Entscheidungsstichwort (Thema)

Mehrfache Einlegung einer NZB; grundsätzliche Bedeutung, Verfahrensmängel

 

Leitsatz (NV)

1. Über die mehrfache Einlegung eines Rechtsmittels ist einheitlich zu entscheiden (z. B. BFH-Beschlüsse vom 12. August 1986 IX B 56/86, BFH/NV 1987, 52, und vom 10. März 1994 IX R 43/90, BFH/NV 1994, 813, m. w. N.).

2. Daß der Streitwert mehr als 1 000 DM beträgt, ist für die Zulassung der Revision nach der geltenden Rechtslage ohne Bedeutung (vgl. Art. 1 Nr. 5 BFHEntlG; ferner Gräber/Ruban, FGO, 4. Aufl., §115 Anm. 1).

3. Mit dem Vorbringen, das FG habe gegen Denkgesetze verstoßen und den festgestellten Sachverhalt falsch gewichtet bzw. fehlerhaft beurteilt, werden keine Verfahrensverstöße gerügt, sondern materiell-rechtliche Fehler der Vorentscheidung, die nicht zur Zulassung der Revision führen (z. B. BFH- Beschlüsse vom 31. Mai 1994 IX B 15/94, BFH/NV 1995, 128, und vom 8. Februar 1995 II B 56/94, BFH/NV 1995, 900).

4. Zur Darlegung der grundsätzlichen Bedeutung einer Rechtssache reicht es nicht aus, wenn die Ausführungen in der NZB nur erkennen lassen, daß nach Ansicht der Beschwerdeführer das FG den Streitfall falsch entschieden hat. Die Behauptung, ein Urteil sei rechtsfehlerhaft, gibt der Rechtssache noch keine grundsätzliche Bedeutung (z. B. BFH-Beschluß vom 18. Mai 1994 II B 29/94, BFH/NV 1995, 125). Die Rüge der falschen Anwendung von BFH-Urteilen durch das FG ist ebenfalls kein Zulassungsgrund (z. B. BFH-Beschluß vom 18. April 1995 VIII B 38/94, BFH/NV 1995, 1000).

 

Normenkette

FGO § 115 Abs. 2-3

 

Fundstellen

BFH/NV 1998, 1114

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