Rn. 1645

Stand: EL 170 – ET: 01/2024

Die Stipendien dürfen nicht einen für die Erfüllung der Forschungsaufgabe oder für die Bestreitung des Lebensunterhalts (vgl § 1610 BGB) und die Deckung des Ausbildungsbedarfs erforderlichen Betrag übersteigen. Daraus folgt, dass somit auch die zur Bestreitung des Lebensunterhalts dienenden Zuwendungen davon erfasst sind (BFH BStBl II 2004, 190; 2015, 691; BFH vom 29.09.2022, VI R 34/20, BStBl II 2023, 142).

Die erforderlichen Aufwendungen für den Lebensunterhalt sind dabei nach der "allgemeinen Verkehrsauffassung" zu bestimmen (BFH BStBl II 2015, 691; FG München vom 23.03.2021, 12 K 1085/20, DStRE 2022, 389, Rev, Az des BFH X R 18/21, DStRE 2022, 389 als unzulässig verworfen, Beschluss des BFH vom 11.04.2022, X R 18/21, nv). Es sind die für den laufenden Lebensunterhalt unentbehrlichen Aufwendungen für Wohnung, Verpflegung, Kleidung, Ausbildung, Gesundheit, angemessene Freizeitgestaltung ua notwendige Ausgaben dieser Art (BFH BStBl II 2015, 691; FG München vom 23.03.2021, 12 K 1085/20, DStRE 2022, 389, Rev, Az des BFH X R 18/21, DStRE 2022, 389 als unzulässig verworfen, Beschluss des BFH vom 11.04.2022, X R 18/21, nv).

Ein Stipendium iHv USD 35 000 überschreitet diese Grenze nicht (BFH BStBl II 2011, 637, offengelassen von FG RP 3 K 2197/11, DStRE 2016, 712 rkr für EUR 30 000 Gesamtbetrag), auch nicht ein Stipendium iHv DM 22 900 pa (BFH BStBl II 2004, 190). BFH BStBl II 2016, 691 billigt zutreffend den Ansatz des FG, die BaFöG-Höchstsätze (war im Streitjahr 2009 bei nicht bei den Eltern lebenden Studenten EUR 643) nicht als Höchstsätze anzusehen und erkannte ein Stipendium iHv EUR 2 700 pM in vollem Umfang als steuerfrei an.

FG München vom 23.03.2021, 12 K 1085/20, DStRE 2022, 389 (Rev, Az des BFH X R 18/21, DStRE 2022, 389 als unzulässig verworfen, Beschluss des BFH vom 11.04.2022, X R 18/21, nv) sieht EUR 65 533 im Jahr 2016 für einen 30-jährigen promovierten Physiker (!) als zu hoch an, mE kleinlich. Werden zu hohe Stipendienleistungen gewährt, ist nicht nur der überschießende, sondern der ganze Betrag stpfl (FG München vom 23.03.2021, aaO).

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