Mit dem Einbezug des Public Value in die Corporate Governance ist das Verständnis verbunden, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht nur Kunden, sondern auch Partner des Unternehmens sind. Damit verbunden ist eine aktive Informationspolitik des Unternehmens und der Versuch, die Öffentlichkeit möglichst breit an der Entwicklung des Unternehmens zu beteiligen. Ein solcher partizipativer Ansatz umfasst neben Veranstaltungen auch weitere Möglichkeiten.

 
Information für die Öffentlichkeit Bürgerbeteiligung Bürgerbeteiligung (Anlagen) Aktive Zusammenarbeit
  • Veranstaltungen
  • Aktive Information u. a. im CSR- oder Nachhaltig-keitsbericht
  • Fallstudien
  • Neue Medien (inkl. Video)
  • Botschafter-Netz-werk
  • Externes Vorschlagswesen
  • Bürger-/Stake-holderbefragung
  • Feedbackangebote u. a. bei Briefen
  • Beteiligung an Aktivitäten der Bürgerbeteiligung der Kommune
  • Stiftungen
  • Verkauf Anteile an firmeneigenen Photovoltaik-Anlagen
  • Beteiligung an Bürger-Genos-senschaften
  • Begebung von Bürger-Anleihen
  • BürgerInnen-/ Kunden-Beirat
  • Kunden im Aufsichtsgremium
  • Fokusgruppen
  • Kundenforen
  • Bürgerwerkstatt
  • Treffen mit Bürgerinitiativen

Tab. 6: Ansätze zum Einbezug der Öffentlichkeit

Für die Ausgestaltung der Information bzw. Beteiligung der Öffentlichkeit sollten nicht nur Fakten im Vordergrund stehen, sondern eher ein narrativer Stil. Um den Gewohnheiten der heutigen Zeit zu entsprechen, ist dabei die Nutzung von elektronischen Medien im Sinne einer e-Partizipation zu erwägen. Dazu gehört die Präsenz in sozialen Netzwerken und C2C Communities, um eine möglichst hohe Durchdringung zu erzielen. Dabei hilft auch der neue Kanal Telepath, der den freundlichen Umgang miteinander fördern will. Die Form der Partizipation sollte folgende Ziele erfüllen: Leichte Anwendbarkeit, Attraktivität der Realisierung, Nachhaltigkeit der Durchführung und Datensicherheit.

Eine besondere Form der Partizipation ist es, das Engagement von Beschäftigten (und Führungskräften) im Rahmen von gemeinnützigen gesellschaftlichen Aufgaben zuzulassen und zu fördern. Diese können z. B. Vereinsarbeit, Bildungsaufgaben, soziale Projekte, kulturelle Aktivitäten und politische Mandate umfassen. Die Wahrnehmung von Ehrenämtern durch Mitglieder der Organisation verdeutlicht die enge Bindung des Unternehmens mit der Region. Jeder Beschäftigte kann einen Beitrag dazu leisten, dass das Kundenunternehmen in der Region anerkannt bleibt.

Dazu kommt die Verzahnung des Kundenunternehmens mit anderen Unternehmen und Institutionen der Region. Der gemeinsame Austausch erfordert dabei Mitgliedschaften z. B. in Vereinen, Unternehmensverbänden, Kammern, und anderen Organisationen. Neben Partnern aus dem Unternehmensumfeld spielen auch bildungsbezogene, soziale und bürgerschaftliche Organisationen eine Rolle (z. B. Universitäten/Hochschulen, Bürgerstiftungen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen). Dies umfasst eine gemeinsame Würdigung der Tradition der Kommune und der Region. Entsprechend groß sollte die Schnittmenge des Unternehmens mit regionalen Großveranstaltungen, der Würdigung von regionalen Persönlichkeiten und eine mit der Region verbundene Wortwahl bei Pressekonferenzen sein. Dies ist eine wichtige Grundlage für die gesellschaftliche Akzeptanz des Unternehmens.

Als geeignete Kennzahlen für die Messung des Einbezugs der Öffentlichkeit in die Unternehmensentwicklung bieten sich an:

  • Anzahl durch das Unternehmen organisierten öffentlichen Veranstaltungen
  • TeilnehmerInnen an durch das Unternehmen organisierten Veranstaltungen
  • Anzahl Beschäftigte mit gemeinnützigem Engagement

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