rz. 7

Die Vorschriften zu den Steuerbefreiungen in den §§ 3 bis 8 GrStG blieben im Rahmen des Grundsteuer-Reformgesetzes vom 26.11.2019[8] unverändert.

Durch das Jahressteuergesetz 2022[9] wurde lediglich der Verweis in § 4 Nr. 6 S. 1 GrStG zur Definition des Veranlagungszeitpunkts zutreffend von § 13 Abs. 1 GrStG auf §§ 16 Abs. 1, 17 Abs. 3 und 18 Abs. 3 GrStG geändert.[10]

Hinsichtlich der Vorschrift ist formal darauf hinzuweisen, dass das Grundsteuergesetz v. 7.8.1973[11], das zuletzt durch Artikel 21 des Jahressteuergesetzes 2022 v. 16.12.2022[12] geändert worden ist, gem. § 37 Abs. 1 GrStG erstmals für die Grundsteuer des Kalenderjahres 2025 gilt. Für die Grundsteuer bis einschließlich des Kalenderjahres 2024 findet das Grundsteuergesetzes v. 7.8.1973[13], zuletzt geändert durch Artikel 38 des Jahressteuergesetzes 2009 v. 19.12.2008[14], nach § 37 Abs. 2 GrStG weiter Anwendung.

 

Rz. 8

einstweilen frei

[1] BGBl I 1951, 519.
[2] Gesetz zur Reform des Grundsteuerrechts vom 7.8.1973, BGBl I 1973, 965.
[3] S. Gesetzesbegründung zu § 4 GrStG, BT-Drs. VI/3418 v. 4.5.1972, 79, 80.
[4] BGBl I 1976, 3341.
[5] S. Gesetzesbegründung zu Artikel 7e, Nummer 1 (§ 4 GrStG), BT-Drs. 7/5458 v. 24.6.1976, 12.
[6] BGBl I 1999, 2601; BStBl I 2000, 13.
[7] S. Gesetzesbegründung zu Artikel 12, Nummer 2 (§ 4 GrStG), BT-Drs. 14/1514 v. 27.8.1999, 44.
[8] Gesetz zur Reform des Grundsteuer- und Bewertungsrechts (Grundsteuer-Reformgesetz – GrStRefG) v. 26.11.2019, BGBl I 2019, 1794.
[9] Jahressteuergesetz 2022 (JStG 2022) v. 16.12.2022, BGBl I 2022, 2294 und BStBl I 2023, 7.
[10] S. Begründung zum Entwurf eines JStG 2022, zu Artikel 14 Nr. 1 (§ 4 Nr. 6 S. 1 GrStG), BT-Drs. 20/3879 v. 10.10.2022, 128.
[11] BGBl I 1973, 965.
[12] BGBl I 2022, 2294.
[13] BGBl I 1973, 965.
[14] BGBl I 2008, 2794.

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