Dötsch/Pung/Möhlenbrock (D/P/M), Die Körperschaftsteuer, ... / 7.5 Zwangsweise Rückoption bei Wegfall der Voraussetzungen des § 1a Abs 1 KStG (§ 1a Abs 4 S 4 KStG)

Tz. 144

Stand: EL 106 – ET: 06/2022

Nach § 1a Abs 4 S 4 KStG endet die Option kraft Ges, wenn die Voraussetzungen des § 1a Abs 1 KStG entfallen.

Dabei sind folgende Fälle denkbar (s auch Rn 91 des Schr des BMF v 10.11.2021, BStBl I 2021, 2212):

• Die Pers-Ges ist keine Personenhandelsgesellschaft (s Tz 26) mehr. Dies kann zB Folge einer Umwandlung (zB Formwechsel einer Personenhandelsgesellschaft in eine GbR) sein. Wird auf eine Personenhandelsgesellschaft umgewandelt, sind die §§ 3ff UmwStG und nicht § 1a Abs 4 S 4 KStG einschlägig (s Tz 13). Bei Umwandlung in eine Kö iSd UmwStG ist jedoch § 1a Abs 4 S 7 KStG als lex specialis zu berücksichtigen. Hierzu s Tz 160ff. Weiter ist denkbar, dass eine freiwillige H-Reg-Eintragung gelöscht wird (s Schiffers/Jacobsen, DStZ 2021, 348, 364).
• Eine Gesellschaft mit Sitz der Geschäftsleitung im Ausl unterlieg in ihrem Geschäftsleitungsstaat nicht mehr einer der dt unbeschr KSt-Pflicht vergleichbaren St-Pflicht (s Tz 31). Ebenfalls hierzu s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 364) und s Haase (Ubg 2021, 193, 197).

Tz. 145

Stand: EL 106 – ET: 06/2022

Fallen die pers Voraussetzungen unterjährig weg, erfolgt auch die Rückoption kraft Ges unterjährig. In diesem Fall entsteht für stliche Zwecke ein Rumpf-Wj. Stlicher Übertragungsstichtag ist in diesem Fall der Tag, zu dem die Rückoption kraft Ges wirksam wird. Ebenso s Rn 91 des Schr des BMF v 10.11.2021 (BStBl I 2021, 2212) und s Fuhrmann (NWB 2021, 2356, 2363). GlA s Dreßler/Kompolsek (Ubg 2022, 1, 12). AA wohl s Frotscher (in F/D, Erstkommentierung KöMoG 2021, § 1a KStG Rn 126), der davon ausgeht, dass für das Wj, in dem die pers Voraussetzungen wegfallen, noch vollumfänglich die Option gilt.

Tz. 146

Stand: EL 106 – ET: 06/2022

Die Rechtsfolgen der Rückoption kraft Ges entspr, außer in den Fällen des § 1a Abs 4 S 7 KStG, den Rechtsfolgen einer Rückoption auf Antrag. Dh es liegt ein fiktiver Formwechsel iSd § 1 Abs 1 S 1 Nr 2 UmwStG vor. UE ist auf diesen fiktiven Formwechsel, auch wenn das Ges dies anders als bei der Option (s Tz 58) nicht ausdrücklich anordnet, § 9 iVm §§ 3ff UmwStG anzuwenden. Wegen Einzelheiten s Tz 125.